Oberbürgermeister Claus Kaminsky empfing dieser Tage zwei Vertreter aus Nicaragua zum Austausch im Hanauer Rathaus. Walter Guzman vom ADECA Verein zur Förderung der Kommunalen Entwicklung in Carazo/Nicaragua und Ingenieur Oscar Villagos von der Stadtverwaltung Diriamba wollten dem Stadtoberhaupt gerne ihre Aufwartung machen und sich für die langjährige Entwicklungshilfe der Stadt Hanau persönlich bedanken. Begleitet wurden sie vom ehemaligen Magistratsmitglied Wulf Hilbig, der seit vielen Jahre der Nicaragua-Initiative Hanau und zudem dem Entwicklungshilfebeirat der Stadt angehört.

Die beiden Männer waren im Rahmen der 3-Länder-Kooperation Nicaragua/Honduras/Deutschland – gefördert durch Engagement – Global - zu Gesprächen nach Saarbrücken angereist. „Es war es uns ein großes Anliegen, auch Hanau, die Stadt, die uns schon seit mehreren Jahrzehnten unterstützt und die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Bruchköbel zu besuchen mit der wir seit vielen Jahren einen großartigen Schüleraustausch pflegen“, berichtete Villagos von der Stadtverwaltung in Diriamba.

Die Schulpartnerschaft mit der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Bruchköbel und dem Instituto Nacional Diriangen in Diriamba besteht seit 1987. 17mal reisten Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule bereits nach Nicaragua, um dort über Leben und Kultur der Menschen etwas zu erfahren. 16mal kamen Schülerinnen und Schüler nach Hanau und Bruchköbel, um Deutschland und seine Wirtschaft, Kultur und seine Menschen besser kennenzulernen.

Die Stadt Hanau fördert seit 1987 zudem kleine entwicklungspolitische Projekte in Diriamba. Auch aus diesem Grund wurde 1988/89 der Entwicklungshilfebeirat gegründet. Über den Entwicklungshilfebeirat - vermittelt durch die Nicaragua-Initiative Hanau - unterstützte die Stadt Infrastruktur-Projekte in Diriamba, wie beispielsweise Straßenpflasterung, Trinkwasserleitungen, Bau eines Begegnungshauses, Bau einer Photovoltaikanlage, Unterstützung des ökologischen Museums, Bau von Latrinen, Häusern, Wohnungen und Spielplätzen sowie ein Imkereiprojekt.

„Wir werden Diriamba auch in Zukunft weiter unterstützten und auf seinem Weg begleiten. Die Menschen dort können auf unsere Hilfe zählen!“ versprach OB Kaminsky. Die Unterstützung der Stadt Hanau sei Hilfe zur Selbsthilfe, denn die große Herausforderung dieses Jahrhunderts sei es den Menschen dort, wo sie auf die Welt kommen, die Chance auf eine gute Zukunft zu geben, so der OB.

Guzman und Villagos bedankten sich herzlich und überreichten dem Oberbürgermeister als Gastgeschenk Honig aus der Imkerei von Diriamba, die mit Hilfe der Stadt Hanau aufgebaut wurde und eine traditionelle folkloristische Holzfigur aus Nicaragua.

Erst vor wenigen Monaten hat der Entwicklungshilfebeirat der Stadt Hanau einen Vorschlag für die Vergabe von Mittel zur Förderung von Maßnahmen für Entwicklungsländer in Höhe von 11.000 Euro ausgearbeitet, der vom Magistrat bestätigt wurde. Die Nicaragua-Initiative Hanau erhielt 4.425 Euro für die Errichtung von 15 Latrinen für 15 Familien durch die Partnerorganisation ADECA. Das Projekt dient dazu, die hygienischen und sanitären Verhältnisse in einem armen Stadtteil von Diriamba/Nicaragua zu verbessern.

Mawenie e.V. erhielt 3.653 Euro für die Hilfe für HIV-/AIDS-infizierte Menschen in Kenia. Unterstützung des DREAM Kenia Trust, eine kenianische Nichtregierungsorganisation, um dadurch die Hilfen des HIV Zentrums Chaaria für HIV Patienten und deren Familien, die von Corona betroffen sind, zu finanzieren. Die Hilfen bestehen aus: Nahrungsmitteln, Hygienemaßnahmen im HIV Zentrum und Schutzartikel sowie Verbrauchsmaterialien für den Betrieb des Labors. 

Banakongo e.V. erhält 2.922 Euro für die Fortsetzung des Projekts Förderung von Kindern und Jugendlichen in der Demokratischen Republik Kongo. Unterstützung einer Krankenpflege- und Hebammenschule in Mosango und einer weiterführenden Schule in Tumikia.