Meldungsdatum: 18.07.2022

Großzügige Schenkung an die Museen Burg Altena

Nachfahren übergeben Ölgemälde mit Portrait des Museumsgründers Mummenthey

Karl Mummenthey ist wieder zurück in Altena. Ein gerahmtes Ölgemälde mit seinem Portrait schenkten Nachfahren jetzt den Museen des Märkischen Kreises. Karl Mummenthey gilt als Gründer der Museen, die jetzt auf der Burg Altena beheimatet sind.

Dr. Marhild von Behr, eine Urenkelin aus der Linie des jüngsten Sohnes Siegfried, war extra mit ihrem Sohn aus München angereist, um Museumsleiter Stephan Sensen das Familienerbstück persönlich zu übergeben und den Schenkungsvertrag zu unterzeichnen. „Das Bild hing immer bei meiner Tante Helga. Als sie vor einigen Jahren verstorben ist, habe ich mich intensiver mit der Familiengeschichte dieser Seite befasst“, erzählt von Behr. Bei den Recherchen sei sie auf die Verbindung zu den Museen in Altena gestoßen. Karl Mummenthey lebte bis 1888 in Altena und prägte mit seinen Aktivitäten die Stadt. Der rührige Lehrer war Direktor des Realgymnasiums, einem Vorläufer des heutigen Burggymnasiums. 1875 forderte er gemeinsam mit Mitstreitern die Gründung eines heimatgeschichtlichen Museums. Ab 1879 erhielt die Sammlung des ältesten regionalgeschichtlichen Museums in Westfalen ein eigenes Gebäude in der heutigen Fritz-Thomée-Straße, ab 1915 zog sie in die wiederaufgebaute Burg Altena. Außerdem gehörte Mummenthey zu den Mitbegründern des Vereins für Orts- und Heimatkunde im Süderlande, den heutigen Freunden der Burg Altena. Darüber hinaus geht auf seine Initiative der Bau der Fuelbecker Talsperre zurück.
Museumsleiter Stephan Sensen ist sich sicher: „Karl Mummenthey war die treibende Kraft bei der Museumsgründung 1875. Schon damals hätte er die Sammlung gerne auf der Burg Altena gesehen. Doch das war erst nach dem Wiederaufbau möglich. Als Mummenthey 1916 starb, war das Museum kurz zuvor auf die Burg gezogen. Sicherlich hat er noch von der Verwirklichung seines Wunsches erfahren.“ Der Schuldirektor zog 1888 mit seiner Familie nach Wesel. Immerhin schenkte der Verein seinem ersten Vorsitzenden zum Abschied einen silbernen Pokal. Ein Zeitungsbericht von 2018 über die Rückkehr dieses Pokals in die Burgmuseen bestärkte Marhild von Behr darin, ihr Familienerbstück nach Altena zu geben.
Dabei ist es ein kleines Wunder, dass das Ölgemälde, das vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, noch erhalten geblieben ist. Von Behr: „Es ist etwas Besonderes, weil das Bild zwei Weltkriege überstanden hat.“ In seinen Lebenserinnerungen berichtet Siegfried, der jüngste Sohn von Karl, über die dramatische Flucht aus dem zerstörten Berlin im Februar 1945: „Man glaubt nicht, wie schwer es ist, unter Zeitdruck zu entscheiden, ob man dies oder jenes leichter entbehren kann. Zuletzt kam ich noch auf die Idee, einige wertvolle Ölgemälde, darunter das Bild meines Vaters, aus dem Rahmen und in zwei Brücken eingerollt als Paket auf dem Rücken zu tragen.“
Museumsleiter Sensen ist jedenfalls sehr froh, dass die Museen jetzt über ein Exponat verfügen, das mit der Geschichte des Hauses eng verbunden ist. Er bedankte sich bei der Urenkelin und ihrem Sohn Christian ausdrücklich für die großzügige Schenkung. Bisher gehört zum Sammlungsbestand des Museums nur eine Radierung mit dem Bild von Karl Mummenthey, die im Raum „Ich hatte eine Burg zu füllen“ zu sehen ist.

 

Pressekontakt: Ursula Erkens 02351 966 6149


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Bei der Unterzeichnung des Schenkungsvertrag, v.l.n.r. Christian von Behr, Dr. Marhild von Behr, Stephan Sensen. Foto: Bernadette Lange/Märkischer Kreis

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Bei der Unterzeichnung des Schenkungsvertrag, v.l.n.r.  Christian von Behr, Dr. Marhild von Behr, Stephan Sensen. Foto: Bernadette Lange/Märkischer Kreis


Zwei Mal Karl Mummenthey, das geschenkte Ölbild und neben der Radierung im Raum "Ich hatte eine Burg zu füllen." V.l.n.r. Restaurator Holger Lüders, Marhild von Behr, Christian von Behr. Foto: Bernadette Lange/Märkischer Kreis

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Zwei Mal Karl Mummenthey, das geschenkte Ölbild und neben der Radierung im Raum