Gleich im neuen Jahr geht es los: Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Leer verteilt die neuen Altpapiertonnen, die ab April die blauen Papiersäcke ersetzen. Es sind 80.000 Behälter für je 240 Liter Inhalt, die für normale Haushalte gedacht sind. Hinzu kommen 1.100-Liter große Behälter, die alternativ für Wohnanlagen mit mehreren größeren Wohnungen gedacht sind.
Ende März fahren die Müllwagen ihre letzten Runden für Papiersäcke. Ab April wird nur noch Altpapier in den neuen Tonnen abgeholt. „Alle vier Wochen, natürlich wie bisher kostenlos“, sagt Klaus Anneken, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs.
Die Menschen auf Borkum müssen sich noch auf eine zweite Änderung einstellen. Sie haben bereits im Dezember eine zusätzliche Tonne für sogenannte Leichtstoffverpackungen erhalten, die ab Januar die gelben Säcke ablösen. Sie haben dieselbe Größe wie die Altpapiertonnen. Gerade auf der Insel zerfleddern Möwen und Krähen mit Vorliebe die leichten gelben Säcke. Damit ist dann Schluss.
Zur Erinnerung: Der Kreistag hat nach einem Modellprojekt die Umstellung von Altpapiersack auf Altpapiertonne vor gut einem Jahr beschlossen. 80 Prozent der insgesamt 2.500 Testhaushalten hatten sich für die Tonne ausgesprochen. Auch die Regelung auf Borkum mit der gelben Tonne geht auf einen Kreistags-Beschluss zurück.
Verursacherprinzip statt kostenloser Abfuhr / Verschenkbörse beliebt
Die Jahresgebühr für die allgemeine Müllabfuhr gesenkt, dafür das Verursacherprinzip beim Sperrgut eingeführt - und die kostenlose Sperrmüllabfuhr gestrichen. Das ist Teil einer Änderung der Entgelte in der Abfallentsorgung, die der Kreistag beschlossen hat und seit Anfang 2021 gilt.
Er sah sich dazu gezwungen, weil die Menschen im Landkreis Leer mit rund 55 Kilo pro Kopf im Vergleich zu Nachbarkreisen recht viel Sperrgut an die Straße stellten.
Bereits die Ankündigung der neuen Entgelte, die im Januar 2021 in Kraft traten, wirkte unmittelbar: Für den letzten „kostenlosen“ Monat bestellten 3.000 Bürger die Sperrgutabfuhr, 500 mehr als normal. Im Januar musste der Abfallwirtschaftsbetrieb die Bestellungen noch abarbeiten.
In seinem Jahresrückblick stellt Klaus Anneken, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes, fest: „Ab Februar gingen die kostenpflichtigen Anträge stark zurück und haben sich auf monatlich 750 eingependelt“. Zahlreiche Bürger bringen ihr Sperrgut jetzt zu einem der Wertstoffhöfe in ihrer Umgebung. Mehr „wilde“ Lagerung von Sperrmüll hat der Abwahlwirtschaftsbetrieb nicht festgestellt.
Als „erfreulich“ wertet es Anneken, dass die Verschenkbörse mehr Anklang findet. Die Inserentenzahl stieg um mehr als 400 auf 1.680, mehr als verdoppelt hat sich mit 65.000 die Zahl der Besucher der Online-Seiten. Das sei ein guter Umweltbeitrag, weil Schränke, Stühle oder funktionstüchtige Geräte weiter genutzt werden.
Breinermoor: Deponiegas weiterhin klimafreundlich nutzen
Der Landkreis Leer lagert auf seiner Deponie Breinermoor schon seit Jahren keinen Hausmüll ab. Trotzdem gärt es unter der Kunststoffdichtung noch lange weiter. Dabei entsteht sogenanntes Deponiegas, das für die Strom- und Wärmegewinnung genutzt wurde. Auch wenn die Menge des Gases nach und nach abnimmt, entsteht klimaschädliches Methan.
In den vergangenen Jahren wurden das Deponiegas genutzt, um große Mengen Strom zu erzeugen. Durch eine veränderte Deponiegaszusammensetzung ist das technisch so nicht mehr möglich. Als Nachfolgetechnik soll eine Schwachgasfackel mit Wärmeauskopplung dem Methanausstoß nun kräftig zu Leibe rücken.
Diese relativ neue Technik kann das Deponiegas so bearbeiten, dass die Umwelt bestmöglich geschont wird. Die Bundesregierung fördert das Vorhaben mit ihrer nationalen Klimaschutzinitiative zum „Klimaschutz bei stillgelegten Hausmülldeponien“. Das Projekt trägt den sperrigen Titel „Optimierte Erfassung und Verwertung von Deponiegas der Deponie Breinermoor im Landkreis Leer“. Die Gesamtkosten betragen 835.000 Euro.
Eine Fachfirma aus Esslingen erhielt im Dezember 2021 den Ingenieurauftrag. In weiteren Vergabeverfahren werden Fachfirmen für den Bau der Verdichteranlage, der Schwachgasfackel und dem nötigen Rohrleitungsbau gesucht. Im zweiten Halbjahr 2022 soll die Schwachgasfackel in Betrieb gehen.
Im Jahresrückblick nennt Landrat Matthias Groote die Investition in die Schwachgasfackeltechnik einen „zwar kleinen, aber unbedingt nötigen Beitrag zum Klimaschutz“. Methan gilt als bedeutend klimaschädlicher als Kohlendioxid.
Erste Tonnen in Breinermoor eingetroffen
So sollte der Sperrmüll bereitgestellt werden: Möbel und anderes getrennt von den Elektrogeräten.
Anlieferung auf dem Wertstoffhof Breinermoor
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