Meldungsdatum: 31.01.2022

Sirenennetz ist Thema im Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung

Osnabrück bekommt ein neues Sirenennetz, mit dem die Bevölkerung bei Bedarf mit lautem Ton gewarnt werden kann. Bisher wurden zwölf der insgesamt 27 beauftragten Sirenen montiert. Das Sirenennetz ist ein Thema im Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung am Mittwoch, 2. Februar, von 17 bis 19 Uhr im Ratssitzungssaal des Rathauses.

„Wir müssen unsere Strukturen krisensicher machen“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Dazu gehört auch ein modernes Sirenennetz. Wie überlebenswichtig es sein kann, hat nicht zuletzt die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im vergangenen Juli gezeigt.“

Ein Sirenennetz aufzubauen, ist aufwändig. Es gibt nur wenige Firmen, die die Technik anbieten und die Sirenen können nicht einfach fertig aus dem Lager geholt werden. Sie sind immer Einzelanfertigungen, die auf den jeweiligen Standort abgestimmt werden müssen, damit die Ausrichtung, die Unterkonstruktion und die Leistung passen. Die Anlagen können erst nach der Planung produziert und eingerichtet werden. Nach dem Ratsbeschluss im November 2017 wurde 2018 die Aufträge erteilt, die Umsetzung gestaltete sich aber schwieriger als erwartet.

Der Bedarf an Serienanlagen war bisher speziell und überschaubar, daher gibt es am Markt nur sehr wenige Hersteller sowie leistungsfähige und unabhängige Planer. Die Stadt Osnabrück hat sich dafür entschieden, Planung und den Aufbau des Netzes getrennt voneinander zu vergeben. Damit wurde verhindert, dass der zukünftige Lieferant die Anzahl der Sirenenanlagen selbst bestimmt. Das bedeutet aber auch, dass zwei Aufträge nacheinander vergeben werden müssen.

Erschwerend kam hinzu, dass das Bundesland Nordrhein-Westfalen zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe ein Förderprogramm für Sirenenanlage aufgelegt hatte, so dass die Lieferanten entsprechend ausgelastet waren. Darüber hinaus verzeichneten die Unternehmen nach den Erfahrungen nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 einen wahren Boom – was die Lieferzeiten erneut verlängerte.

Noch können die zwölf der 27 beauftragten Sirenenanlagen keinen Alarm auslösen, da der Auftragnehmer die erforderliche Infrastruktur noch nicht funktionsfähig installiert hat.

Die Suche nach geeigneten Standorten war ebenfalls komplizierter als ursprünglich angenommen. Eigentlich sollten ausschließlich städtische Liegenschaften genutzt werden. Das war aber wegen der schalltechnischen Notwendigkeiten nicht umsetzbar. So müssen trotz aller Bemühungen 15 der 27 Anlagen auf Liegenschaften installiert werden, die sich nicht im Besitz der Stadt Osnabrück befinden. Verbunden damit waren aufwändige Verhandlungen mit den Eigentümern mit denen entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen werden mussten.

Zwischenzeitlich kam durch mehrere Lockdowns die Montage der Sirenen ganz zum Erliegen. Erschwerend wirken sich derzeit Lieferengpässe, insbesondere von elektronischen Bauteilen aus. Trotz mehrfacher Nachfrage ist es der Verwaltung nicht gelungen, eine verlässliche Aussage des Herstellers zu erhalten, wann die Montage des beauftragten Sirenennetzes abgeschlossen sein wird.

Zwar sind die beauftragten Sirenenanlagen grundsätzlich geeignet Sprachdurchsagen abzustrahlen, die Dimensionierung des Netzes und die Infrastruktur zur Ansteuerung wurde jedoch nicht darauf ausgelegt. Dieses hat mehrere Gründe: Zum einen muss ein Sirenennetz mit dem verständliche Sprachdurchsagen abgesetzt werden können, deutlich dichter aufgebaut sein als das derzeit in Osnabrück beauftragte. Die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel standen nicht zur Verfügung. Zum anderen beeinflusst die zum Zeitpunkt der Alarmierung vorherrschende Windrichtung die Qualität der Sprachdurchsagen massiv, so dass selbst bei einem sehr dicht gestalteten Netz die Sprachdurchsagen unverständlich sein können.

 

Hinweis
Besucher:innen der Sitzung müssen sich bis zum Vortag der Sitzung im Internet (www.osnabrueck.de/sitzungsanmeldung) oder unter der Telefonnummer 0541 323-2186 anmelden. Die Teilnahme an der Sitzung ist nur bei Erfüllung der 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) möglich. Ferner ist während der gesamten Sitzung eine FFP2-Maske oder etwas gleichwertiges zu tragen.

Pressekontakt: Silke Brickwedde | Referat Kommunikation, Repräsentation und Intenationales | Tel. 0541 323-2328 | E-Mail: brickwedde@osnabrueck.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

2022-01-31_Technik_Sirene-SwaantjeHehmann (2).jpg

©  Swaantje Hehmann
2022-01-31_Technik_Sirene-SwaantjeHehmann (2).jpg

Eine der zwölf neuen Sirenen, die bisher installiert wurden, befindet sich auf dem Dach der Feuerwehr an der Nobbenburger Straße.