Meldungsdatum: 21.04.2022

Verehrt, verfemt, verbrannt – Emil Ludwig

Der Journalist und Publizist Armin Fuhrer stellt am Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr seine Biografie zum Erich Maria Remarque-Zeitgenossen Emil Ludwig im Renaissancesaal des Ledenhofs vor.

Ludwig gehörte neben Thomas Mann und Stefan Zweig zu den weltweit erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellern der Weimarer Republik. In den USA wurde er für seine Napoleon-Biografie gefeiert wie ein moderner Popstar. Ursprünglich ein unpolitischer Bohemien, schrieb er in den Zwanzigerjahren aufsehenerregende Bücher über Wilhelm II, Bismarck und den Kriegsausbruch 1914. Sein Ziel war es, die Vergangenheit des Kaiserreiches zu delegitimieren und die Leser auf diese Weise von den Vorzügen der Demokratie zu überzeugen. Für die Rechten wurde er damit zum Feind, der alles das, was sie an der Republik verachteten, repräsentierte.

Zu seinem Bekanntenkreis gehörten unter anderem sein väterlicher Freund Gerhard Hauptmann, sein zeitweiliger Nachbar Erich Maria Remarque, Ernst Toller, sein Verleger Ernst Rowohlt, Thomas Mann und Stefan Zweig sowie der Außenminister Gustav Stresemann und US-Präsident Franklin D. Roosevelt.

Nachdem er sich schon seit Anfang der Dreißiger wegen seiner Furcht vor einem Mordanschlag nicht mehr nach Deutschland traute, wurden seine Bücher 1933 auf dem Scheiterhaufen der Nazis verbrannt, die ihn als linksliberalen Juden strikt ablehnten. 1940 floh Ludwig, der mit seiner südafrikanischen Frau Elga seit 1906 im schweizerischen Ascona unterhalb des Monte Verita lebte, in die USA. Hier wohnte er wie viele andere Emigranten auch in Pacific Palisades in unmittelbarer Nachbarschaft zu Thomas Mann. Da er für eine harte Behandlung der Deutschen nach dem Krieg eintrat, entzweite er sich mit den meisten anderen Emigranten. Ludwig starb drei Jahre nach seiner Rückkehr 1948 in seinem Haus in Ascona.

Die Lesung wird veranstaltet von der Erich Maria Remarque Gesellschaft e.V. zusammen mit dem Literaturbüro Westniedersachen. Der Eintritt ist frei, Reservierungen sind über das Literaturbüro möglich (Am Ledenhof 3-5, Tel. 0541/202-7908 oder per E-Mail unter LitOs-info@osnabrueck.de)

Kontakt: Dr. Jens Peters, Leiter des Literaturbüros Westniedersachsen, Tel. 0152/53232276, E-Mail peters.je@osnabrueck.de

 

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de


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