Meldungsdatum: 24.02.2022

Talbrücke Rahmede: Ersatzquartiere für Fledermäuse, Wanderfalken und Haselmäuse

Klaus Gillmann und Simon Söhnchen von der Autobahn GmbH berichteten den Mitgliedern im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde über den aktuellen Stand der Maßnahmen und Planungen zum Neubau der Talbrücke Rahmede.

Auch im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises nahm die Situation rund um die A45 und der Neubau der Autobahntalbrücke Rahmede einen Schwerpunkt ein. Klaus Gillmann und Simon Söhnchen, Landespfleger bei der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH, informierten ausführlich über bisher erfolgte Maßnahmen sowie den aktuellen Planungsstand zum Neubau der Brücke. Einig waren sich alle im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde, dass der Neubau der Talbrücke Rahmede alternativlos ist – unter Berücksichtigung aller umweltrechtlichen Aspekte.

Simon Söhnlein informierte über die in den vergangenen Wochen erfolgreich ausgeführten Fällarbeiten unterhalb der Brücke, die Historie zur Biotoptypenkartierung und der faunistischen Kartierungen sowie über diverse Vor-Ort-Arbeitskreistermine, unter anderem mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Die Artenschutzmaßnahmen kommen dabei sehr gut voran. So seien für Wanderfalken ebenso wie für die mehr als 1.000 Zwergfledermäuse Ersatzquartiere gefunden worden. Für die Fledermäuse sollen bis zum Sommer sieben „Türmchen“ und zwei Türme (als „Pfeilerersatz“) entstehen. Für Haselmäuse sind 300 Kobel geplant. Auch bei den Ausgleichs- und Kompensationsflächen sei man bereits „sehr gut aufgestellt“.

Die Vertreter der Autobahn GmbH bestätigten im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde, dass die Sprengung der Brücke möglichst in diesem Jahr erfolgen soll. Wann der Neubau stattfindet, hänge unter anderem davon ab, ob ein Planfeststellungsverfahren mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden müsse. Im Optimalfall könne der Neubau der Talbrücke Rahmede 2023 starten, je nach Verfahrensart, Prüfungen und Maßnahmen aber auch 2024.

Gewerbliche Brachflächen im Kreis

Marcel Krings, Prokurist der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS), stellte eine Präsentation über gewerblich nutzbare Brachflächen im Kreisgebiet vor. Als Brachflächen definiert die GWS insbesondere ehemals gewerblich genutzte Flächen, die „grundsätzlich für eine gewerbliche Wiedernutzung geeignet sind“, aber aufgrund erheblicher Hemmnisse wie zum Beispiel Altlasten, Altbebauung oder planerischer Restriktionen nicht ohne erheblichen Aufwand mobilisiert werden können. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden wurden 2021 insgesamt 21 Brachflächen identifiziert (darunter sieben in Iserlohn) mit einem Gesamtvolumen von etwa 432.400 Quadratmetern.

Von den knapp 43 Hektar der aktuell bekannten Brachflächen im Kreis besteht für etwa 21 Hektar eine gewerbliche Reaktivierungsperspektive. Ca. 14 Hektar könnten als Wohnfläche genutzt werden. Dazu Marcel Krings: „Es zeigt sich, dass eine Wiedernutzung von Brachflächen nur zu einem Bruchteil den Flächenbedarf der heimischen Wirtschaft wird decken können. Daher sind weiterhin innovative, flächensparende Konzepte für die bestehenden Freiflächen und für eine Reaktivierung alter Gewerbestandorte gefragt.“

Pressekontakt: Alexander Bange / 02351 966 6150


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Auch im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde nahm die Situation rund um die A45 und der Neubau der Autobahntalbrücke Rahmede einen Schwerpunkt ein. Foto: Sven Prillwitz / Stadt Lüdenscheid

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Auch im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde nahm die Situation rund um die A45 und der Neubau der Autobahntalbrücke Rahmede einen Schwerpunkt ein. Foto: Sven Prillwitz / Stadt Lüdenscheid