Kreis Steinfurt. „Unwetter im Bereich Münster und Telgte“: So lautete die Information der Kreisleitstelle bei Alarmierung der Einsatzkräfte am Samstag, 23. Juli um 7 Uhr. Eine unangekündigte Übung für die Bereitschaft Steinfurt der sogenannten vorgeplanten überörtlichen Hilfe, wie sich später für die Männer und Frauen der Feuerwehren herausstellte. Die Bereitschaft wird im Rahmen der bestehenden Landeskonzepte für den Katastrophenschutz in NRW tätig und bei Bedarf von der Bezirksregierung Münster zur Unterstützung angefordert. In diesem Übungsfall, weil ein Tornado im Bereich Lauheide Schäden angerichtet hat.
Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier zum Ziel der Übung: „Im Ernstfall muss ein schneller und reibungsloser Ablauf bis zur Abrückbereitschaft aus dem Kreis Steinfurt gewährleistet sein. Da geht es um Alarmierungsabläufe, die Organisation des Sammelraums und die Kommunikation der Bereitschaftsführung mit den unterstellten Löschzügen.“ Um Erkenntnisse für den tatsächlichen Ernstfall gewinnen zu können, war die Übung vorab nicht angekündigt.
Greven war am Samstagmorgen der Sammelraum der 30 unterschiedlichen Einsatzfahrzeuge und rund 150 Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreis Steinfurt. Nach deren Registrierung und Zuordnung zu den jeweiligen Löschzügen brach die Kolonne Richtung Münster-Handorf auf. Auf den Außengeländen des Instituts der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks gab es vier Szenarien der technischen Hilfe zu bewältigen, die infolge einer Windhose oder eines Tornados auftreten können: So hatten die Löschzüge Verletzte aus ihren Autos und Wohnmobilen sowie verschüttete Menschen aus Trümmern zu retten und vor einströmenden Wassermassen zu schützen. Auch musste nach einem Blitzeinschlag ein Brand in einem Mehrfamilienhaus gelöscht und Menschen herausgeholt werden. Außerdem war eine Betonplatte an der Einfahrt einer Tiefgarage auf ein Auto gestürzt.
„Unterm Strich war das eine erfolgreiche Übung“, zieht der Kreisbrandmeister ein positives Fazit. „Unser Konzept hat vollumfänglich gegriffen. Uns sind ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, da geht es aber nur um Feintuning.“ Mit uns meint Raphael-Ralph Meier die Übungsleitung und die Übungsbeteiligten wie beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die realistischen Unfalldarsteller der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Beobachter aus dem Amt für Bevölkerungsschutz des Kreises sowie der Bezirksregierung Münster. „Mein Dank gilt allen rund 200 Beteiligten. Nur durch ständige Übung realer Lagen können wir effektives Handeln im Ernstfall gewährleisten. Das gilt auch für die Verpflegung, um die sich die beiden Kreisverbände des DRK Tecklenburger Land und Steinfurt gekümmert haben.“