Meldungsdatum: 01.07.2022
Vor vier Jahren war der Limberg noch ein eingezäuntes Kasernengelände. Heute erinnert fast nichts mehr daran, dass in der Dodesheide mit der Mercer and Imphal Barracks die größte Kaserne der britischen Streitkräfte stand. Die Barracken sind weg, die Panzerhallen auch, der Schornstein des Heizkraftwerkes wurde spektakulär gesprengt und die Bunker sind verfüllt. Mit der beginnenden Erschließung rückt das Ziel immer näher: Aus der Kaserne wird der Limberg-Park, der nicht nur Platz für Sport und Freizeit bietet, sondern Unternehmen neue Möglichkeiten im Smart Business Park.
Zur Erschließung gehören der Kanal-, Versorgungs- und Straßenbau, außerdem werden die freien Flächen gestaltet. „Es war bereits eine große Kraftanstrengung, das Gelände mit dem Rückbau auf den jetzigen Stand zu bringen. Doch diese Herausforderung hat die Stadt gern angenommen, sie bietet große Chancen“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Die Erschließung des Limbergs ist der nächste große Schritt. 2024 werden unter anderem digitale Dienstleister hier einen idealen Standort vorfinden.“
Der Konversionsprozess verändert das Gesicht der Stadt. Für die Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger waren die sechs Kasernenstandorte jahrzehntelang nicht zugänglich, jetzt bieten sie Platz zum Wohnen, wie zum Beispiel im Landwehrviertel, oder für Gewerbe und Freizeit wie am Limberg.
Die neue Aufteilung des Limberg-Parks in Zahlen: Gewerbeflächen 25,7 Hektar, Grünflächen 12,9 Hektar, Sportflächen 6 Hektar, Waldflächen 10,2 Hektar, Erschließung und Infrastruktur 15,7 Hektar. Der nördliche Bereich ist für Gewerbe und Handwerk vorgesehen. Im Süden sollen sich Dienstleistungsbetriebe ansiedeln, der Schwerpunkt liegt im Digitalen. „Ziel ist es, den Limberg Park zu einem Smart Business Park zu entwickeln. Zielgruppen des Smart Business Parks Limberg sind daher insbesondere wachsende Unternehmen und Netzwerke, die mit neuen Geschäftsmodellen die neuen digitalen Technologien als Vorreiter anwenden und Zukunftsmärkte erschließen möchten“, so Finanzvorstand Thomas Fillep, Geschäftsführer der OBG. Ralf Minning, Geschäftsführer der WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH ergänzt: „Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist groß, die ersten Bewerbungen liegen bereits vor.“
Für die Erschließung ist die Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (OBG) Erschließungsträger. Auftraggeber sämtlicher Gewerke sind die OBG, die Stadt Osnabrück und die SWO Netz GmbH gemeinsam. Für die Projektsteuerung ist die ESOS Energieservice Osnabrück GmbH zuständig, Generalplaner ist das Planungsbüro Hahm (pbh) aus Osnabrück und für die Bauarbeiten hat eine Arbeitsgemeinschaft aus drei Unternehmen den Zuschlag bekommen: die ARGE Limberg GbR besteht aus den Firmen Dieckmann und Clausing aus Osnabrück und der Firma Dallmann aus Bramsche.
Doch bevor die Dienstleister und Handwerksbetriebe ihre neuen Firmensitze bauen können, wird noch schweres Gerät für die Erschließung benötigt. Marcel Haselof, ESOS, die für die Projektsteuerung zuständig ist, macht die Größe des Vorhabens deutlich: „Wir werden 50.000 Kubikmeter Boden bewegen, 7,3 Kilometer Schmutz- und Regenwasserkanalisation bauen, dazu 40,4 Kilometer Versorgungsleistungen und 18,2 Kilometer Bordsteinanlagen.“
Beim Rückbau, der jetzt mit einigen Restarbeiten so gut wie abgeschlossen ist, wurde großer Wert auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit gelegt. Die einzelnen Rohstoffe wurden sorgsam getrennt, so dass zum Beispiel 20.000 Kubikmeter Recyclingschotter für den Straßenunterbau wiederverwendet werden können.
Daten und Fakten:
Mit rund 70 Hektar Fläche sind die ehemaligen Mercer and Imphal Barracks im Stadtteil Dodesheide die größte ehemalige Kaserne der britischen Streitkräfte in Osnabrück, sie ist fast so groß wie alle anderen Osnabrücker Kasernen zusammen. Die Stadt Osnabrück hat das Gelände 2018 für einen symbolischen Euro von der Bundesanstalt für Immobilien gekauft.
Mehrere Abteilungen des Konzerns Stadt beschäftigen sich mit der Entwicklung des Limbergs: die OBG (Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungs GmbH) ist Eigentümerin der gewerblichen Flächen am Limberg Die ESOS (Energieservice Osnabrück GmbH) ist beauftragter Projektsteuerer „Entwicklung Limberg Park“. Die WFO (Wirtschaftsförderung Osnabrück) vermarktet schließlich die Gewerbegrundstücke.
Die Gesamtkosten der Erschließung belaufen sich auf rund 26 Millionen Euro. Auf die jetzt vergebenen Aufträge der Erstschließung fallen 19 Millionen, später kommen noch etwa sieben Millionen für die endgültige Erschließung zum Beispiel der Straße und Grünflächen hinzu. Teilweise werden die Kosten mit Städtebauförderungsmitteln aus dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ für das Fördergebiet Konversionsstandort Dodesheide getragen.
Nicht abgerissen wurde die Sanitätsstation, die die Briten noch in den letzten Jahren ihres Wirkens errichtet hatten, sie wurde zu einer Kita umgebaut. Weiter bleiben erhalten: das Feuerwehrausbildungszentrum, die große moderne Sporthalle, der Komplex der Berufsbildenden Schulen des Landkreises, die alte Sporthalle sowie die Geschäftsstelle des Stadtsportbunds. Die ehemalige Mannschaftsküche nutzt jetzt ein Caterer. Außerdem dient das alte NAAFI-Gebäude für die Zeit der Erschließung als Baubüro.
Weitere Infos www.smartbusinesspark.de/
Pressekontakt: Silke Brickwedde | Telefonnummer 0541/ 323-2328 | E-Mail brickwedde@osnabrueck.de
Die Erschließung des Limberg-Parks beginnt: (von links) Sven Tapken (Firma Dallmann), Christian Staub (Firma Clausing), Marcel Haselof (ESOS), Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Ralf Minning (WFO) und Jens-Peter Zuther (Firma Dieckmann).
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