Meldungsdatum: 09.12.2021

Sonderausstellungen 2022 im Museumsquartier Osnabrück

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Stand: 09.12.21

 

Bis 13.11.2022 Mounira Al Solh

Reihe „Gegenwärtig. Zeitgenössische Künstler:innen begegnen Felix Nussbaum“

In der vierten Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ trifft die Künstlerin Mounira Al Solh auf das Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum. 1978 in Beirut geboren, lebt und arbeitet die documenta-Teilnehmerin im Libanon und in den Niederlanden. Mit ihren Installationen, Zeichnungen, Videos, Malereien und textilen Arbeiten erkundet Al Solh Themen wie Sprache, Migration, kulturelle Heterogenität, Exil oder Feminismus.

Für die Ausstellungsreihe im Felix-Nussbaum-Haus konfrontiert sich Al Solh – wie Nussbaum zu seiner Zeit – mit der eigenen Verletzlichkeit, den intimen Wünschen, Hoffnungen, Wunden und Schmerzen in der Gestalt von Selbstporträts. „Das ist intensiv, herausfordernd, nichtsdestotrotz notwendig und wichtig“, resümiert Al Solh. Eine Zeugin der Gegenwart steht so im Dialog mit dem Chronisten der Verfolgung im Nationalsozialismus.

 

 

Bis 06.03. 2. Deutscher Friedenspreis für Fotografie /5. Felix Schoeller Photo Award, Nachwuchsförderpreis

Der nigerianische Fotograf Emeke Obanor ist Preisträger des „Deutschen Friedenspreises für Fotografie“ der Stadt Osnabrück und der Felix Schoeller Group. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert Preis. Obanor setzte sich gegen eine international hochkarätige Konkurrenz aus 95 Ländern mit seiner Arbeit „Heroes“ durch.

Über den Titel „Beste Nachwuchsarbeit“ des Felix Schoeller Photo Awards darf sich die in Teheran geborene Shirin Abedi mit ihrer Arbeit „May I Have This Dance?“ freuen. Mit dem Nachwuchspreis zeichnet die Felix Schoeller Group fotografische Nachwuchstalente aus.

Die Siegerserien wie auch die Arbeiten der Nominierten der beiden Preise werden bis 6. März im Museumsquartier Osnabrück präsentiert.

Zum zweiten Mal hat die Stadt Osnabrück gemeinsam mit der Felix Schoeller Group den 2019 in Leben gerufenen „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ vergeben. Die Initiatoren haben den Preis aus der besonderen Geschichte der Stadt Osnabrück ins Leben gerufen. Als Ort des Westfälischen Friedensschlusses von 1648 versteht die Stadt Osnabrück ihre Geschichte als Auftrag für friedenspolitisches Engagement. Das gilt auch für die kulturellen Angebote, die die Stadt entwickelt – über regionale Grenzen hinaus.

In seiner Arbeit „Heroes“ zeigt der Nigerianer Emeke Obanor von der Terrororganisation Boko Haram entführte Mädchen, denen eine Rückkehr in die Freiheit gelungen ist. Obwohl die Mädchen während ihrer Gefangenschaft radikalisiert wurden, haben sie nicht den Glauben und den Mut verloren, für ihre Ausbildung und damit eine bessere Zukunft zu kämpfen. Für Emeke Obanor ist die Kamera ein Mittel, soziale Ungerechtigkeit aufzudecken und so Veränderungen zu bewirken. Seit drei Jahren arbeitet er professionell als Fotograf in seiner Heimat Nigeria, wo er zugleich mit seinem Hilfsprojekt „Greenleaves Heritage“ ein Zentrum für Opfer von Gewaltkonflikten und sexuellem Missbrauch aufbaut. Die Fotografie treibt den 48-jährigen aus Effurun (Nigeria) an, weil sie die Macht hat, Veränderungen herbeizuführen, Emotionen zu wecken und möglicherweise sogar die Weltanschauung der Menschen zu verändern. Emeke Obanor hat an der Universität von Calabar in Nigeria studiert. Er hat bereits eine Reihe von internationalen Auszeichnungen erhalten. Weitere Informationen: http://emekeobanor.com/

Weitere Nominierte des Deutschen Friedenspreises für Fotografie 2021 waren Reto Klar (Deutschland) mit „Life between home and hell: Refugees in Camp Moria on Lesbos“, Antonio Aragon Renuncio (Spanien) mit “I Wanna Be Messi”, Ako Salemi (Iran) mit “Afghanistan: The Color Awakens” und Hamed Sodachi (Iran) mit “Sunrise”

Die Jury für den Deutschen Friedenspreis für Fotografie besteht aus dem international renommierten Porträtfotografen Michael Dannenmann (Düsseldorf), der unabhängigen und öffentlich bestellten Gutachterin für Fotografie Simone Klein (Köln), der Galeristin und Gründerin des Duesseldorf Photo Weekend Clara Maria Sels (Düsseldorf), dem Direktor des Museumsquartiers Osnabrück Nils-Arne Kässens sowie Ulrich Schneckener, Professor für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück sowie Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF).

