Meldungsdatum: 04.03.2022

Wie können Baulücken aktiviert werden? Stadt Osnabrück unterstützt Studierende der TU Dortmund bei ihrer Forschungsarbeit

Der Druck auf den Wohnungsmarkt in Großstädten in Deutschland steigt – auch in Osnabrück. Der Mangel an Bauland und auch dadurch bedingte steigende Preise stellen viele Menschen, die ein Wohnung oder ein Grundstück suchen, vor eine große Herausforderung. In Anbetracht politischer Zielsetzungen des Flächensparens erscheint dabei Nachverdichtung als eine effektive Antwort zur zukünftigen Wohnraumbereitstellung. Dabei gilt es auch für eine Stadt wie Osnabrück, vorhandene Brachflächen und Baulücken zu aktivieren. 

Die Technische Universität (TU) Dortmund (Fakultät Raumplanung) führt in Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück und vier weiteren Städten und Gemeinden unter dem Titel „Grund zum Wohnen: Strategien kommunaler Bodenpolitik“ eine anonymisierte Forschungsarbeit durch, um diese individuellen Interessenlagen der jeweiligen Eigentümerinnen und Eigentümer kennenzulernen. 

Neben der Ausweisung zusätzlicher Baulandflächen auf privaten Grundstücken hat die Stadt im Jahr 2016 ein Baulandkataster erstellt, dass alle Baulandpotenziale gebündelt zusammenfasst und in einem öffentlich zugänglichen Kartendienst unter https://www.osnabrueck.de/bauland veröffentlicht. 

Als klassische Baulücke oder im Rahmen der Nachverdichtung besteht schon jetzt für viele Grundstücke die Möglichkeit einer zusätzlichen Bebauung. Von diesem angebotenen Baurecht machen Eigentümer zum Teil allerdings aus vielfältigen Gründen keinen Gebrauch. 

Ziel der Forschung ist die Erarbeitung von Vorschlägen für kommunale Strategien im Umgang mit den Eigentümerinnen. Das Forschungsprojekt besteht aus 16 Studierenden, die sich im Zuge einer praktischen Forschungsarbeit mit der Entwicklung von unbebauten Grundstücken in innerstädtischen Lagen befassen. Das Projekt wird von Professor Dr. Thomas Hartmann (Fachgebietsleiter Bodenpolitik, Bodenmanagement und kommunales Vermessungswesen an der TU Dortmund) und Dr. Andreas Hengstermann (Lehrbeauftragter, Politische Stadtforschung und nachhaltige Raumentwicklung an der Universität Bern) begleitet. Von Seiten der Stadt Osnabrück wird das Projekt vom Fachbereich Städtebau, Fachdienst Stadtplanung unterstützt. 

Stellvertretend ist ein Querschnitt der Eigentümer dieser Baulücken auf dem Stadtgebiet durch die Verwaltung angeschrieben worden, sich an dieser Forschungsarbeit zu beteiligen. Es sind jederzeit auch weitere Flächeneigentümerinnen eingeladen, Teil dieser Ausarbeitung zu werden. Es gilt die Devise: Je höher das Interesse der teilnehmenden Interviewten, desto besser die Forschungsergebnisse. 

Die gesamte Forschungsarbeit läuft unter der Einhaltung des Datenschutzes. Die jeweiligen Daten werden ausschließlich anonymisiert verarbeitet. Die Stadt Osnabrück erhält in die Verarbeitung keinen Einblick. Allenfalls die fertigen Ergebnisse werden zur Verfügung gestellt. 

Das studentische Forschungsteam steht bei Fragen zur Verfügung:

E-Mail: studierendenprojekt.bodenpolitik.f01.fk09@tu-dortmund.de
Telefon: 0234/54459986
Handy: 0160/95869344
https://forschungsprojekt01.wixsite.com/grund-zum-wohnen 

Allgemeine Informationen zur Fakultät Raumplanung der TU Dortmund
Raumplanung ist ein ingenieur- und sozialwissenschaftlich geprägtes interdisziplinäres Forschungs- und Praxisfeld, das sich mit den unterschiedlichen Ansprüchen der Gesellschaft an die bebaute und unbebaute Umwelt beschäftigt. 1968 begann in Dortmund die Geschichte der Raumplanung als eigenständig institutionalisierte Disziplin. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung ist die Fakultät Raumplanung der TU Dortmund eine der größten planungswissenschaftlichen Einrichtungen in Europa und seit Jahren die forschungsstärkste Planungsfakultät in Deutschland. 

Das oben beschriebene Forschungsprojekt hat im Wintersemester 2021/2022 begonnen. In diesem Forschungsprojekt lernen die Studierenden, komplexe raumbezogene Problemstellungen mit sozial- und ingenieurwissenschaftlichen Mitteln und in kooperativer Weise innerhalb von zwei Semestern zu bearbeiten und dabei Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das Thema des Forschungsprojekts haben die Studierenden selbstständig erarbeitet und festgelegt. Die Ansprache an die Stadt Osnabrück erfolgte über die sozialen Medien. 

An diesem Projekt nehmen weitere Städte und Gemeinden aus Baden-Württemberg, Bayern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland teil.

 

Pressekontakt: Silke Brickwedde | Telefonnummer 0541/ 323-2328 | E-Mail brickwedde@osnabrueck.de