Meldungsdatum: 16.05.2022

Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit: Feindliche Einstellungen bekämpfen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOB) ruft Bürgermeisterin Ilona Friedrich dazu auf, Feindlichkeit gegen queere Menschen nicht zu dulden und sich aktiv für Respekt einzusetzen. Als Zeichen dafür weht am Dienstag, 17. Mai, die Regenbogenfahne vor dem Rathaus und ein Banner wirbt für Vielfalt.

„Kassel ist eine so wunderbar vielfältige Stadt. Und diese Vielfalt bezieht sich auch auf verschiedene Formen des Lebens und Liebens, die hier frei und ohne Angst vor Diskriminierung gelebt werden können,“ so Bürgermeisterin Ilona Friedrich. „Es wäre schön, wenn wir diesen Tag gar nicht mehr begehen müssten, die Vielfalt aller Orten akzeptiert wird und gelebt werden kann. Solange dies aber nicht so ist, werden wir uns in der Stadtgesellschaft weiter für einen offenen Umgang in Sachen Leben und Lieben einsetzen.“

Für Themen wie Gleichberechtigung der Geschlechter, die geschlechtliche Vielfalt aber auch das Thema Integration ist das ‚Amt für Chancengleichheit‘, eine Stabsstelle im Dezernat für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit zuständig. Es wurde eigens im vergangenen Sommer gebildet. Unter anderem koordiniert die Stabsstelle das Regenbogen Netzwerk Kassel. Hier kommen Institutionen, Projekte, Gruppen und interessierte Einzelpersonen zusammen. Teilnehmende machen Angebote für queere Menschen oder setzen sich für die Vielfalt sexueller Identitäten und Orientierungen ein.

 

Queere Leben wird in Kassel immer sichtbarer

Seit diesem Jahr wird das queere Jugendzentrum in der Annastraße von der Stadt Kassel gefördert. Es entstand aus der Initiative Queer & Young (Trägerschaft: 1. Mädchenhaus Kassel e. V.). Neben der Selbsthilfegruppe Transident Nordhessen, die seit vielen Jahren in der Unterstützung von Transmenschen aktiv und bei der Kontakt - und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) angebunden ist, gibt es seit 2021 das Beratungsangebot T*räumchen der Aids-Hilfe. Ebenfalls im vergangenem Jahr hat sich der Verein ‚Queeres Zentrum Kassel‘ gegründet.

 

Infoveranstaltung zu IDAHOBIT

Neben diesen Projekten werden viele langjährigen Mitglieder des Regenbogen Netzwerkes am Dienstag, 17. Juni, ab 14:30 Uhr auf dem Königsplatz präsent sein, um über den IDAHOBI und das queere Leben in Kassel zu informieren. Unter anderem sind vor Ort: pro familia, der Kasseler Jugendring, der AKGG, die Ansprechpersonen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen bei der Polizei, die Kopilotinnen und Kopiloten, das LSBT*IQ-Netzwerk Nordhessen, SCHLAU Kassel, die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Kassel sowie engagierte Einzelpersonen.

 

Hintergrund:

Auf Initiative eines französischen Aktivisten wurde 2005 der Internationale Tag gegen Homo- und Transfeindlichkeit als Aktionstag ins Leben gerufen. Um möglichst vielen diskriminierten Gruppen gerecht zu werden, ist der Name des Aktionstages in den letzten Jahren immer weiter ergänzt worden. Die englische Abkürzung IDAHOBIT* ergibt sich aus International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia, Transphobia. Das Datum 17. Mai bezieht sich auf den Tag, an dem 1990 der Beschluss der Weltgesundheitsorganisation erfolgte, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel zu streichen, also nicht mehr als Krankheit zu bewerten.

Die Abkürzung LSBTI*Q steht für Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans*geschlechtlich, Inter*geschlechtlich und Queer. Das Sternchen steht für alle, die sich keiner festen Kategorie zuordnen können und wollen.