Kreis Steinfurt. Es sei ein „Mammut-Projekt“ – das sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bereits kurz nach seinem Amtsantritt über das geplante Osterpaket. Gleich zwei solcher Maßnahmen-Bündel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, das Osterpaket und das Sommerpaket, will Habeck in diesem Jahr durchsetzen; ersteres wurde bereits vom Bundeskabinett gebilligt. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2045, größere Unabhängigkeit von ausländischen Stromversorgern und Energiesicherheit. Was das für den Kreis Steinfurt bedeutet und was sich vor unserer eigenen Haustür bereits bewegt, beleuchtet der Verein energieland2050 e. V. in einer Themenreihe: Energiewende im Kreis.
Bis zum Jahr 2030 sollen 80 Prozent der Stromerzeugung aus den Erneuerbaren Energien kommen, bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Die eingesparte Menge CO2 soll sich in den kommenden acht Jahren verdreifachen. Ein weiter Weg? In jedem Fall ein sehr ambitionierter, für den der Kreis Steinfurt allerdings frühzeitig die Weichen gestellt und im vergangenen Jahr mit dem auf politischer Ebene gefassten Beschluss „Klimaneutraler Kreis Steinfurt 2040“ eine klare Richtung vorgegeben hat. „Im Kreis stammen aktuell knapp 65 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energiequellen wie etwa Photovoltaik und Windkraft“, sagt Silke Wesselmann, Leiterin des Amts für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt. Dem Amt ist auch der 2017 gegründete Verein energieland2050 e. V. angegliedert, der sich dem Ziel verschrieben hat, den Klimaschutz vor Ort zu stärken. Etwa in puncto Windenergie sei man breit aufgestellt, fügt Wesselmann hinzu, die auch Geschäftsführerin des Vereins ist: „Schon jetzt gibt es im Kreisgebiet rund 300 Windenergieanlagen und viele davon sind Bürgerwindparks nach unserem Leitbild.“
Seit den Ankündigungen aus Berlin rückt insbesondere die Windenergie wieder verstärkt in den Fokus. „Das merken wir anhand vermehrter Anfragen von Kommunen, Flächeneigentümern und Bürgern“, betont Ursula Wermelt. Sie ist beim Verein energieland2050 zuständig für die Servicestelle Wind. „Die Kommunen im Kreis Steinfurt stehen komplexen Fragestellungen gegenüber. Dabei unterstützen wir vom energieland2050 e.V. mit Lösungen und kluger Vernetzung.“
„Das große 56 Einzelgesetze und -maßnahmen umfassende Osterpaket wird in der Region einige weitere Veränderungen anstoßen“, blickt Silke Wesselmann voraus. Denn im Paket enthalten ist auch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). „Durch diese soll der Anteil des Stroms aus Wind und Sonne künftig weiter erhöht werden. Mehr Photovoltaikanlagen auf dem Dach und Mieterstrommodelle gehören ebenso zu Habecks Vorhaben wie die Förderung effizienter Gebäude und Förderprogramme für grünen Wasserstoff“, erklärt die Amtsleiterin. Außerdem solle zukünftig der Bundeshaushalt die EEG-Umlage finanzieren und so den Verbraucher entlasten, so Wesselmann weiter. Auf diese Weise soll Strom im Vergleich zu fossilen Energieträgern günstiger werden, um E-Mobilität und beispielsweise Wärmepumpen noch attraktiver zu machen.
Ob klimafreundliches Heizen, Photovoltaik auf dem Dach oder E-Mobilität: „Im Kreis Steinfurt bewegt sich bereits einiges“, sind sich die Verantwortlichen des Vereins energieland2050 sicher. Jetzt gilt es, die vorhandenen Potenziale schnellstmöglich zu heben. Die jeweiligen Themenbereiche werden in den nächsten Folgen der Reihe genauer beleuchtet. In der kommenden Folge: Bürgerwindparks im Kreis Steinfurt.
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