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Presseinformation

29. Juli 2022
„Energiewende im Kreis“ – Teil 6: Klimafreundliche Mobilität: Mögliche Alternativen zum Verbrenner
Kein Fahrzeug ohne CO2-Rucksack

Kreis Steinfurt. Es sei ein "Mammut-Projekt" – das sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bereits kurz nach seinem Amtsantritt über das geplante Osterpaket. Gleich zwei solcher Maßnahmen-Bündel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, das Osterpaket und das Sommerpaket, will die Bundesregierung noch in diesem Jahr durchsetzen. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2045, größere Unabhängigkeit von ausländischen Stromversorgern und Energiesicherheit. Was das für den Kreis Steinfurt bedeutet und was sich vor unserer eigenen Haustür bereits bewegt, beleuchtet der Verein energieland2050 e. V. in einer Themenreihe: Energiewende im Kreis. Mit dem sechsten Teil endet die Serie.

 

Die anhaltenden hohen Energiepreise, das 9-Euro-Ticket und der Sommer haben manch Pendlerin und Pendler zum Umstieg auf den Öffentlichen Personennahverkehr, das Car-Sharing oder das Fahrrad bewegt. Auch Ausflüglerinnen und Ausflügler nutzen diese Möglichkeiten in den Sommerferien. Damit sind sie nicht nur günstiger, sondern auch klimafreundlicher unterwegs als mit dem eigenen Auto. „Glücklich schätzen sich in diesen Tagen diejenigen, die aufs Auto angewiesen sind und eines mit Elektroantrieb besitzen – umso mehr, wenn dieses durch die eigene Photovoltaikanlage geladen wird“, sagt Silke Wesselmann, Leiterin des Amts für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Sich von der Entwicklung der Energiekosten unabhängig machen oder sie einsparen zu wollen, bedeutet zuvor allerdings teils hohe Investitionen: „In der Regel rechnet sich eine Photovoltaikanlage durchschnittlich nach ungefähr elf Jahren.“ Wie schnell, hänge von der Fahrleistung und dem Verbrauch des Fahrzeugs ab und natürlich davon, wie oft man zuhause den Strom von der Photovoltaikanlage nutzen kann.

 

Zurzeit zahlt der Bund Privaten den Umweltbonus unter anderem noch beim Kauf eines Elektroautos und erlässt ihnen die Kfz-Steuer. „Ebenso gibt es für sie seit Anfang 2022 eine Förderung durch die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) – eine Prämie, die sie sich auszahlen lassen können“, erklärt Till Burkhardt, Experte für Elektromobilität beim energieland2050 e.V. „Auch bei Dienstwagen gilt eine reduzierte Besteuerung.“ Ziel der Bundesregierung sei ein positiver Effekt auf den Klimaschutz – weg von fossilen zu erneuerbaren Energien, um CO2-Emissionen zu senken. „Bei der Herstellung von Fahrzeugen fallen immer auch CO2-Emissionen an. Das gilt für Verbrenner- wie auch für Elektroautos. Bei Letzteren ist der CO2-Rucksack aber zunächst höher – das liegt vor allem an der recht energieintensiven Batterieproduktion“, gibt der Experte zu bedenken. Über die Lebensdauer gesehen seien die meisten Elektroautos dann aber doch CO2-ärmer unterwegs als vergleichbare Verbrenner. „Wie schnell der Rucksack dabei leerer und die CO2-Bilanz positiv wird, hängt zum Beispiel davon ab, wie groß die Batteriekapazität ist und wie viel gefahren wird. Beim Fahren stoßen Elektroautos im Gegensatz zu Verbrennern kein CO2 aus. Und wie sauber die Energieproduktion ist, hängt vom Strommix ab. Besonders günstig für die Umwelt und fürs Portemonnaie ist es, wenn der Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage in den Akku fließt“, erläutert Burkhardt.

 

Auch Brennstoffzellenautos sind Elektroautos, allerdings kommt die benötigte Energie hier zunächst nicht aus der Batterie, sondern aus Wasserstoff. Auch sie stoßen – wie rein batterieelektrische Fahrzeuge – kein CO2 beim Fahren aus. Wird grüner Wasserstoff verwendet, also Wasserstoff, der beispielsweise aus Elektrolyse mit regenerativem Strom gewonnen wird, so ist das Fahren besonders klimafreundlich. Getankt werden kann ein Brennstoffzellenauto innerhalb von 3 bis 5 Minuten. Allerdings gibt es einen Haken: Durch die Umwandlungskette von Strom in Wasserstoff und Wasserstoff zurück in Strom treten höhere Energieverluste als bei der Batterie auf. Gerade bei Fahrzeugen aber, wo eine hohe Leistung wichtig ist und eine Batterie schnell zu groß und schwer werden kann, etwa LKW, sind Brennstoffzellenfahrzeuge eine wichtige Alternative. Von den insgesamt 342.698 zugelassenen Kraftfahrzeugen im Kreis Steinfurt fahren aktuell 5.575 rein elektrisch, 16 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen sind zugelassen.

 

Der energieland2050 e. V. berät Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen rund um das Thema Elektromobilität. Informationen gibt es auf der Internetseite www.energieland2050.de.




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„Energiewende im Kreis“ – Teil 6: Klimafreundliche Mobilität: Mögliche Alternativen zum Verbrenner



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