Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Am Ende des Jahres 2020 habe ich mich erstmals als Ihr Landrat in einem Neujahrsgrußwort an Sie gewendet. Auch damals war die Coronavirus-Pandemie das alles bestimmende Thema. Zum Jahreswechsel 2020/2021 habe ich davon berichtet, dass wir im Kreis Steinfurt um Weihnachten herum die ersten Bürgerinnen und Bürger gegen das Coronavirus impfen konnten.
Heute, genau ein Jahr später, blicken wir auf fantastische Impfquoten im Kreis: In den Altersgruppen „18 bis 59“ sowie „ab 60“ sind im Kreis Steinfurt jeweils über 90 Prozent der Menschen vollständig geimpft. Bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren werden es in Kürze über 70 Prozent sein. Und auch für Kinder zwischen fünf und elf Jahren bieten wir seit zwei Wochen Impfungen in unserem Impfzentrum am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) an.
Die Inbetriebnahme des Impfzentrums am FMO ist auch sicher eines der Themen, die beim Rückblick auf das Jahr 2021 herausstechen. Zwischen Februar und September 2021 haben wir dort mehr als 220.000 Impfungen durchgeführt. Nur so konnten wir die enorm hohen Impfquoten im Kreis Steinfurt überhaupt erreichen. Die Impfungen haben dazu geführt, dass im Sommer wieder viele Dinge möglich waren, die wir lange vermisst haben. Wir konnten große Feste feiern, Konzerte besuchen, ins Stadion gehen, an Veranstaltungen teilnehmen und ins Ausland reisen.
Leider zwingt uns die vierte Welle der Pandemie zurzeit dazu, wieder viele unserer Aktivitäten und Vorhaben einzuschränken. Aber auch jetzt tun wir als Kreis Steinfurt wieder alles, was uns möglich ist, um die Pandemie in den Griff zu bekommen und ihre Folgen abzumildern. Mitte Dezember haben wir unser Impfzentrum am FMO wiedereröffnet und bieten Ihnen dort auch in 2022 Auffrischungsimpfungen gegen das Virus an, die ein enorm wichtiger Baustein der Pandemiebekämpfung sind.
Trotz all unserer Bemühungen und der zwischenzeitlichen Entspannung der Lage ist eines jedoch völlig klar: Wie schon das Jahr 2020 hat auch 2021 seine Spuren bei uns allen hinterlassen. Insbesondere mit Blick auf die Zeit von Januar bis Mai sind meine Gedanken vor allem bei Familien, bei Alleinerziehenden, die wochenlang ihre Kinder zu Hause betreuen mussten. Bei Alten- und Krankenpflegerinnen und Pflegern, bei Ärztinnen und Ärzten, die oft bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet haben und dies auch in der jetzigen vierten Welle wieder tun. Ich denke auch an die Alleinstehenden, die die strengen Kontaktbeschränkungen besonders belastet haben, und diejenigen, die um ihren Arbeitsplatz und ihre wirtschaftliche Existenz bangen mussten. Ihnen und uns allen stehen durch die Omikron-Variante jetzt erneut schwierige Wochen bevor. Doch wir dürfen die Hoffnung und Zuversicht nicht verlieren. Gemeinsam werden wir auch diese Phase bewältigen!
Einen großen Beitrag dazu leisten die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Kreisverwaltung, die eigentlich in anderen Bereichen des Hauses tätig sind, aber auch in 2021 wieder für unseren Krisenstab und die Stabsstelle Corona im Einsatz waren und es weiterhin sein werden. Besonders viel Personal war und ist dabei mit der Kontaktermittlung und -nachverfolgung betraut. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen natürlich an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz, sodass wir nicht alle unsere Aufgaben so angehen konnten und können, wie wir es außerhalb der Pandemie tun würden. Dennoch haben wir auch in 2021 viel erreicht und sind wichtige Zukunftsprojekte erfolgreich angegangen:
Einen großen Schritt vorangekommen, sind wir zum Beispiel beim Thema Klimaschutz. Einen klimaneutralen Kreis Steinfurt streben wir jetzt bereits 2040 und nicht erst 2050 an. Dazu haben wir einen 50 Punkte umfassenden Handlungskatalog mit konkreten von uns zu treffenden Klimaschutzmaßnahmen gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen auf den Weg gebracht.
Große Fortschritte haben wir auch beim Thema Digitalisierung der Kreisverwaltung gemacht und eine Digitalisierungsstrategie für den Kreis Steinfurt entwickelt. Und auch der Glasfaserausbau geht erfolgreich weiter: Mittlerweile sind 68 Prozent aller Haushalte im Kreis mit Glasfaser versorgt. Das ist weit über dem Bundesschnitt, der immer noch bei unter 20 Prozent liegt.
Unser Schulamt hat weiter stark an der Umsetzung des schon 2020 auf den Weg gebrachten Medienentwicklungsplans gearbeitet. Hier geht es um die technische Ertüchtigung unserer Schulgebäude, die Beschaffung von Endgeräten, Präsentationstechnik und vielem mehr sowie eine umfassende Aufrüstung des Supports der Schul-IT.
Auch beim Thema Mobilität geht es weiter voran: Im Rahmen unseres Radverkehrskonzeptes, nimmt die Triangel, die erste Veloroute im Kreis Steinfurt, immer mehr Formen an. Fertiggestellt wird das Gesamtprojekt mit dem dritten und letzten Bauabschnitt in 2022. Und auch für die Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn sind weitere wichtige Weichen gestellt worden.
Im Bereich Gesundheits- und Bevölkerungsschutz freut es mich besonders, dass der Bau des neuen Westflügels der Kreisverwaltung und damit unserer neuen Leitstelle dieses Jahr erfolgreich abgeschlossen wurde. In wenigen Wochen beginnt der Einbau der Technik, sodass wir voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 betriebsbereit sein werden.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch wenn es nach fast zwei Jahren Pandemie unheimlich schwerfällt: Gemeinsam müssen wir nun noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um durch die jetzige Phase zu kommen. Das Wichtigste ist dabei, dass wir dies gemeinsam tun und uns gegenseitig helfen und unterstützen, wo wir nur können. Versuchen Sie hoffnungsvoll und zuversichtlich zu bleiben. Wir werden es schaffen, auch diese jetzt kommenden Wochen zu bewältigen! Ich kann Ihnen versprechen, dass wir als Kreis Steinfurt alles in unserer Macht Stehende dazu beitragen werden.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich für 2022 nur das Beste und in diesen Zeiten natürlich vor allem Gesundheit! Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns die Pandemieentwicklung im Laufe des Jahres 2022 erlauben wird, uns auch wieder persönlich zu begegnen und auszutauschen – darauf freue ich mich bereits jetzt sehr!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr. Martin Sommer
Landrat
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