Meldungsdatum: 28.02.2022
(pen) Im Ennepetaler Wohngebiet Büttenberg können die Bürgerinnen und Bürger sämtliches selbstangebautes Obst und Gemüse ab sofort wieder ohne Einschränkungen essen. Dies ist die Erkenntnis aus den Ergebnissen der Grünkohlproben, die zwischen August und November an insgesamt acht Messpunkten aufgestellt worden waren.
Den Bewohnern des Gewerbegebietes Oelkinghausen empfehlen die Experten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), Blattgemüse aus dem eigenen Garten maximal zwei- bis dreimal wöchentlich zu verzehren.
Diese Einschätzungen bedeuten im Vergleich zu den bisher geltenden Empfehlungen für beide Stadtteile Lockerungen. Die Kreisverwaltung kündigt für alle betroffenen Haushalte eine zeitnahe schriftliche Information an.
Das komplette Aufheben der Verzehrempfehlungen auch für den Bereich Oelkinghausen macht ein Messwert von 5,5 Mikrogramm PCB pro Kilogramm am Messpunkt Pregelstraße unmöglich. An dieser Stelle wird der so genannte Orientierungswert der Hintergrundbelastung mit PCB in Nordrhein-Westfalen um 1,4 Mikrogramm pro Kilogramm überschritten.
Für die anderen sieben Messpunkte dokumentiert der Untersuchungsbericht des LANUV, der der Kreisverwaltung jetzt vorliegt, für die Grünkohlproben PCB Gehalte, die zwischen 1,4 und 2,5 Mikrogramm und damit unter dem Orientierungswert von 4,1 liegen. Alle Werte sind die Summe der Funde der so genannten sechs Indikator PCB sowie der drei PCB Kongenere 47, 51 und 68, die beim Verarbeiten von Silikon entstehen.
Weitere Erkenntnisse: Am Messpunkt Pregelstraße sind die Werte für die „Silikon PCB“ 47, 51 und 68 deutlich erkennbar, sie machen 70 Prozent des Wertes von 5,5 aus. An den anderen sieben Punkten sind die „Silikon PCB“ hingegen als „eher unauffällig“ einzustufen. Im Vergleich zum Sommergrünkohl lieferte der Herbstgrünkohl wie bereits 2020 höhere Werte. Diese Schwankungen erklärt das LANUV mit je nach Jahreszeit vorherrschenden Windrichtungen sowie der unterschiedlichen Dauer der Sonneneinstrahlung.
„Der Bericht liefert für die Büttenberger erfreuliche Nachrichten. Zum einen können sie ihr Obst und Gemüse wieder essen. Zum anderen zeigt der Vergleich der Herbstmesswerte für das Wohngebiet eine deutlich sinkende Tendenz. So sind überschrittene Orientierungswerte an der Ambrosius-Brand-Straße und am Mönninghof inzwischen Geschichte“, bewertet Landrat Olaf Schade die jüngsten Erkenntnisse.
Gleichzeitig stellt er klar: „Wir haben mit den Experten des Landesamtes bereits vereinbart, weiterhin intensiv zu messen. Parallel arbeiten wir zusammen mit dem Unternehmen an weiter sinkenden Werten beziehungsweise dem vollständigen Ende der PCB-Immission.“
Zur Erinnerung: Seit April letzten Jahres darf das Ennepetaler Unternehmen LFS wöchentlich noch maximal 40 Kilo des chlorhaltigen Vernetzers einsetzen, der als Ursache für das Emittieren von PCB 47, 51 und 68 gilt. Der Einsatz des Stoffes, der gesetzlich nicht verboten ist, ist nach Unternehmensangaben für das Herstellen von Medizinprodukten eines einzelnen Kunden nach wie vor notwendig. Andere Bereiche der Produktion konnte das Unternehmen hingegen umstellen, damit verbunden war der mögliche Verzicht auf wöchentlich rund 860 Kilogramm des Vernetzers.
Stichwort Untersuchungsbericht
Der komplette Untersuchungsbericht findet sich auf der Internetseite der Kreisverwaltung (www.en-kreis.de). Zudem sind Ergebnisse und Erkenntnisse am Dienstag Thema, wenn sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Klima und Geoinformation zum digitalen Informationsaustausch treffen.
Diese Online-Veranstaltung steht auch Bürgern und Medienvertretern offen. Sie können als Zuhörer teilnehmen. Hierfür ist eine Mail an die Adresse kreistagsbuero@en-kreis.de notwendig. Als Antwort erhalten die Interessierten einen GoToMeeting-Link. Dieser öffnet ihnen die Tür in den virtuellen Sitzungsraum.
In solchen Behältern stand der Grünkohl zwischen August und November an acht Standorten in Ennepetal./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
In solchen Behältern stand der Grünkohl zwischen August und November an acht Standorten in Ennepetal./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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