Meldungsdatum: 17.03.2022
Seit drei Jahren arbeitet die Kampagne „arbeiten – pflegen – leben“ mit Studierenden der Hochschule für Gesundheit in Bochum zusammen, 18 Unternehmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis haben seitdem vom Einsatz und den Ideen der jungen Menschen profitiert. In einer Serie stellt die Kreisverwaltung nun drei Projekte aus drei Jahren Kooperation vor.
Für die Wittener Firma Gloria Haus- und Gartengeräte haben die Studierenden eine Umfrage in der Belegschaft ausgewertet und so Handlungsbedarf festgestellt. „Rund 10 Prozent der Beschäftigten übernehmen bereits Pflegeaufgaben, 40 Prozent sehen einen Bedarf für die Zukunft. Mit diesen hohen Zahlen hätten wir nicht gerechnet“, so Sandra Schneider, Assistentin der Geschäftsführung.
Das Unternehmen hat auf die Auswertung reagiert und Schneider zur Pflegelotsin ausgebildet. Regelmäßig nimmt sie seitdem an den kostenlosen Pflegelotsenschulungen des Ennepe-Ruhr-Kreises teil. Ihren Kolleginnen und Kollegen hilft sie, zentrale Fragen rund um die Pflege von Angehörigen zu klären.
Bei den Betroffenen kommt das gut an: „Meine Mutter benötigt mehr und mehr Hilfe im Alltag. Es ist beruhigend zu wissen, dass es in der Firma eine Ansprechpartnerin gibt und man schnell Informationen bekommt, wenn man sie benötigt“, sagt Mitarbeiterin Christiane Krychowski. Auch die flexible Arbeitszeitgestaltung sei eine große Erleichterung.
Für andere an der Kooperation beteiligte Unternehmen entwickelten die Studierenden Info-Flyer, Leitfäden für Beschäftigte und Texte für das Intranet.
„Die Kooperation funktioniert, weil beide Seiten profitieren: Die Studierenden gewinnen neue Erkenntnisse und machen Erfahrungen in der Praxis, die Unternehmen werden bei der Umsetzung guter Ideen unterstützt, für die sie im Alltagsgeschäft keine Zeit hätten,“ erklärt Christa Beermann, Kampagnenmanagerin und Demografiebeauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Im Sommersemester haben acht bis zehn weitere Unternehmen die Möglichkeit, Projekte zum Thema Pflege und Beruf mit Studierenden der Hochschule Bochum umzusetzen. Interessierte können sich bis Dienstag, 5. April, per E-Mail an Christa Beermann wenden, C.Beermann@en-kreis.de.
Pressekontakt: Lisa Radtke
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