Meldungsdatum: 22.06.2022

Taubenschlag im Rathaus wird ehrenamtlich betreut

Seit 15 Jahren gibt es unter dem Dach des Kasseler Rathauses einen Taubenschlag. Ehrenamtlich betreut wurde dieser von Beginn an vom städtischen Mitarbeiter Walter Vollmer, der auch privat Brieftauben züchtet. Jetzt ist der 64-Jährige in den Ruhestand gewechselt.

Damit wandert nun die Betreuung und Pflege des Schlags in andere Hände. Fortan übernehmen mit Petra Gürge und Sabine Fischer zwei Frauen die freiwillige Aufgabe.

 

„Der Taubenschlag im Rathaus ist eine tiergerechte Methode, um die Populationen von Stadttauben zu kontrollieren. Aber er bedarf intensiver Pflege. Herr Vollmer hat sich mit außerordentlichem Engagement zum Wohl der Tiere dieser Aufgabe gewidmet. Dafür herzlichen Dank und alles Gute für den neuen Lebensabschnitt“, erklärte Ordnungsdezernent Dirk Stochla.

 

Taubenschlag dient der Kontrolle
Seit 2007 gibt es den Taubenschlag im Rathaus, der gleich mehrere Funktionen vereint: Neben einem Rückzugsort für Tauben, an dem sie gefüttert und gepflegt werden, dient er auch der Geburtenkontrolle. „Tauben brüten 17 bis 18 Tage und legen immer zwei Eier. Das können sie bis zu sechsmal im Jahr machen. Damit die Population nicht ins Unermessliche steigt, wird das Gelege regelmäßig durch Gips-Imitate ersetzt“, erklärt Vollmer, der im städtischen Amt für Vermessung und Geoinformation gearbeitet und die räumliche Nähe genutzt hat, um regelmäßig nach den Tieren zu sehen.

 

Ein weiterer großer Vorteil des Taubenschlags: Der Zufluchtsort sorgt vor allem dafür, dass die Tauben die Gebäude in der Innenstadt weniger mit Kot verdrecken. Dadurch lassen sich Schäden vermeiden und Kosten für eine kostspielige Gebäudereinigung einsparen.

 

Seit dem Bestehen des Rathaus-Schlags ist der Bestand konstant auf 100 bis 150 Tauben gestiegen. Säckeweise hat Walter Vollmer das Futter über eine schmale Treppe nach oben getragen. Auch an seinen freien Tagen hat er sich regelmäßig um die Tiere gekümmert.

 

Künftig übernehmen diese Aufgaben seine beiden Nachfolgerinnen Petra Gürge und Sabine Fischer. Die beiden Frauen kennen sich auch privat, die Liebe zu Tieren verbindet sie. „Wir sind ein gutes Team“, sagen beide, die beruflich ebenfalls im und um das Rathaus unterwegs sind und somit einen kurzen Weg hoch zum Taubenschlag haben. Während die 41-jährige Fischer auch privat Tauben züchtet, päppelt die zehn Jahre ältere Gürge regelmäßig verletzte Tiere wieder auf, die sie im Stadtgebiet findet. 

 

„Wir sind sehr dankbar und freuen uns, dass Frau Gürge und Frau Fischer die Aufgabe der Betreuung des städtischen Taubenschlages übernehmen“, sagte Stochla. Derzeit stelle die Stadt Kassel jährlich gut 3200 Euro für die Pflege und Betreuung des Taubenschlags bereit.

Pressekontakt: Constanze Wüstefeld


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Taubenschlag im Kasseler Rathaus

©  Stadt Kassel; Foto: Stephan Kaiser
Taubenschlag im Kasseler Rathaus

Ein Herz für Tauben: Walter Vollmer (Mitte) hat die Taubenschlag unter dem Dach des Kasseler Rathauses von Beginn an betreut. Diese freiwillige Aufgabe übernehmen jetzt Petra Gürge (links) und Sabine Fischer.