Meldungsdatum: 09.05.2022
„Wer im Nationalsozialismus Kontakt zu Kindern hatte, wurde seit der sogenannten Machtübernahme 1933 auf „Linientreue“ überprüft. Andersdenkende Lehrkräfte wurden entlassen, Schulkinder drangsaliert“, sagt Kreisarchivar Ulrich Biroth. Begleitend zur Ausstellung des Kreisarchivs „Führer, wir gehören dir“ gibt er am Donnerstag 12. Mai um 18 Uhr einen Einblick in den Schulalltag während der Zeit der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus am Beispiel des Burggymnasiums Altena. Der Vortrag ist kostenlos und findet 8 Uhr im Geschichtsmuseum der Stadt Lüdenscheid statt.
In der Burgstadt Altena traf die NS-Ideologie nach Biroths Recherchen schon ungewöhnlich früh auf das Wohlwollen im Lehrerkollegium des damaligen Realgymnasiums, bei der Bevölkerung und den Schülern. Anhand von Beispielen schildert Kreisarchivar Ulrich Biroth in seinem Vortrag „Ihrem Opfer und Ihrem Einsatz wünschen wir den Sieg der gerechten deutschen Sache“ antisemitische Anfeindungen aus den frühen 1920er Jahren ebenso wie die erbitterten Auseinandersetzungen um die Neubesetzung des Schulleiterpostens im Jahr 1925. Völkisch-nationale Stimmen aus Politik, Kirche und Lehrerkollegium auf der einen und Verfechter der jungen deutschen Demokratie auf der anderen Seite lieferten sich in der Ortspresse heftige Schlagabtausche.
Die Auswirkungen der NS-Politik auf den Schulalltag hat Biroth in den überlieferten Akten des Gymnasiums recherchiert. Welche Folgen die NS-Rassenideologie für Altenaer Gymnasiasten haben konnte, sind ebenso Inhalt seines Vortrags, wie aufkommende Zweifel angesichts des Einsatzes als Luftwaffenhelfer in Flak-Batterien im Ruhrgebiet ‒ konträr zu den NS-Propagandaparolen zum Dienst an der „Heimatfront“
Mehr Informationen zu den kostenlosen Vorträgen unter https://t1p.de/kw86h. Die Veranstaltungen finden unter den aktuellen Corona-Regeln statt.
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