Schon bei seinem letzten Besuch in Arnsberg, im Herbst 2021, sprach der Bürgermeister Sylwester Lewicki eine Einladung an die Arnsberger aus, das Jubiläum im Rahmen der jährlichen Olesno-Tage in seiner Stadt zu feiern. Aus diesem Anlass ist am Donnerstag eine große Delegation aus Arnsberg in die polnische Partnerstadt Olesno gereist.
Im Beisein der beiden Bürgermeister, Ralf Paul Bittner aus Arnsberg und Sylwester Lewicki aus Olesno, sowie einer Delegation aus Vertreter:innen der Lokalpolitik, des Freundeskreises Arnsberg-Olesno sowie zahlreicher Freundinnen und Freunde der Städtepartnerschaft, fanden am heutigen Freitag die offiziellen Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft statt. Bei der Begrüßung der Gastgeber im Kulturhaus von Olesno lobte Bürgermeister Bittner die enge und ausgesprochen freundschaftliche Verbindung zwischen beiden Städten, die vor allem durch die hervorragenden persönlichen Kontakte aus Olesno und Arnsberg gestärkt wird. „Ich freue mich, dass wir seit vielen Jahren eine lebendige und intensive Partnerschaft pflegen, das stärkt uns in den nachbarschaftlichen Beziehungen, die heute noch wichtiger geworden sind“, so der Arnsberger Bürgermeister.
Förderverein Arnsberg-Olesno
Einen großen Anteil daran hat auch der Förderverein Arnsberg-Olesno, der mit Unterstützung der Stadt Arnsberg vorrangig die Partnerschaftsarbeitet leistet und sich seit Bestehen der Städtepartnerschaft stets um deren Stärkung und Ausbau gekümmert hat. „Die Freundschaft mit den Menschen aus Olesno in Polen ist für uns eine Herzensangelegenheit, die im regelmäßigen Austausch ihren Ausdruck findet“, freut sich die langjährige Vorsitzende des Fördervereins, Erika Hahnwald. Lokalpolitisch getragen wird die Städtepartnerschaft vom Ausschuss für Nachhaltigkeit, Digitalen Wandel und Stadtgesellschaft (NaDiWaS). Dessen Vorsitzender Tim Breuner hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit in diesen Zeiten hervor. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass wir in Europa längst nicht mehr alleine unterwegs sind. Die enge Partnerschaft mit Olesno führt uns durch schwierige sowie schöne Zeiten und stärkt uns beim Austausch auf der Suche nach Lösungen“, beschreibt Ausschussvorsitzender Tim Breuner.
Austausch und Suche nach Lösungen
Bereits im März dieses Jahres war der Arnsberger Bürgermeister mit einer kleinen Delegation nach Olesno gefahren, um sich vor Ort ein eigens Bild von den Unterstützungsleistungen der polnischen Partnerstadt für die Geflüchteten aus der Ukraine zu machen. Bei dem Besuch im März wurde auch die schon im Oktober 2021 geschlossene Schulpartnerschaft zwischen der Agnes-Wenke-Schule aus Arnsberg und der Hedwigschule aus Olesno bestärkt. Im Beisein der beiden Schulleiter Andreas Schauerte, Agens-Wenke-Schule, und Jerzy Jeziorowski, Hedwigschule Olesno, hatten die Bürgermeister die künftige Zusammenarbeit beider Schulen im Rittersaal des Alten Rathauses besiegelt. Sie soll die Verständigung zwischen polnischen und deutschen Schülerinnen und Schülern vertiefen.
Unter dem Motto „Gemeinsam nachhaltig – Umwelt- und Klimaschutz in einem gemeinsamen Europa“ waren Ende Juni mehr als 40 Jugendliche der Arnsberger Partnerstädte Alba Juli, Caltagirone und Olesno zur Begegnung nach Arnsberg eingeladen worden. Das „Eurocamp“, bei dem es zwischen 1997 und 2008 bereits zehn internationale Begegnungen gegeben hat, wurde von Bürgermeister Ralf Paul Bittner in Olesno als wichtigen Beitrag zum Verständnis zwischen den Kulturen und Nationen innerhalb Europas gewürdigt
In seiner Begrüßungsrede zu den diesjährigen Olesno-Tagen lobte Bürgermeister Bittner den großen Einsatz, den die Stadt Olesno und das Land Polen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und der dadurch verursachten Flüchtlingsbewegung geleistet haben und immer noch leisten. „Die große Hilfsbereitschaft und die unzähligen Hilfsangebote der Einrichtungen und Institutionen in Olesno haben mich sehr beeindruckt und tief bewegt“, so Bittner in der Partnerstadt. Der Bürgermeister betonte dabei auch, dass in diesen herausfordernden Zeiten deutlich wird, wie wichtig gegenseitige Unterstützung und Hilfe zwischen europäischen Städten ist. „Das in Olesno sowie in Arnsberg gelebte Engagement für unsere Partnerschaft macht mich sehr stolz“, sagt Bürgermeister Bittner bewegt.
Bittner: Gelebtes Engagement mach mich sehr stolz!
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Olesno ist in Arnsberg Ende Juni ein Baum für die Stadt Olesno gepflanzt worden. Bürgermeister Ralf Paul Bittner erklärte seinem polnischen Amtskollegen dazu, dass der Spitzahorn in den Bürgergärten an der Twiete im Stadtteil Arnsberg einen exponierten Platz bekommen hat und sich dort frei entfalten kann. „Er wird immer an unsere Städtepartnerschaft erinnern“, so Bittner zu seinen polnischen Gastgebern und übergab den Freunden aus Olesno einen eigenen Spitzahorn als Geschenk, der in der polnischen Stadt eingepflanzt wird. Der Arnsberger Bürgermeister rief in diesem Zusammenhang auch ein altes Sprichwort in Erinnerung: „Freundschaft ist wie ein Baum. Es kommt nicht drauf an, wie hoch er ist, sondern wie tief seine Wurzeln sind.“
Im Rahmen der Feiern zum langjährigen Bestehen der Städtepartnerschaft wurde der Arnsberger Bürgermeister am Freitagnachmittag mit der „Rose von Olesno“ ausgezeichnet. Sylwester Lewicki überreichte Bittner persönlich die besondere und außergewöhnliche Auszeichnung als öffentliche Anerkennung für die besonderen Leistungen und Aktivitäten, die zum Erhalt und zur Vertiefung der Partnerschaft zwischen Olesno und Arnsberg beitragen. Vor allem in den Bereichen der Nachhaltigkeit sowie der Digitalisierung wurde eine inhaltliche Stärkung der bestehenden Partnerschaft vereinbart.
Inhaltliche Stärkung vereinbart
Bei dem insgesamt viertägigen Austausch in der Partnerstadt Olesno steht noch bis Sonntag der gegenseitige Austausch über aktuelle gesellschaftliche und politische Themen im Mittelpunkt. Die Delegationen beider Städte nutzen aber auch die Chance, das Jubiläum der Partnerschaft zu feiern. Ein informatives Kulturprogramm, u.a. mit Besichtigungen und gemeinsamen Essen, rundet die Olesno-Tage 2022 ab.
