Meldungsdatum: 13.05.2022
Wasser als unser wichtigstes Lebensmittel wird fast ausschließlich der Natur entnommen. Gleichzeitig sind aquatische Ökosysteme Lebensraum für Pflanzen und Tiere und bedeutsam für die Biodiversität. Ihr Schutz sollte daher ein besonderes Anliegen jeder Regierung sein. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie bildet seit Dezember 2000 den rechtlichen Rahmen für die gesamte Wasserwirtschaft in der Europäischen Union. Im Kern verlangt die Richtlinie die Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustands aller Oberflächengewässer sowie einen guten chemischen und mengenmäßigen Zustand des Grundwassers bis zum Jahre 2015. Dieses Ziel wurde trotz vieler Anstrengungen noch nicht erreicht. Bis heute erfüllen mindestens 90 Prozent unserer Fließgewässerstrecken die EU-weiten Standards nicht. Emschergenossenschaft und Lippeverband selbst haben im Rahmen des weltweit einzigartigen Generationenprojektes Emscher-Umbau den Ruhrgebietsfluss Emscher und nahezu alle Nebenläufe vollständig vom Abwasser befreit – zum ersten Mal nach rund 170 Jahren! Aber auch an Emscher und Lippe bleibt in den kommenden Jahren noch viel zu tun.
In einem gemeinsamen Appell richten sich NABU und EGLV nun kurz vor der Wahl mit fünf zentralen Forderungen zum Gewässerschutz in Nordrhein-Westfalen an die zukünftige Landesregierung. Diese sollte
Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW dazu: „Trotz der aktuell beherrschenden Themen wie Krieg und Pandemie stehen uns mit der Arten- und Klimakrise riesige gesellschaftliche Herausforderungen bevor. Insbesondere die Klimakrise zwingt uns beim Ausbau der Gewässer endlich umzudenken, um Hochwasserkatastrophen wie die im Ahrtal im vergangenen Jahr zukünftig zu vermeiden. Soll dies funktionieren, muss die besondere Ökologie der Gewässer und deren Lebensgemeinschaften zwingend mitberücksichtigt werden. Wir sind froh, mit EGLV einen kompetenten Partner an der Seite zu haben, der erfolgreich zeigt, wie Gewässerrenaturierung gelingt, insbesondere mit Blick auf den Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung von gewässertypischen Lebensräumen.“
Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband betonte: „Mit unserer Biodiversitätsinitiative setzen wir zahlreiche Naturschutzmaßnahmen an Emscher und Lippe um und schaffen an ehemals stark belasteten Flüssen in Nordrhein-Westfalen wieder gewässertypische Lebensräume – für Flora und Fauna, aber auch für die Menschen in der Region. Ihnen geben wir ihre Gewässer zurück. Aus einstigen Meideräumen werden blaugrüne Freizeitareale.“
Hintergrundinfos zu EGLV und NABU NRW-Kooperation
Umweltschutz, Umgang mit den Folgen des Klimawandels und Förderung der Biodiversität – das sind die Themen, die sich der NABU NRW genauso wie die Emschergenossenschaft und der Lippeverband (EGLV) als große Verbände in Nordrhein-Westfalen auf die Fahne geschrieben haben. Im Rahmen einer Kooperation, die im Jahr 2021 begonnen hat, bringt sich der NABU NRW unter anderem aktiv in die Umsetzung des Biodiversitätsprogramms von EGLV ein. Zusammen werden die beiden Partner in enger Kooperation weiter an der ökologischen Umgestaltung und Verbesserung einer blau-grünen Region arbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt der künftigen Zusammenarbeit zwischen EGLV und NABU NRW ist die Weiterentwicklung des Konzepts „Natur auf Zeit“.
Mehr zur Landtagswahl in NRW und den NABU-Forderungen an eine zukünftige Landesregierung unter www.NABU-NRW.de/wahl22.
Dirk Böttger, Gasometer Oberhausen, Dr. Heide Naderer, NABU NRW, Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband und Lukas Stemper, NAJU NRW (von links nach rechts), stellen die gemeinsamen Forderungen zur Landtagswahl in NRW vor.
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