Meldungsdatum: 18.03.2022
Gonca Türkeli-Dehnert ist seit Oktober 2021 Integrationsstaatssekretärin des Landes NRW. Die Juristin verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Integration und hat unter anderem als Geschäftsführerin der Deutschlandstiftung Integration in Berlin gearbeitet. Im Kreishaus Lüdenscheid informierte sich Türkeli-Dehnert über die vielseitigen Initiativen und Projekte im Bereich Bildung und Integration des Märkischen Kreises.
Iris Beckmann-Klatt (Fachbereichsleiterin) und Michael Czech (Fachdienstleiter) gaben einen Überblick über die Struktur und Organisation des Fachdienstes. Das Kommunale Integrationszentrum (KI) koordiniert zahlreiche Arbeitsansätze, Initiativen und Projekte im Bereich der Integration. Einen Schwerpunkt bildet hierbei die frühkindliche Sprachbildung. Ein Beispiel: das landesweite Programm „Griffbereit“. Es richtet sich an Familien mit Zuwanderungsgeschichte und wird im Märkischen Kreis in insgesamt 29 Kindertageseinrichtungen durchgeführt. Die Sprachentwicklung im Fokus haben zudem die Konzepte „Rucksack KiTa“ (27 Gruppen im Kreis) sowie „Rucksack Schule“ (sieben Gruppen). Seitens des KI wird darüber hinaus seit 2019 jährlich eine „Integrationsauszeichnung“ verliehen.
Projekt "Vielfalt"
Neu ist das Projekt „Vielfalt“: Als Reaktion auf die Verwüstungen muslimischer Gräber auf dem Iserlohner Hauptfriedhof soll bis zu den Sommerferien in allen Städten und Gemeinden des Kreises jeweils eine Aktion zum Thema „Vielfalt“ stattfinden. Klare Botschaft: Der Märkische Kreis steht für Vielfalt, Toleranz und demokratische Werte und setzt ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung.
Eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen darüber hinaus die Migrantenselbstorganisationen (MSO): Vereine, die die kulturellen Hintergründe ihrer Mitglieder wahren und damit einen entscheidenden Beitrag für eine vielfältige und offene Gesellschaft leisten. MSO dienen vielen Neuzugewanderten nach ihrer Ankunft im Märkischen Kreis als Anlaufstelle und bieten ihnen eine Orientierungshilfe.
Ein weiteres Gesprächsthema war die Implementierung des neuen Landesprogramms „Kommunales Integrationsmanagement“ (KIM) im Märkischen Kreis.
Wichtige Impulse für Integration
Integrationsstaatssekretärin Türkeli-Dehnert sagte: „Der Märkische Kreis ist ein herausragendes Beispiel für die Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier ist vorbildlich. Die Landesregierung unterstützt die Integrationsarbeit vor Ort nachhaltig. Mit der Novellierung des Teilhabe- und Integrationsgesetzes stellen wir im Haushalt mindestens 130 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Das gibt allen Beteiligten Planungssicherheit für ihre wichtige Arbeit.“
Vertriebene aus der Ukraine
Ein weiteres Thema des Dialogs mit der Staatssekretärin waren die Folgen des Ukraine-Krieges. Der Märkische Kreis bereitet sich auf flüchtende Menschen aus der Ukraine vor und trifft Vorkehrungen, damit geflüchtete Kinder und Jugendliche hier zur Schule gehen können. Schulrätin Carmen Rudolph berichtete von einer sich täglich verändernden Situation. Dennoch zeigte sie sich zuversichtlich, dass diese Herausforderung jetzt und in Zukunft gemanagt werden kann. Zudem lobte sie den Abstimmungsprozess mit dem Kommunalen Integrationszentrum.
Binnen einer Woche haben sich mehr als 20 ehrenamtliche Übersetzerinnen und Übersetzer beim KIM gemeldet, die Ukrainisch oder Russisch vermitteln können. Sie werden bei Gesprächen im Rahmen der Erstaufnahme, bei Behörden, in Kindertageseinrichtungen und Schulen eingesetzt. Interessierte können sich weiterhin telefonisch unter 02351 / 966-6523 oder 02351 / 966-6534 bzw. per E-Mail unter querschnitt@maerkischer-kreis.de melden.
Pressekontakt: Alexander Bange / 02351 966 6150
Märkischer Kreis
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