Noch bis zum 27. November läuft die Europäischen Woche der Abfallvermeidung. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit.“

Der Landkreis Leer möchte anlässlich der Aktion auf Projekte im Kreisgebiet hinweisen, die dabei helfen sollen, Abfälle zu vermeiden und das Umweltbewusstsein zu fördern. Dazu gehören zum Beispiel die Trio-Behälter, in denen getrennt alte Brillen, Korken und Handys gesammelt werden.

Im November 2019 wurden diese Behälter erstmalig aufgestellt. Ziel ist es, alte Mobiltelefone wiederzuverwerten, gebrauchte Brillen an bedürftige Menschen weiterzugeben und auch Korken aufzubereiten.

Korksammlung:  
Für den Naturschutzbund (NABU) sind  bislang Korken mit einem Gesamtgewicht von rund 220 Kilogramm, umgerechnet rund 40.000 Stück gesammelt worden. Hiermit  unterstützt der Abfallwirtschaftsbetrieb eine bundesweite „KORKampagne“, die auf eine Initiative des NABU entstanden ist. Alle Korken werden in Trier bei der Bürgerservice gGmbH sortiert, geschreddert und zur Weiterverarbeitung als Kickkork an Firmen gegeben, wo das Material zu Dämmstoff für den ökologischen Hausbau verarbeitet wird. Ein weiteres Einsatzfeld sind Kunstrasenplätze; hier bietet sich Kork als Alternative zu Kunststoffgranulaten an. Mit dem Austausch der Kunststoff-Granulate durch Kickkork-Recycling-Granulat leisten auch die Vereine einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz.

Mit dem Verkaufserlös unterstützt der NABU Kranichschutzprojekte in Spanien, wo die Korkbäume beheimatet sind. Es dauert ganze 25 Jahre, bis ein neu angepflanzter Korkbaum geschält werden kann. Bisher gelangen lediglich 10 Prozent der in Deutschland genutzten 1,2 Milliarden Sekt- und Weinkorken zurück in den Stoffkreislauf.

Handysammlung:
Die Handysammlung ist ebenfalls ein wichtiger Beitrag für den Ressourcenschutz, weil die kleinen Telefone wertvolle Rohstoffe in sich bergen. Pro Gerät können so 150 Milligramm Silber, 25 Milligramm Gold, 9 Gramm Kupfer und kleine Mengen an Palladium und Platin zurückgewonnen werden. Allein in Deutschland sollen noch rund 124 Millionen Handys ungenutzt in Schubladen und Schränken liegen. Bislang konnte der Abfallwirtschaftsbetrieb  Mobiltelefone mit einem Gesamtgewicht von über 200 Kilogramm erfassen. 

Sammlung von Brillen:
Immer noch landen bundesweit rund 97 Prozent aller gebrauchten Brillen im Restmüll oder liegen ungenutzt in Schubladen. Dabei gibt es viele Bedürftige in Schwellenländern, die sich keine Brille leisten können und auf Hilfe angewiesen sind. Dort helfen die Brillen, dass Kinder wieder am Schulunterricht teilnehmen und Erwachsene ihren Beruf weiter ausüben können. Insgesamt hat der Abfallwirtschaftsbetrieb bislang Brillen mit einem Gewicht von rund 165 Kilogramm einsammeln können.

Alle Brillen wurden dem  Verein „Brillen Weltweit“ in Koblenz übergeben. Am besten ist es nach Angaben des Vereins, die Brillen in ein weiches Tuch oder Papier einzuwickeln, ohne Etui, und sie dann in die Behälter zu werfen. Das spart Platz und reduziert die Versandkosten. Nach der Aufbereitung und für den Weiterversand werden die Brillen ohnehin in neue, platzsparende Etuis verpackt. Brillen Weltweit ist eine Aktion des Deutschen Katholischen Blindenwerks e.V. Dort  werden die Brillen von ehrenamtlichen Helfern aufgearbeitet und über „Non-Profit“-Organisationen an bedürftige Menschen weltweit weitergegeben. Mit der Brillensammlung im Landkreis Leer schließt sich der Abfallwirtschaftsbetrieb dieser guten Sache an und hofft,  dass möglichst viele Brillen abgegeben werden und nicht im Restmüll landen.

Die Trio-Behälter stehen unter anderem auf allen sechs Wertstoffhöfen sowie auf der Abfallumschlaganlage Borkum.