Meldungsdatum: 26.07.2022

Rückschnitt einer 120-jährigen Rotbuche im Botanischen Garten

Derzeit wird im Botanischen Garten eine 120-jährige Rotbuche zurückgeschnitten. Sie steht im vorderen Drittel der Anlage auf Höhe des Staudengartens und gilt als deren Wahrzeichen.

Die Rotbuche hat eine Höhe von rund 25 Metern und einen Kronendurchmesser von etwa 23 Metern. Der Stammumfang liegt bei circa 345 Zentimetern. Ihr Pflanzdatum wird auf das Jahr 1900 geschätzt. Somit stand sie schon da, bevor ab 1912 mit dem Bau des Botanischen Gartens begonnen wurde.

Seit etwa vier Jahren wird das Laub der Rotbuche immer schütterer. Baumexperten wurden deshalb eingeschaltet, Revitalisierungsmaßnahmen mit Nährstoff- und Düngergaben sowie eine regelmäßige Bewässerung vorgenommen. Zunächst mit Erfolg: Der Baum war in diesem Frühjahr gut ausgetrieben. Doch ab etwa Mitte Mai entwickelten sich die Blätter nicht mehr auf ihre normale Größe und blieben klein. Seit Mitte Juni wurden die Blätter zunehmend braun. Von der Krone her wird der Baum trocken.

Daher wird die Rotbuche nun zwei bis drei Meter zurückgeschnitten. Dabei soll das trockene Holz entfernt und der Baum zum Neuaustreiben angeregt werden. Als Schutz vor Sonne und Verdunstung wird eine Stammschutzfarbe an den Ästen aufgetragen.

Die Rotbuche ist ein gut eingewachsener, alter Baum, der einen großen Wasserbedarf und eine große Verdunstungsfläche hat. Dem Baum machen die heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre erheblich zu schaffen. Ob er erhalten werden kann, steht noch nicht fest.

Stadtweite Schäden an Bäumen
Das Umwelt- und Gartenamt muss auch in diesem Sommer überall im Stadtgebiet erhebliche Schädigungen des Baumbestandes feststellen, die sich aufgrund der fehlenden Niederschläge und anhaltenden Bodendürre immer dramatischer niederschlagen und Anlass zu großer Sorge sind. Durch Hitze und Trockenheit vorgeschädigte Bäume sind zudem anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Auch große, prinzipiell gut verwurzelte Bäume können sich nicht an die ungewohnten Klimaverhältnisse anpassen und sterben immer schneller ab. Neu gepflanzte Bäume müssen zudem immer länger und mit immer mehr Wasser versorgt werden, bis sie angewachsen sind.

„Wir pflanzen zwar inzwischen vermehrt hitze- und trockenheitstolerante Baumarten, aber auch diese brauchen über viele Jahre unsere Pflege, bis sie sich eigenständig versorgen können“, erläutert Amtsleiterin Dr. Anja Starick.

„Am wichtigsten ist aber, dass wir den Bäumen in unserer Stadt den Raum geben, den sie zum langfristigen und optimalen Wachstum brauchen. Dies bedeutet vor allem, einen möglichst großen, unversiegelten oberirdischen Pflanzbereich und großzügige unterirdische Wurzelbereiche zu schaffen und zu erhalten. Nur so wird es uns gelingen, den wertvollen Baumbestand in Kassel auf Dauer zu sichern und uns auch weiterhin am Grün und seinen Wohlfahrtswirkungen in der Stadt zu erfreuen“, ergänzt Stadtbauart Christof Nolda.


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Rotbuche im Botanischen Garten

©  Stadt Kassel
Rotbuche im Botanischen Garten

Eine 120 Jahre alte Rotbuche im Botanischen Garten muss zurückgeschnitten werden.