Meldungsdatum: 24.05.2022

Halbzeit bei der Regionale 2025

Die Regionale 2025 und die mögliche Produktion von Wasserstoff im Müllheizkraftwerk der AMK GmbH in Iserlohn waren die Schwerpunktthemen des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr im Kreishaus Lüdenscheid.

Eine Halbzeitbilanz der Regionale 2025 servierte Dr. Stephanie Arens von der Südwestfalen Agentur den Mitgliedern des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr im Lüdenscheider Kreishaus. 52 von 54 Kommunen in Südwestfalen haben sich bisher an einer Projektidee im Rahmen des Strukturförderprogramms beteiligt. Insgesamt sind bisher rund 100 Projektideen eingereicht worden, davon stammen 43 von Akteuren aus dem Märkischen Kreis. Von der Idee bis zur Umsetzung durchläuft jedes Projekt einen Qualifizierungsprozess, der symbolisch mit der Vergabe eines Sterns dokumentiert wird. Den ersten Stern erhalten Projekte mit einer herausragenden Idee, den zweiten für ein tragfähiges Konzept. Mit der Vergabe des dritten Sterns sind die Fördergelder gesichert und die Umsetzung kann beginnen. Aktuell sind 57 Projekte mit einem Stern ausgezeichnet (davon 22 mit Beteiligung von Akteuren aus dem MK), 14 mit zwei Sternen und neun Projekte befinden sich mit drei Sternen in der Umsetzungsphase. Weitere Informationen können Interessierte aus dem kostenlosen Werkstattbericht entnehmen: https://t1p.de/2a3jx.
Wie aus einer Vorlage der Kreisverwaltung hervorgeht, wurden sieben Projekte mit Akteuren aus dem Märkischen Kreis vom Regionale Ausschuss bereits mit dem zweiten Stern ausgezeichnet:
- INNOVATION FACTORY LÜDENSCHEID (Teilprojekt der Denkfabrik Digital, Entwickler- und GründerCentrum Lüdenscheid GmbH): Ziel des Gesamtprojekts „Denkfabrik Digital“ ist die Unterstützung der digitalen Transformation und die Stärkung der Digitalisierungskompetenz der südwestfälischen Unternehmen.
- Wander- und Naturerlebniszentrum Nordhelle (Teilprojekt von 5G*meinden bauen ihr
Netz der Zukunft, Städte Halver, Kierspe, Meinerzhagen, Gemeinden Schalksmühle, Herscheid): Nachhaltige und naturnahe Erlebnisse und Umweltbildungsangebote für Familien und weitere Zielgruppen zu schaffen und zu sichern, das ist das zentrale Ziel des Projektes.
- Stadtmitte 4.0 – Zusammen leben, lernen, arbeiten (Stadt Hemer): Die Bücherei der Zukunft soll als Digitale Mitte, Dritter Ort und Ort der Begegnung fungieren und ein zentraler öffentlicher Treffpunkt für alle Altersgruppen werden.
- landmobil.2025 (Stadtwerke Menden): In Zusammenarbeit mit einem südwestfälischen Modelldorf soll das Projekt den Einsatz von automatisiert und vernetzt fahrenden E-Kleinbussen real und virtuell untersuchen.
- MOBIX (Teilprojekt von landmobil.2025, Stadtwerke Menden): Es wird untersucht, wie ein Elektro-Kleinbus den optimalen Haltepunkt innerhalb von drei exemplarisch ausgewählten Haltezonen in einem realen Dorf ermittelt und sicher anfährt.
- Kopfstein: Zur denkmalgerechten Gestaltung von Innenstädten entwickelt Kopfstein mit Hilfe von Robotik, Künstlicher Intelligenz und Digitaler Bilderkennung Verfahren, die es erlauben, bestehendes, historisches Natursteinpflaster wirtschaftlich sinnvoll aufzubereiten und kostengünstig, vollautomatisch wieder zu verlegen.
- Naturentdecker Orte – Natur erleben für die Jüngsten (Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V.): Neben der physischen Entdeckung der Natur ist parallel auch eine digitale Entdeckung z.B. durch Virtual Reality vorgesehen.
Vier Projekte mit Akteuren aus dem Märkischen Kreis haben bereits den dritten Stern und damit den Status eines Regionale Projekts erlangt:
- Blockchain für Supply Chain (FH Südwestfalen): Es wird ein Kompetenzzentrum Blockchain eingerichtet, um die Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen entlang der Supply Chains (Lieferketten) südwestfälischer Unternehmen voranzutreiben.
- Zukunftssicherung des Ehrenamtes in Südwestfalen – Schlüssel für Heimatentwicklung und Zusammenarbeit (Sauerländischer Gebirgsverein): Das Ehrenamt in seiner Schlüsselfunktion für funktionierende Vereinsarbeit beim SGV zu sichern, steht im Mittelpunkt des Projektes. Es soll ein Leitfaden entwickelt werden, von dem alle Vereine in Südwestfalen profitieren können.
- DEmandäR (Teilprojekt von landmobil.2025, Stadtwerke Menden): Innerhalb von zwei Jahren wird ein Fahrzeug mit umfangreichem Sensoraufbau repräsentative, ländliche Strecken wiederholt und regelmäßig abfahren, um alle auftretenden Bedingungen, wie beispielsweise zu Nebel, Schnee, Sonnenstand, Laub statistisch zu erfassen und Problemfälle zu analysieren.
- Denkfabrik Digital - Dot.Ap (Teilprojekt von Denkfabrik Digital, GWS Märkischer Kreis/Kunststoffinstitut Lüdenscheid): An den Beispielen der Metall-, Kunststoff- und Lichttechnik soll ein für andere Bildungsträger aus anderen Branchen offenes Bildungsportal geschaffen werden, welches sich leicht adaptieren und anwenden lässt.

