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Presseinformation

07. Juli 2022
Konjunkturgespräch Kreis Steinfurt: Fachkräftemangel war eines der zentralen Themen
Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges auf die mittelständische Wirtschaft sind deutlich zu spüren

Kreis Steinfurt. Dass die Unternehmen und Betriebe im Kreis Steinfurt vor vielfältigen Herausforderungen stehen, bestätigte das jetzt durchgeführte Konjunkturgespräch zwischen Landrat Dr. Martin Sommer und Vertreterinnen und Vertretern der Agentur für Arbeit Rheine, der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen, der Volksbanken und Sparkassen im Kreis, der Wirtschaftsvereinigung Steinfurt, des Jobcenters Kreis Steinfurt und der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Steinfurt (WESt). Bereits seit 2009 lädt der Landrat regelmäßig zu diesem Format ein.

 

Die Runde thematisierte unter anderem, dass sich sowohl die Corona-Pandemie als auch der Ukraine-Krieg in vielerlei Hinsicht auf die mittelständischen Betriebe im Kreis Steinfurt auswirkten. So seien die Materialknappheit sowie die steigenden Rohstoffpreise und Energiekosten bei gleichzeitiger Zuspitzung des Fachkräftemangels nur einige der Probleme, mit denen die Mittelständler zu kämpfen hätten. Der Landrat machte deutlich, dass ihm der regelmäßige Austausch mit den Beteiligten daher ein besonderes Anliegen sei. „Offene Gespräche mit allen Akteurinnen und Akteuren tragen dazu bei, die Probleme differenziert zu betrachten und Lösungswege zu erarbeiten“, erklärte Dr. Sommer.

 

Der Fachkräftemangel war für die Teilnehmenden eines der zentralen Themen: Heiner Hoffschroer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Steinfurt, erläuterte in diesem Zusammenhang, dass viele Unternehmen im Kreis nicht mehr von einem reinen Fachkräfte-, sondern vielmehr von einem generellen Arbeitskräftemangel sprächen. Für die IHK Nord Westfalen ergänzte Joachim Brendel: „Die Auftragslage ist noch immer vergleichsweise gut. Doch die Sorgen in der Wirtschaft sind groß, ob es zu einem Stopp der Gasimporte aus Russland kommt.“ Ähnliches berichtete Birgit Neyer, Geschäftsführerin der WESt, aus ihrem Unternehmensnetzwerk. Dennoch betonte sie auch die Widerstandsfähigkeit der Betriebe im Kreis Steinfurt: „Trotz dieser Umstände ist unsere mittelständische Wirtschaft bisher gut durch die Krisen gekommen.“

 

Im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel unterstrichen die Akteurinnen und Akteure, dass dieser bereits im Ausbildungsbereich beginne: So berichtete Reinhard Greß von der Agentur für Arbeit Rheine, dass die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze zwar deutlich gestiegen sei, die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber jedoch gleichzeitig abnehme. „Zentrale Zukunftsaufgabe ist es, Ausbildungsplätze nicht nur zu schaffen und zu erhalten, sondern auch qualifiziert zu besetzen“, erklärte Greß. Burkhard Kajüter von der Volksbank Ochtrup-Laer bestätigte dies: „Auch bei uns im Haus haben wir schon jetzt die Schwierigkeit, dass wir zu wenig adäquate Bewerbungen auf unsere Ausbildungsplätze erhalten.“

 

Neben dem Fachkräftemangel thematisierten die Vertreterinnen und Vertreter der Volksbanken und Sparkassen im Kreis auch die stark ansteigende Inflationsrate bei gleichzeitig steigenden Zinsen und die daraus resultierende sinkende Kaufkraft. „In Konsequenz verzeichnen wir dadurch eine geringere Anzahl an potentiellen Immobilienkäuferinnen und -käufern. Hatten wir früher durchschnittlich zehn Bewerbungen auf eine Immobilie, sind es aktuell nur noch circa zwei bis drei. Gleichzeitig sinken aber die Preise für Immobilien nicht, da die Nachfrage zwar wie beschrieben abgenommen hat, aber eben immer noch über dem Angebot liegt“, berichtete Peter Hensmann von der Verbundsparkasse Emsdetten-Ochtrup.

 

Weitere Themen im Konjunkturgespräch waren die Tatsache, dass der Kreis Steinfurt mit 3,7 Prozent weiterhin die zweitniedrigste Arbeitslosenquote in ganz NRW verzeichnet, sowie der ab dem 1. Oktober 2022 geltende Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde.

 

Pressekontakt: Philipp Schultejann, 02551/69-2165




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