 

 

10.04.-10.07. Blue Jeans: Kult. Kommerz. Kunst.

Blue Jeans sind mehr als eine bloße Klamotte. In Subkulturen sind sie Ausdrucksmittel, im Mainstream Massenartikel.

Blue Jeans sind allgegenwärtig. Wie ist dieses Phänomen zu deuten? Als globale ‚Uniform’, die Zugehörigkeit signalisiert? Als Symbol für Freiheit und Unangepasstheit? Als Produkt geschickter Werbung? Oder einfach nur als ein praktischer Allzweck-Gebrauchsartikel?

Mit Fotografien, Film und Musik, durch Jeans-Originale und Designstücke, anhand von Zeitungsartikeln und Zeitschriften und Kunstwerken von dem „Master der Blue Jeans“, Joseph Beuys, Ulrike Rosenbach, Ian Berry, Elmgreen und Dragset usw. wird in der Ausstellung die Vielschichtigkeit dieses kulturhistorischen Phänomens und die identitätsstiftende Rolle von Kleidung aufgedeckt. Die Schattenseite der Jeans – Massenproduktion und ihre Folgen für Mensch und Umwelt – sowie Ansätze ökologischerer Alternativen regen zum Nachdenken über eigenes Konsumverhalten und Nachhaltigkeit an.

 

 

26.06. – 16.10. Elfriede Lohse-Wächtler und Felix Nussbaum – Von Angesicht zu Angesicht

Mit Elfriede Lohse-Wächtler und Felix Nussbaum werden zwei bedeutende künstlerische Positionen der Moderne einander gegenübergestellt. Ihr Leben und Schaffen waren durch die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus entscheidend geprägt. Beide wurden in den 1940er Jahren Opfer der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie. Die Ausstellung fragt nach Gemeinsamkeiten, zeigt aber auch, wie unterschiedlich Künstler:innen auf extreme Bedingungen reagiert haben. Sowohl Lohse-Wächtler als auch Nussbaum nutzten in Zeiten eingeschränkten Handelns Kunst als Feld der Handlung und Reflexion. Dabei sind ihre Themen Ausgrenzung, Stigmatisierung, Not, Flucht, Verlust des Zuhauses, Exil, Unterdrückung und Gewalt, keineswegs Geschichte. Sie umgeben uns nach wie vor, was uns die ausgestellten Porträts, Selbstbildnisse und Figurenbilder der beiden Künstler eindrücklich ins Bewusstsein rufen.

 

 

16.10.– 26.3. Kunstpreis Osnabrück

Zum vierten Mal schreibt der Museums- und Kunstverein den mit 10.000,- Euro dotierten „Kunstpreis Osnabrück” aus, der sich an Künstler:innen aus der Region Osnabrück wendet. Es sind alle Gattungen zugelassen.

Mit dem Kunstpreis möchte der Museums- und Kunstverein zur Weiterentwicklung der Kunstszene im Raum Osnabrück und zur Stärkung der kulturellen

Identität dieser Region beitragen.

Der Preis wird großzügig von der der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur unterstützt.

 

 

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de


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Fotopreis©Emeke Obanor-heroes.jpg

©  Emeke Obanor
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Emeke Obanor, Gewinner Deutscher Friedenspreis für Fotografie 2021, Heroes


Jeans_Ulrike Rosenbach, Art is A Criminal Action, 19692019, Photo on canvas, 189x169,9 cm, ©Ulrike Rosenbach, courtesy PRISKA PASQUER, Cologne.jpg

©  Ulrike Rosenbach
Jeans_Ulrike Rosenbach, Art is A Criminal Action, 19692019, Photo on canvas, 189x169,9 cm, ©Ulrike Rosenbach, courtesy PRISKA PASQUER, Cologne.jpg

Jeans_Ulrike Rosenbach, Art is A Criminal Action, 19692019, Photo on canvas, 189x169,9 cm, ©Ulrike Rosenbach, courtesy PRISKA PASQUER, Cologne.jpg


Lohse-Wächtler_Absinth-Trinkerin.jpg

©  Elfriede Lohse-Wächtler
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Die Absinth-Trinkerin (Selbstbildnis), um 1931, Pastell, Privatsammlung


Al Solh_Mounira

©  Mounira Al Solh
Al Solh_Mounira

13 April, 2020 ongoing Ink, blood, pastels, charcoal, aquarel on school books paper and other found papersA4 and various sizes; Courtesy of Mounira Al Solh