Meldungsdatum: 06.12.2021

Kunst-Werkstatt wird Kinderschutzinsel

Die Kunst-Werkstatt der Musik- und Kunstschule am Johannistorwall 12a ist ab sofort eine sogenannte Kinderschutzinsel. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein landesweites Netzwerk aus Akteuren des Einzelhandels und öffentlicher Einrichtungen, die bedrohten und ängstlichen Kindern unkomplizierten Schutz und Hilfe bieten möchten. Ein Erkennungszeichen an den Eingangstüren macht dies für Kinder sichtbar und soll potentielle Täter und gewaltbereite Menschen jeden Alters abschrecken, übergriffig zu werden.
Das Konzept der Kinderschutzinseln wurde von der Kinderschutzallianz (https://www.kinderschutzallianz.org) in Hannover erarbeitet. Mit ihrem Sitz am Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport ist die Kinderschutzallianz ein Bündnis unterschiedlichster Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, das sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder vor Gefahren zu schützen, Missbrauch zu verhindern und dessen Darstellung in der digitalen Welt zu bekämpfen.

„In der Praxis der Kinderschutzinseln geht es aber nicht nur um Kinder, die explizit von körperlicher oder verbaler Gewalt bedroht sind“, sagt Kunstschulleiter Martin Fenner, „sondern auch um Situationen, in denen Kinder Angst vor der einsetzenden Dunkelheit haben, vom Nachhauseweg abgekommen sind oder ihr Handy-Akku leer ist, so dass ihre Eltern sie nicht abholen können“. Das Projekt der Kinderschutzinseln wurde vom Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen e.V. (https://www.kunst-und-gut.de/2021/11/25/verband-und-kinderschutzallianz-unterzeichnen-vertrag) an die Osnabrücker Kunst-Werkstatt herangetragen.

Mit Osnabrück sind acht weitere niedersächsische Kunstschulen zu Kinderschutzinseln geworden: die Kunstschule miraculum in Aurich, die Jugendkunstschule buntich in Braunschweig, das KunstWerk in Hannover, die Kulturwerkstatt Leer, die Kunstschule Norden, die Kunstschule Zinnober in Papenburg sowie die Kunstschule PINX in Schwarmstedt. Am 25. November unterzeichneten Kinderschutzallianz und Landesverband den entsprechenden Rahmenvertrag. Es wären vermutlich noch mehr Kunstschulen beigetreten, wenn an die Beteiligung nicht verschiedene Bedingungen geknüpft wären. So muss zum Beispiel der Eingang einer Kinderschutzinsel ebenerdig und gut zugänglich zu einer öffentlichen Straße hin ausgerichtet sein. Eine Lage im zweiten Stock oder im Hinterhof ist da nicht zielführend.

„Kinder zu selbstständigen und handlungsfähigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen reifen zu lassen ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, formulierte Moritz Meyer von der Kinderschutzallianz bei der Vertragsunterzeichnung gegenüber dem Landesverband. In dieser Aussage treffen sich das Konzept der Schutzinseln mit dem Auftrag von Kunstschulen. Denn Kunstschulen sind für Kinder nicht nur Orte kreativer Freiheit, sondern auch Orte des Vertrauens, an denen Erwachsene den Kindern mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Niedersachsenweit bringen qualifizierte Fachkräfte aus Kunst und Pädagogik in 38 Kunstschulen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Kontakt mit den Künsten. Kunstschulen berücksichtigen vielseitige Interessen und eröffnen den jungen Menschen wichtige Wissens- und Weltzugänge sowie Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten. Ihrem Selbstverständnis nach ist die ästhetische und künstlerische Bildung eine wichtige Voraussetzung für Kreativität und insofern für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft.


Kontakt:
Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück
Martin Fenner
Caprivistraße 1
49076 Osnabrück
Tel. 0541-323-3416
E-Mail Fenner@osnabrueck.de

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de