Der Landkreis Leer steht vor der größten Investition seiner jüngeren Geschichte und darf sich dabei über Zuschüsse von Land und Bund in zweistelliger Millionenhöhe freuen: Um das Glasfasernetz für schnelles Internet weiter auszubauen, fließen als Unterstützung 15,5 Millionen Euro aus Hannover und 37 Millionen Euro aus Berlin. Der Landkreis und seine Kommunen übernehmen zusammen 9,5 Millionen Euro. 23 Millionen Euro will das Unternehmen EWE Tel investieren, das nun mit dem Ausbau endgültig beauftragt werden kann.

Am Mittwoch überreichte der niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann 14 Förderbescheide des Landes in Höhe von insgesamt 15,5 Millionen Euro. Am Nikolaustag waren zudem per Mail schon die Bundesbescheide eingegangen.

Landrat Matthias Groote zeigte sich erfreut über die Hilfen von Land und Bund und wies auf die große Bedeutung der Digitalisierung hin: „Wir packen da ein großes Thema an. Für den Landkreis ist das ein ganz wichtiger Tag.“ Er danke auch den Städten und Gemeinden für ihr Engagement bei der Modernisierung der Infrastruktur. Der Landkreis und seine Kommunen hätten bereits erhebliche Vorarbeiten geleistet.

Der staatlich geförderte Breitbandausbau betrifft Gebiete, die wegen zu geringer Datengeschwindigkeiten als unterversorgt gelten und in denen kein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch Privatunternehmen erfolgt. In diesen Gebieten wird den Anwohnern ein kostenloser Glasfaseranschluss angeboten, der bis ins Haus gelegt wird.

Die Ausbaupläne sehen ein Hauptprojekt vor, bei dem rund 6.000 private Adressen mit schnellem Internet versorgt werden sollen, sowie 13 Verfahren in den Kommunen, in denen rund 1.000 Adressen in Gewerbegebieten einen Anschluss erhalten können. Insgesamt geht es um circa 500, zum Teil auch sehr kleine Ausbaugebiete. Dort sollen mehr als 470 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Die Gewerbegebiete könnten innerhalb eines Jahres angeschlossen sein, der Abschluss des Hauptprojektes wird für das Frühjahr 2025 anvisiert. In einem ersten Projekt sind bereits rund 10.000 Adressen für rund 40 Millionen Euro versorgt worden.