Meldungsdatum: 16.12.2021

Sonderausstellungen in Osnabrück im März 2022

Museumsquartier Osnabrück:


Felix-Nussbaum-Haus:

Bis 13.11.
Mounira Al Solh
Reihe „Gegenwärtig. Zeitgenössische Künstler:innen begegnen Felix Nussbaum“
In der vierten Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ trifft die Künstlerin Mounira Al Solh auf das Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum. 1978 in Beirut geboren, lebt und arbeitet die documenta-Teilnehmerin im Libanon und in den Niederlanden. Mit ihren Installationen, Zeichnungen, Videos, Malereien und textilen Arbeiten erkundet Al Solh Themen wie Sprache, Migration, kulturelle Heterogenität, Exil oder Feminismus.

Für die Ausstellungsreihe im Felix-Nussbaum-Haus konfrontiert sich Al Solh – wie Nussbaum zu seiner Zeit – mit der eigenen Verletzlichkeit, den intimen Wünschen, Hoffnungen, Wunden und Schmerzen in der Gestalt von Selbstporträts. „Das ist intensiv, herausfordernd, nichtsdestotrotz notwendig und wichtig“, resümiert Al Solh. Eine Zeugin der Gegenwart steht so im Dialog mit dem Chronisten der Verfolgung im Nationalsozialismus.


Kulturgeschichtliches Museum:

Bis 06.03.2022
2. Deutscher Friedenspreis für Fotografie /5. Felix Schoeller Photo Award, Nachwuchsförderpreis

Der nigerianische Fotograf Emeke Obanor ist Preisträger des „Deutschen Friedenspreises für Fotografie“ der Stadt Osnabrück und der Felix Schoeller Group. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert Preis. Obanor setzte sich gegen eine international hochkarätige Konkurrenz aus 95 Ländern mit seiner Arbeit „Heroes“ durch.

Über den Titel „Beste Nachwuchsarbeit“ des Felix Schoeller Photo Awards darf sich die in Teheran geborene Shirin Abedi mit ihrer Arbeit „May I Have This Dance?“ freuen. Mit dem Nachwuchspreis zeichnet die Felix Schoeller Group fotografische Nachwuchstalente aus.

Die Siegerserien wie auch die Arbeiten der Nominierten der beiden Preise werden bis 6. März im Museumsquartier Osnabrück präsentiert.

Zum zweiten Mal hat die Stadt Osnabrück gemeinsam mit der Felix Schoeller Group den 2019 in Leben gerufenen „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ vergeben. Die Initiatoren haben den Preis aus der besonderen Geschichte der Stadt Osnabrück ins Leben gerufen. Als Ort des Westfälischen Friedensschlusses von 1648 versteht die Stadt Osnabrück ihre Geschichte als Auftrag für friedenspolitisches Engagement. Das gilt auch für die kulturellen Angebote, die die Stadt entwickelt – über regionale Grenzen hinaus.

In seiner Arbeit „Heroes“ zeigt der Nigerianer Emeke Obanor von der Terrororganisation Boko Haram entführte Mädchen, denen eine Rückkehr in die Freiheit gelungen ist. Obwohl die Mädchen während ihrer Gefangenschaft radikalisiert wurden, haben sie nicht den Glauben und den Mut verloren, für ihre Ausbildung und damit eine bessere Zukunft zu kämpfen. Für Emeke Obanor ist die Kamera ein Mittel, soziale Ungerechtigkeit aufzudecken und so Veränderungen zu bewirken. Seit drei Jahren arbeitet er professionell als Fotograf in seiner Heimat Nigeria, wo er zugleich mit seinem Hilfsprojekt „Greenleaves Heritage“ ein Zentrum für Opfer von Gewaltkonflikten und sexuellem Missbrauch aufbaut. Die Fotografie treibt den 48-jährigen aus Effurun (Nigeria) an, weil sie die Macht hat, Veränderungen herbeizuführen, Emotionen zu wecken und möglicherweise sogar die Weltanschauung der Menschen zu verändern. Emeke Obanor hat an der Universität von Calabar in Nigeria studiert. Er hat bereits eine Reihe von internationalen Auszeichnungen erhalten. Weitere Informationen: http://emekeobanor.com/

Weitere Nominierte des Deutschen Friedenspreises für Fotografie 2021 waren Reto Klar (Deutschland) mit „Life between home and hell: Refugees in Camp Moria on Lesbos“, Antonio Aragon Renuncio (Spanien) mit “I Wanna Be Messi”, Ako Salemi (Iran) mit “Afghanistan: The Color Awakens” und Hamed Sodachi (Iran) mit “Sunrise”

Die Jury für den Deutschen Friedenspreis für Fotografie besteht aus dem international renommierten Porträtfotografen Michael Dannenmann (Düsseldorf), der unabhängigen und öffentlich bestellten Gutachterin für Fotografie Simone Klein (Köln), der Galeristin und Gründerin des Duesseldorf Photo Weekend Clara Maria Sels (Düsseldorf), dem Direktor des Museumsquartiers Osnabrück Nils-Arne Kässens sowie Ulrich Schneckener, Professor für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück sowie Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF).

