Arnsberg. Ein bewegender Besuch in Arnsbergs polnischer Partnerstadt stand vergangene Woche bei Bürgermeister Ralf Paul Bittner auf dem Programm: Gemeinsam mit einer kleinen Delegation ist er nach Olesno gereist und hat sich vor Ort persönlich ein Bild von den Fluchtauswirkungen des Ukraine-Krieges gemacht. In der Partnerstadt erfolgte ein intensiver Austausch zwischen den Arnsberger Gästen und den Menschen in Olesno – über all die schrecklichen Folgen für die ukrainische Zivilbevölkerung, die zu bewältigenden Themen in den Kommunen und das, was die Bürger*innen derzeit bewegt.
Am Mittwochabend wurde die Arnsberger Gruppe von Sylwester Lewicki, dem Bürgermeister der Stadt Olesno, empfangen. Der Donnerstag startete dann mit einem Besuch im Rathaus: Dort schilderten neben dem Bürgermeister auch der Leiter des städtischen Sozialhilfezentrums, Mitarbeitende der Flüchtlingsbetreuung und Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren von ihren Erfahrungen und Erlebnissen mit der Unterbringung, Betreuung und Versorgung der ukrainischen Menschen vor Ort.
„Wir haben festgestellt, dass wir ähnliche Fragen und Herausforderungen in unseren Städten haben. Viele wertvolle Anregungen nehmen wir mit, die wir in unserem Arnsberger Stab für außergewöhnliche Ereignisse besprechen werden“, resümiert Bürgermeister Ralf Paul Bittner. Ein intensiv-fachliches Gespräch gab es auch zwischen Michael John, Fachbereichsleiter Soziales|Jugend|Familie, und Marlena Szulz, Leiterin des Sozialamtes in Olesno. „Ich bin gleichermaßen beeindruckt und begeistert von der Arbeit des Sozialamtes hier vor Ort, das die Hilfe für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen sehr pragmatisch organisiert“, so Michael John.
Ins Olesnoer Rathaus nahm die Delegation auch großzügige Spenden von Arnsberger Engagierten und Unternehmen mit, die die Hilfeleistungen vor Ort unterstützen möchten. So überreichte sie an Bürgermeister Sylwester Lewicki eine Spende des Freundeskreises 3. November in Höhe von 1.500 Euro. Die engagierte Gruppe um Mitorganisator Gerhard Wiedemann hat unter anderem mit Waffel-Verkaufsaktionen Geld für die Ukrainehilfe gesammelt. Jeweils einen Betrag von 500 Euro haben Brillen Rottler und Peter Rottler Consulting gespendet, die nun den ukrainischen Menschen in Olesno zugutekommen sollen. Und die Provinzial Versicherungen, Geschäftsstelle Schröder, Tetampel & Ufer, möchte die örtliche Hilfe ebenfalls mit 500 Euro unterstützen.
„Jeder einzelne Beitrag ist in diesen Zeiten wertvoll und ich bedanke mich auch im Namen meines Amtskollegen und unseren Freunden in Olesno für die Spenden, die auch in Polen dringend benötigt werden. Ich bin sehr dankbar, dass der interkommunale Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten über Landesgrenzen hinweg so stark ist“, so Bürgermeister Ralf Paul Bittner.
Nach einem Besuch im Sozialhilfezentrum und bei den Freiwilligen Feuerwehren in Borki Male und Wachów reiste die Gruppe noch nach Kattowitz. Auf die Rückkehr am Abend folgte der Besuch der Pension As und Borki Wielkie. Hier sind Menschen aus der Ukraine durch die Stadt Olesno untergebracht. „Ich bin sehr berührt von dem großen Engagement unser Freunde in Olesno, die Situation mit den vor Krieg und Leid Geflüchteten vor Ort zu bewältigen. Hier packen alle mit an – Schulen, Kindergärten, Ehrenamtliche verschiedenster Gruppen – und haben schon wertvolle Hilfen geleistet“, beschreibt Bürgermeister Ralf Paul Bittner. Er betont: „In diesen Zeiten ist es wichtig, dass Europa zusammenhält. Wir werden für unsere europäischen Freunde einstehen und sie weiter nach allen Kräften unterstützen.“