Synergien mit der Regionale 2025 verspricht sich die Südwestfalen Agentur auch von dem Programm „Fünf für Südwestfalen. Smart Cities“ mit einer Förderzusage des Bundesinnenministeriums von 13 Millionen Euro. Die Idee: Städte und Dörfer nutzen auf intelligente Art und Weise die Vorzüge der digitalen Technologien, um sich auf die Zukunft auszurichten. Die Pionierarbeit leisten dabei die fünf Städte Arnsberg, Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest. Von den Erkenntnissen daraus können alle 54 Kommunen profitieren. Weitere Infos unter www.smartcities-suedwestfalen.com.

„Ist im Müllheizkraftwerk der AMK GmbH in Iserlohn die wirtschaftliche Produktion von Wasserstoff möglich?“, war die Ausgangsfrage für eine Machbarkeitsstudie, die der Märkische Kreis bei der Uni Wuppertal in Auftrag gegeben hat. Dr. Schmidt, Mitautor der Studie, stand den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort. Sein Fazit: Nur wenn die noch ausstehenden EU-Richtlinien die Erzeugung von Wasserstoff im MHKW als „grün“ anerkennen, kann die Produktion von Wasserstoff rentabel betrieben werden. Ohne das grüne Label wäre der Wasserstoff nicht konkurrenzfähig. Erfüllt die AMK die Voraussetzungen, würde ein Elektrolyseur mit einer Leistung von drei Megawatt benötigt. Bei einer Auslastung von 7.500 Stunden könnte das MHKW etwa 450 Tonnen Wasserstoff produzieren. Das entspricht in etwa dem jährlichen Verbrauch von 45 Bussen. Die Chancen für eine regionale Vermarktung sieht Dr. Schmidt als sehr gut an. Sowohl im Verkehrsbereich als auch zunehmend in der Industrie wird der Bedarf in den nächsten Jahren steigen. Bei aller Euphorie rät der Wissenschaftler aber dazu, die EU-Richtlinien zur Wasserstoffproduktion abzuwarten, bevor weitere Schritte eingeleitet werden.

Pressekontakt: Ursula Erkens 02351 9666149