 

Stadtgeschichte Osnabrück: Stadtspuren

Die neue Dauerausstellung beleuchtet die Geschichte der Friedensstadt Osnabrück seit dem 8. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einzelne Exponate aus der umfangreichen Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums repräsentieren in sechs Themenfeldern die Meilensteine der Stadtgeschichte. So wird die städtebauliche, politische, religiöse, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Historie unter verschiedenen Blickwinkeln erforscht. Dabei wird auch deutlich, dass lokale Geschichte immer auch den allgemeinen historischen Entwicklungen unterliegt. Daneben wird auch das ganz Eigene der Osnabrücker und ihrer Geschichte deutlich. Sieben Zeitgenossen wie zu Beispiel Justus Möser und Alwine Wellmann schaffen mit ihren Geschichten einen lebendigen Erzählstrang. Ein riesiges 3D-Stadtmodell, dass mithilfe von Projektionen verschiedene Szenarien der Stadtentwicklung darstellen kann, macht die Ausstellung zu einem interaktiven Erlebnis. Im „Stadtmodell der Zukunft“ sind Besucher:innen aufgefordert, an einer Version eines Osnabrücks von morgen zu arbeiten. In den umfangreichen Begleitprogrammen wird Stadtgeschichte hautnah erlebbar, die Osnabrücker Stadtgesellschaft wird damit in unterschiedlichen Projekten aktiv die Ausstellung eingebunden. Alle Osnabrücker Bürger:innen können auf diese Weise aktiv an der Erschließung ihrer eigenen Geschichte mitarbeiten und damit das Verständnis für Differenzen und Gemeinsamkeiten fördern. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer offenen und friedvollen Stadtgesellschaft.

Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück, Tel. 0541/323-2207
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 - 18 Uhr, Samstag/Sonntag 10 - 18 Uhr.

 

Kunsthalle Osnabrück:

18. - 20.03.
YUP-Festival 2022

Das YUP Festival wird in der Kunsthalle Osnabrück, im Haus der Jugend Osnabrück und im öffentlichen Raum stattfinden. In diesem Jahr behandeln die Performances die Themen Pleasure, Intimität, Nähe und Sexyness. Die künstlerischen Arbeiten lehnen sich gegen sexistische, heteronormative und rassifizierende Zuschreibungen auf. Erotik wird hier zum Ausdrucksmittel und Politikum gegen verinnerlichte und gelebte, etablierte Strukturen in intimen Beziehungen verstanden.

Hasemauer 1, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2190
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr 

 

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum:

Bis 18.04.
Kinder im KZ Theresienstadt – Zeichnungen, Gedichte, Texte

Die Ausstellung des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933–1945 erinnert auf 15 Tafeln an das Schicksal der etwa 11.000 nach Theresienstadt deportierten Kinder. Sie kamen aus den jüdischen Gemeinden in Böhmen und Mähren, aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Polen und Dänemark – die meisten wurden in Auschwitz ermordet.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen in Theresienstadt angefertigte Kinderzeichnungen, Gedichte und Aussagen von Kindern über ihr Leben im KZ. Dokumentiert werden auch Texte von Überlebenden, unter ihnen Gerhard L. Durlacher, Ruth Klüger, Paul Aron Sandfort, Jehuda Bacon und Hella Wertheim. Abschließend ist die letzte Tafel dem Gedenken an alle Kinder, die Theresienstadt erleiden mussten, gewidmet: „Sie kamen auch aus unserer Nachbarschaft“. Zumindest die aus Deutschland deportierten und ermordeten Kinder werden hier mit ihren Namen, Lebensdaten und den Orten genannt, aus denen sie abtransportiert wurden.

Markt 6, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2109
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10–17 Uhr, Samstag und Sonntag: 11–17 Uhr

 

Museum am Schölerberg - Natur und Umwelt -:


Wegen Umbauarbeiten werden keine Sonderausstellungen gezeigt.

Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück, Tel. 0541/323-7000
Öffnungszeiten: Dienstag 9 - 20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 9 - 18 Uhr, Samstag 14 - 18 Uhr und Sonntag 10 - 18 Uhr

 

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de