Die Energiewende ist für Niedersachsen mit besonderen Potentialen und Entwicklungschancen verbunden, stellt aber zugleich Landkreise, Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Gemäß des niedersächsischen Klimaschutzgesetzes soll das Bundesland bis 2045 klimaneutral werden, wobei der Energiebedarf dabei bilanziell komplett durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll.

Eine zentrale Rolle bei der Umstellung auf erneuerbare Energieträger spielt die Nutzung der Solarenergie, dessen Ausbau derzeit vermehrt in den Fokus gerät. Aus raumplanerischer Sicht ist es vorteilhaft die Errichtung von Solaranlagen vorrangig an oder auf Gebäuden, auf bereits versiegelten Flächen und auf Siedlungsbrachen umzusetzen. Besonders Dachflächen sind für die Nutzung von Solarpotentialen geeignet, sodass diese primär zur Energiegewinnung zu erschließen sind.

Mithilfe eines Solarkatasters für Dachflächen will der Landkreis Leer dazu beitragen, diese Potentiale zu nutzen. Für Bürger*innen bietet sich dann die Möglichkeit, über eine Internetplattform flächendeckend für die Gebäude im Landkreis das Solarpotential zu errechnen. Städte und Gemeinden können das Kataster gleichfalls im Rahmen von gemeindlichen Planungen nutzen.

Hintergrund des Projektes ist, die Informationszugänglichkeit für Bürger*innen in Bezug auf die Nutzung von Solarenergie zu erleichtern. Mithilfe des Solarkatasters sollen Entscheidungsprozesse bei der Anschaffung einer Solaranlage unterstützt werden. Es wird eine schnelle Ersteinschätzung bezüglich geeigneter Dachflächen, potentiellem Strom- bzw. Wärmeertrag sowie CO2-Einsparungen ermöglicht. Dabei werden bei der Berechnung, die solare Einstrahlung und Abschattung sowie Standortfaktoren wie Dachneigung, –fläche und -exposition berücksichtigt.

Die erforderlichen Maßnahmen werden zeitnah ausgeschrieben, die Beauftragung und damit der Start der Umsetzung sollen nach der Sommerpause erfolgen.