Im Landkreis Leer ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen stark gestiegen. Mit 255 Neuinfizierten binnen 24 Stunden steigt die 7-Tages-Inzidenz von 297,4 auf 390,1 an. Die dynamischen Entwicklungen zwingen das Gesundheitsamt erneut zu einem Strategiewechsel.
„Die aktuelle Lage zwingt uns dazu, bei der Kontaktnachverfolgung die Kontaktpersonen zu kategorisieren und Schwerpunkte zu setzen“ erklärt Heike de Vries. Das Gesundheitsamt in Leer setzt bei der Ermittlung und Benachrichtigung von Kontaktpersonen erneut auf die Bearbeitung von größeren Geschehen in Einrichtungen, Kitas und Schulen sowie auf den Schutz vulnerabler Gruppen, also besonders gefährdeter Menschen wie beispielsweise Bewohner in Alten- und Pflegeheimen. In den vergangenen sieben Tagen sind im Kreisgebiet 42 Schulen, 24 Kindertagesstätten, 4 Altenheime sowie zahlreiche sonstige Einrichtungen von einem Infektionsgeschehen betroffen gewesen.
Das bedeutet: Nicht jede Kontaktperson wird routinemäßig vom Gesundheitsamt benachrichtigt. Ist jemand infiziert und benachrichtigt daraufhin seine letzten Kontakte, müssen sich die engen Kontaktpersonen umgehend in Quarantäne begeben, wenn sie nicht geboostert sind oder vor weniger als drei Monaten doppelt geimpft oder genesen waren – ganz gleich ob Arbeitskollegen, Freunde oder Haushaltsangehörige. „Diese Pflicht besteht auch ohne Anruf aus dem Gesundheitsamt“, betont der Landkreis Leer. So sieht es die Absonderungsverordnung des Landes Niedersachsen vor, die die Gesundheitsämter im Bereich der Kontaktnachverfolgung entlasten soll. Über die Infizierten werden Leitfäden an die engen Kontaktpersonen verteilt. Eine Hilfestellung mit ausführlichen Informationen für alle Kontaktpersonen bietet auch der Quarantäne-Wegweiser der Kreisverwaltung, der unter www.landkreis-leer.de/Quarantäne-Wegweiser zu finden ist.
Für Anliegen wie Absonderungs- oder Genesenen-Bescheinigungen können sich die Betroffenen per E-Mail an corona@lkleer.de wenden: Hier geht nichts verloren – es könne nur einige Tage dauern, ehe die Nachricht bearbeitet werden kann.
„Wir haben es aktuell mit einem äußerst diffusen Infektionsgeschehen ohne größere Ausbrüche zu tun,“ erläutert Heike de Vries, Leiterin des Gesundheitsamtes des Landkreises Leer „unzählige kleine Infektionsherde führen bei der Ausbreitung der Omikron-Variante zu vielen Folgefällen und damit exponentiell steigenden Zahlen.“ Omikron war erstmals Mitte Dezember 2021 im Landkreis Leer festgestellt worden und macht mittlerweile weit über 90 % aller Neuinfektionen aus.
Landrat Matthias Groote ruft angesichts der dynamischen Lage zur Einhaltung der Hygieneregeln und zur Möglichkeit der Impfung auf: „Nutzen Sie die flexiblen Möglichkeiten von Kreis und Ärzteschaft, lassen Sie sich impfen und vergessen Sie nicht, ihren Schutz mit einer Boosterimpfung aufrecht zu erhalten“. Der Landkreis Leer bietet feste Impfmöglichkeiten in allen Gemeinden im Kreisgebiet an. Zusätzlich ist das Zollhaus in Leer montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr für Impfungen geöffnet, Terminbuchungen sind hier möglich aber nicht zwingend erforderlich. Alle Infos unter www.landkreis-leer.de/Corona-Impfung.
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