Meldungsdatum: 17.02.2022

Sonderausstellungen in Osnabrück im Mai 2022

Museumsquartier Osnabrück:

Felix-Nussbaum-Haus:

Bis 13.11. Mounira Al Solh

Reihe „Gegenwärtig. Zeitgenössische Künstler:innen begegnen Felix Nussbaum“
In der vierten Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ trifft die Künstlerin Mounira Al Solh auf das Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum. 1978 in Beirut geboren, lebt und arbeitet die documenta-Teilnehmerin im Libanon und in den Niederlanden. Mit ihren Installationen, Zeichnungen, Videos, Malereien und textilen Arbeiten erkundet Al Solh Themen wie Sprache, Migration, kulturelle Heterogenität, Exil oder Feminismus.

Für die Ausstellungsreihe im Felix-Nussbaum-Haus konfrontiert sich Al Solh – wie Nussbaum zu seiner Zeit – mit der eigenen Verletzlichkeit, den intimen Wünschen, Hoffnungen, Wunden und Schmerzen in der Gestalt von Selbstporträts. „Das ist intensiv, herausfordernd, nichtsdestotrotz notwendig und wichtig“, resümiert Al Solh. Eine Zeugin der Gegenwart steht so im Dialog mit dem Chronisten der Verfolgung im Nationalsozialismus.

 

Kulturgeschichtliches Museum:

Bis 10.07. Blue Jeans: Kult. Kommerz. Kunst.

Blue Jeans sind mehr als eine bloße Klamotte. In Subkulturen sind sie Ausdrucksmittel, im Mainstream Massenartikel. Blue Jeans sind allgegenwärtig. Wie ist dieses Phänomen zu deuten? Als globale „Uniform“, die Zugehörigkeit signalisiert? Als Symbol für Freiheit und Unangepasstheit? Als Produkt geschickter Werbung? Oder einfach nur als ein praktischer Allzweck-Gebrauchsartikel? Mit Fotografien, Film und Musik, durch Jeans-Originale und Designstücke, anhand von Zeitungsartikeln und Zeitschriften und Kunstwerken von dem „Master der Blue Jeans“, Joseph Beuys, Ulrike Rosenbach, Elmgreen und Dragset usw. wird in der Ausstellung die Vielschichtigkeit dieses kulturhistorischen Phänomens und die identitätsstiftende Rolle von Kleidung aufgedeckt. Die Schattenseite der Jeans – Massenproduktion und ihre Folgen für Mensch und Umwelt – sowie Ansätze ökologischerer Alternativen regen zum Nachdenken über eigenes Konsumverhalten und Nachhaltigkeit an.

Stadtgeschichte Osnabrück: Stadtspuren

Die neue Dauerausstellung beleuchtet die Geschichte der Friedensstadt Osnabrück seit dem 8. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einzelne Exponate aus der umfangreichen Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums repräsentieren in sechs Themenfeldern die Meilensteine der Stadtgeschichte. So wird die städtebauliche, politische, religiöse, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Historie unter verschiedenen Blickwinkeln erforscht. Dabei wird auch deutlich, dass lokale Geschichte immer auch den allgemeinen historischen Entwicklungen unterliegt. Daneben wird auch das ganz Eigene der Osnabrücker und ihrer Geschichte deutlich. Sieben Zeitgenossen wie zu Beispiel Justus Möser und Alwine Wellmann schaffen mit ihren Geschichten einen lebendigen Erzählstrang. Ein riesiges 3D-Stadtmodell, dass mithilfe von Projektionen verschiedene Szenarien der Stadtentwicklung darstellen kann, macht die Ausstellung zu einem interaktiven Erlebnis. Im „Stadtmodell der Zukunft“ sind Besucher:innen aufgefordert, an einer Version eines Osnabrücks von morgen zu arbeiten. In den umfangreichen Begleitprogrammen wird Stadtgeschichte hautnah erlebbar, die Osnabrücker Stadtgesellschaft wird damit in unterschiedlichen Projekten aktiv die Ausstellung eingebunden. Alle Osnabrücker Bürger:innen können auf diese Weise aktiv an der Erschließung ihrer eigenen Geschichte mitarbeiten und damit das Verständnis für Differenzen und Gemeinsamkeiten fördern. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer offenen und friedvollen Stadtgesellschaft.

Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück, Tel. 0541/323-2207
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 - 18 Uhr, Samstag/Sonntag 10 - 18 Uhr.

 

Kunsthalle Osnabrück:

Bis 29.05. Ausstellung des European Media Art Festivals (EMAF)

Das EMAF zählt zu den bedeutendsten Foren der internationalen Medienkunst. Als Treffpunkt für Künstler:innen, Kurator:innen, Verleiher:innen, Galerist:innen und Fachpublikum prägt es entscheidend die Thematik, Ästhetik und Zukunft der medialen Kunst. Neben Arbeiten der „klassischen“ Gattungen der Medienkunst wie (mehrkanaligen) Videoinstallationen oder raumgreifenden skulpturalen Arbeiten werden auch Klangarbeiten, Fotografien und Performances präsentiert. Besonderes Gewicht wird dabei auf Arbeiten liegen, die Medien nutzen, um in dreidimensional erfahrbarer Form Position zu gesellschaftlichen und politischen Themen in einer zunehmend digital bestimmten Welt zu beziehen.

Hasemauer 1, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2190
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr 

 

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum:

Bis 03.07. Feindbilder – Ein Kunstprojekt von Harald Reusmann und Frank Wolf

Das Kunstprojekt „Feindbilder“ besteht aus zwei einander wechselseitig ergänzenden Modulen: „Inimicus – Der Feind“ von Harald Reusmann und „Feindkonzept“ von Frank Wolf und Petra Anders.

„Das Projekt mit dem Titel ‚Inimicus – Der Feind‘ befasst sich mit der Darstellung des Feindbildes. Durch das Ausarbeiten von Stereotypen, die sich in der Historie der feindseligen Auseinandersetzung mit dem Fremden wiederfinden, versuche ich darin Gemeinsamkeiten zu finden. Vorbilder für meine Arbeit finde ich in historischen Darstellungen des Feindes oder des Fremden. Hier interessiere ich mich für überspitzte Darstellungen der Satire, Propaganda oder auch für subtilere Darstellungen aus der Märchenwelt. Ich bediene mich hier alt hergebrachter Denkmuster und Bilder, die sich tief in uns eingebrannt haben, ohne dass wir es unbedingt wahrnehmen. Dies kann sich in Vorurteilen gegenüber anderen äußern oder subtile Ängste hervorrufen. Das Projekt stellt sich gegen neue, populistische rechte Strömungen, die sich dieser Zerrbilder bedienen.“ (Harald Reusmann, 2021)

Der Konzeptkünstler Frank Wolf hat die Rauminstallation „Feindkonzept“ in Kooperation mit der Malerin Petra Anders entwickelt. Diese gemeinsame Arbeit befasst sich mit Feindbildern, die entlang der aktuellen Konfliktlinien zwischen Generationen, Geschlechtern und Weltanschauungen entstehen. Es sind die unbarmherzigen, oft anonym, meist kalkuliert geführten Kampagnen des Zorns und Hasses in den Sozialen Medien, als Teil des globalen Informationskrieges, die die Künstler faszinieren. Es ist ein mit Bildern geführter Propagandakrieg, der nicht selten und ungewollt eine bizarre und groteske Komik entwickelt, die ihre satirische Rauminstallation „Feindkonzept“ inspiriert.

Markt 6, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2109
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10–17 Uhr, Samstag und Sonntag: 11–17 Uhr

 

Museum am Schölerberg - Natur und Umwelt -:

Wegen Umbauarbeiten werden keine Sonderausstellungen gezeigt.

Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück, Tel. 0541/323-7000
Öffnungszeiten: Dienstag 9 - 20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 9 - 18 Uhr, Samstag 14 - 18 Uhr und Sonntag 10 - 18 Uhr