Presseinformation

Nr. 292 Steinfurt, 31. Mai 2022


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„Energiewende im Kreis“ – Teil 4: Strom vom eigenen Dach?! – energieland2050 e. V. stellt aktuell enorm hohes Interesse an Photovoltaikanlagen fest
Wirtschaftlichkeit prüfen im Solarkataster unter www.solare-stadt.de/kreis-steinfurt

Kreis Steinfurt. Es sei ein „Mammut-Projekt“ – das sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bereits kurz nach seinem Amtsantritt über das geplante Osterpaket. Gleich zwei solcher Maßnahmen-Bündel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, das Osterpaket und das Sommerpaket, will die Bundesregierung noch in diesem Jahr durchsetzen. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2045, größere Unabhängigkeit von ausländischen Stromversorgern und Energiesicherheit. Was das für den Kreis Steinfurt bedeutet und was sich vor unserer eigenen Haustür bereits bewegt, beleuchtet der Verein energieland2050 e. V. in einer Themenreihe: Energiewende im Kreis.

 

Um das Ziel Klimaneutralität im Kreis Steinfurt bis 2040 zu erzielen, bedarf es vieler unterschiedlicher Maßnahmen. „Einer der größten Hebel liegt dabei ganz klar in der Solarenergie“, sagt Silke Wesselmann, Geschäftsführerin des energieland2050 e.V. „Es ist nur sinnvoll und vernünftig, Photovoltaikanlagen auf ohnehin verfügbare Dachflächen zu installieren, um Solarstrom zu erzeugen. Gerade auch in Zeiten stetig wachsender Strompreise und aufgrund des zunehmenden Bedarfs durch Elektroautos oder Wärmepumpen“, wirbt Wesselmann für die klimaneutrale Stromerzeugung per Sonne. Bisher ungenutzte Potenziale auf Privatdächern, auf gewerblichen Hallendächern, aber auch Freiflächenphotovoltaik bieten viele Möglichkeiten zur Produktion von grünem Strom.

 

Die Servicestelle Sonne des Vereins stellt aktuell ein enorm hohes Interesse an Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) fest. Dort ist die Nachfrage nach unabhängigen Beratungsangeboten zurzeit enorm hoch. Außerdem hatten sich fast 1.700 Bürgerinnen und Bürger für die Informationsveranstaltungen im Rahmen der Solartage 2022 angemeldet. Deshalb gibt die Geschäftsführerin den Tipp: „Jeder sollte sich lieber heute als morgen mit der Idee einer eigenen PV-Anlage beschäftigen, denn die Vorlaufzeiten bis zur Installation sind gerade lang.“

 

Der energieland2050 e. V. informiert über unterschiedliche Wege zum Thema. Um einen guten Überblick zu bekommen, wie wirtschaftlich eine Photovoltaikanlage sein kann, empfiehlt sich beispielsweise das Solarkataster des Kreises Steinfurt unter www.solare-stadt.de/kreis-steinfurt. Diese kostenlose Online-Plattform bietet eine erste Einschätzung, ob und wie gut das individuelle Dach geeignet ist, erklärt der Projektleiter der Servicestelle Sonne, Jens Leopold: „Im Solarkataster sind sowohl die Ausrichtung, die Dachneigung als auch die Verschattung des Daches einschließlich deren Beschaffenheit wie Fenstereinbauten, Schornsteine etc. hinterlegt. Mit Hilfe des Jahresstromverbrauchs kann eine grobe Kalkulation inklusive Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgenommen werden.“ In der Regel kann mit einer Amortisationszeit von ungefähr 11 Jahren ausgegangen werden.

 

Die im Osterpaket angekündigte Erhöhung der Einspeisevergütung zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen bezieht sich bislang allerdings nur auf Volleinspeiseanlagen. Es bleibt zu hoffen, dass ebenso Eigenverbrauchsanlagen zukünftig mit einem ähnlich hohen Betrag vergütet werden. „Erfahrungswerte zeigen, dass mit einer Eigenverbrauchsanlage der Strombezug vom Versorger (z. B. Stadtwerke) durchschnittlich ca. um ein Drittel reduziert werden kann. Wird ein zusätzlicher Speicher installiert, können durchaus auch zwei Drittel des benötigten Stroms selbst erzeugt werden“, ordnet Leopold ein. Die Dachausrichtung spielt für die Effizienz einer PV-Anlage inzwischen keine große Rolle mehr, erklärt der Projektleiter: „Grundsätzlich ist jede Ausrichtung mittlerweile wirtschaftlich. Selbst eine Nordseite mit bis zu 30 Grad Dachneigung kann für die Stromerzeugung genutzt werden.“

 

Ist die Entscheidung für die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach gefallen, lohnt sich ein Blick in den kostenlosen PV-Leitfaden des Vereins, meint Jens Leopold: „Hier werden die wichtigsten Schritte beleuchtet. Neben Tipps zur Anlagengröße sind dort wichtige Informationen zur Anmeldung und Besteuerung von PV-Anlagen zu finden.“

 

Außerdem hilfreich sind die im Rahmen der Solartage 2022 aufgezeichneten Vorträge, die sich Interessierte online ansehen können. Die Themen: Besteuerung von Photovoltaikanlagen, Photovoltaik in Kombination mit Elektromobilität, Photovoltaik-Balkonanlagen, Unternehmensphotovoltaik und auch Freiflächenanlagen. Tipp des Projektleiters für Einsteiger: „Ihnen empfehle ich, den Vortrag von Prof. Dr. Konrad Mertens von der FH Münster. Er erklärt unter anderem, warum eine Speicheranschaffung vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt Sinn macht, welchen prozentualen Unterschied Dachausrichtungen machen und ob es noch Förderungen für PV-Anlagen gibt.“

 

Alle Informationen sowie Leitfaden und Vorträge gibt es im Internet unter www.energieland2050.de.

 





Strom vom eigenen Dach?! – energieland2050 e. V. stellt aktuell enorm hohes Interesse an Photovoltaikanlagen fest