Meldungsdatum: 03.06.2022

Effektive Vorsorge vor Klimafolgen

Ein sperriges Wort mit großer Wirkung: Das Klimafolgenanpassungskonzept (KFAK), Teilkonzept „Wasser“, war Thema im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung. Dr. Johannes Osing gab einen interessanten Ein- und Ausblick.

Aufgrund der Klimaerwärmung rechnen Experten in Zukunft mit mehr Stürmen, Starkregenfällen, Hitzewellen und Trockenheit. Das Wetter stellt auch die heimische Region vor große Herausforderungen. Der Märkische Kreis ergreift daher Maßnahmen zur effektiven Vorsorge.

Das Klimafolgenanpassungskonzept (KFAK) des Märkischen Kreises beinhaltet die Ermittlung von sensiblen Schwerpunkten bei der Wasserversorgung sowie kommunenscharfe Maßnahmenkataloge. Darüber hinaus werden Starkregengefahrenkarten mit detaillierter Modellierung der Wassermassen erstellt. Diese Gefährdungsanalyse zeigt nach Fertigstellung auch für Privathaushalte grundstücksgenau den möglichen Verlauf und Stand des Wassers bei Starkregenereignissen. Vor allem wird sie aber die Städte und Gemeinden in die Lage versetzen, kommunenübergreifend geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Diese ambitionierten Ziele des kreisweiten Anpassungskonzeptes an die Folgen des Klimawandels im Bereich Wasser stellte Dr. Johannes Osing (Leiter des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz des Märkischen Kreises) im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung vor.

Erste Meilensteine gesetzt

Die ersten Meilensteine sind bereits gesetzt: Im Februar erfolgte eine Online-Befragung unter anderem mit Akteuren aus den Städten und Gemeinden mit einer außergewöhnlichen Rücklaufquote von fast 80 Prozent. Ergebnisse: Trockenheit und Hochwasser / Starkregen werden als wichtigste Klimafolgen eingeschätzt. Betroffen von solchen Ereignissen werden vor allem die Land- und Forstwirtschaft, aber auch die Wasserversorgung bzw. Wasserentsorgung sein. Wenig überraschend: Die Teilnehmer der Online-Befragung sprechen sich für weitere vorbeugende Maßnahmen in Bezug auf den Klimawandel aus.

An den Auftaktveranstaltungen zur Erstellung des Klimafolgenanpassungskonzeptes (KFAK) mit dem Teilkonzept „Wasser“ nahmen im April Vertreter der Kommunen, der Stadtwerke sowie Prozessbeteiligte aus der Forst- und Landwirtschaft, von Naturschutzverbänden, Gewerbe und Industrie teil. Aktuell erfolgt eine Prüfung der kommunalen Fließwegeanalysen. Im Juni und August werden die Kommunen erneut im Fokus stehen. Dann steht eine weitere Fach-Workshop-Reihe an. Ausgehend von den Rückmeldungen aus der Fragebogenaktion werden die Kommunen entlang der Flüsse Hönne, Lenne und Volme eingeteilt. Für jede Gruppe gibt es Workshops zu den Themen „Hitze / Trockenheit“, „Hochwasser / Starkregen“ und „Forstwirtschaft“. Der erste Workshop im Juni wird die eigene Betroffenheit und die Handlungsbedarfe ermitteln. Der zweite Workshop widmet sich der Maßnahmenfindung.

Im Sommer werden darüber hinaus alle anderen am Thema Interessierten über eine Online-Beteiligung ins Boot geholt, bei der in eine Kartenübersicht Anregungen, Kommentare und Hinweise übermittelt werden können. Dabei geht es auch um lokale Maßnahmenvorschläge.

Viel Lob für den Natursprinter MK

Fraktionsübergreifend gelobt wurde im Ausschuss das Angebot des Natursprinters MK, das von den Schulen im Märkischen Kreis sehr gut angenommen wird. Im Jahr 2021 (Ende August bis Dezember) wurden insgesamt 50 Fahrten durchgeführt und dabei 1.400 Personen zu Umweltbildungseinrichtungen befördert. In diesem Jahr sind bis zu den Sommerferien bisher 53 Fahrten mit 1.600 beförderten Personen beauftragt worden. Von den zurzeit besuchten Umweltbildungseinrichtungen werden das BNE Regionalzentrum Arche Noah in Menden und das Waldpädagogische Zentrum MK in Iserlohn am meisten angefahren.
Derzeit steht jährlich ein Budget von 10.000 Euro zur Verfügung. Bis zu den Sommerferien sind bereits 9.200 Euro für Fahrten von Schulklassen verplant (Stand April 2022). Im Falle einer Erweiterung des Programmangebotes rechnet der Kreis damit, dass Nachfrage und Auslastung steigen werden – und folglich eine Erhöhung des jährlichen Budgets notwendig machen.

Beim Kultursprinter MK werden aktuell 13 Kultureinrichtungen angefahren. Beim Natursprinter MK wären es nach der Programmerweiterung insgesamt zwölf verschiedene Orte der Umweltbildung. Für den Kultursprinter MK stellt der Märkische Kreis jährlich 25.000 Euro zur Verfügung. Eine Erhöhung des Budgets des Natursprinters auf ebenfalls 25.000 Euro pro Jahr ab 2023 ist laut Kreisverwaltung durchaus angemessen – vorbehaltlich der Zustimmung der Politik.

Pressekontakt: Alexander Bange / 02351 966 6150


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

"Ziel muss es sein, auf Szenarien mit zu viel und zu wenig Wasser bestmöglich vorbereitet zu sein. Hier sind wir alle gemeinsam gefragt", sagte Landrat Marco Voge bei der Veranstaltung zur Erstellung des Klimafolgenanpassungskonzeptes (KFAK) mit dem Teilkonzept „Wasser“ in Kierspe. Archiv-Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis

©  


Die Bilanz des Natursprinters MK kann sich sehen lassen. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis

©  
 Die Bilanz des Natursprinters MK kann sich sehen lassen. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis