Meldungsdatum: 29.07.2022

Immobilienmarktbericht 2022

Wie hat sich der Immobilienmarkt im Stadtgebiet Kassel entwickelt? Darüber gibt der neu erschienene Immobilienmarktbericht 2022 der Stadt Kassel Auskunft, der erstmalig im Rahmen von open data kostenfrei im Stadtportal veröffentlicht ist.

Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte hat den Immobilienmarktbericht für den Bereich der documenta-Stadt Kassel 2022 mit Daten und Informationen zu Immobilientransaktionen des zurückliegenden Jahres 2021 veröffentlicht. Hierzu wurden alle Grundstückstransaktionen, die im Kasseler Stadtgebiet beurkundet wurden, analysiert und ausgewertet.

 

Grundlage des Immobilienmarktberichtes 2022 mit Stand 1. Januar 2022 sind alle beurkundeten Kauffälle im Stadtgebiet von Kassel. Diese werden nach gesetzlichen Vorgaben bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für den Bereich der Stadt Kassel eingereicht. Der Focus bei der Auswertung liegt auf dem Jahr 2021 im Kontext zu den vorausgegangenen fünf Jahren. Somit können Trends und Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt Kassel dargestellt werden.

 

Aktivität auf dem Immobilienmarkt durch Corona nicht beeinträchtigt

Der gesetzliche Auftrag dient dazu, neutrale und regional differenzierte Informationen zum Immobilienmarkt zur Verfügung zu stellen. Sie werden von der Immobilien- und Wohnungswirtschaft, der Politik sowie Bürgerinnen und Bürgern benötigt, um eine Transparenz für mögliche Investitionen, Bewertung, Vermarktung oder Beleihung zu erhalten. Ziel ist es, durch Daten und Fakten den Grundstücks- und Immobilienmarkt transparenter zu machen, um Ausprägungen und Entwicklungen zu verdeutlichen. „Wir verzeichnen im Vergleich zu anderen Großstädten weiterhin eine hohe Nachfrage im Kasseler Immobilienmarkt. Der leichte Rückgang aus 2020 ist wieder ausgeglichen und die Anzahl der Kauffälle hat den Durchschnitt aus den Jahren zuvor erreicht. Die Aktivität auf dem Immobilienmarkt ist durch die Corona Pandemie somit nicht beeinträchtigt worden,“ sagte Stadtbaurat Christof Nolda.

 

Im Untersuchungszeitraum 2021 wurde bei insgesamt 1.661 Kaufverträgen ein Geldvolumen von 713 Millionen Euro bewegt. Der Geldumsatz lag ein Jahr zuvor, 2020, bei 525 Millionen Euro mit insgesamt 1.513 Kauffällen. Insofern ist die Anzahl der Kauffälle im Vergleich zum Vorjahr etwa um 10 Prozent gestiegen, der Geldumsatz um etwa 36 Prozent. Die Anzahl der gehandelten Objekte in den letzten fünf Jahren lag im Mittel bei 1.573 Kauffällen. Somit sind im vergangenen Jahr etwa 5 Prozent mehr Kauffälle gehandelt worden als im Jahresdurchschnitt der letzten fünf Jahre.

 

„Die Transparenz des Grundstücksmarktes wird durch tatsächlich getätigte Transaktionen dargestellt. Diese werden in Teilmärkte, wie bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungseigentum, unterteilt abgebildet“, erläuterte die Vorsitzende des Gutachterausschusses, Sandra Rus. Darüber hinaus werden wertrelevante Daten wie Liegenschaftszinssätze, Sachwertfaktoren und Vergleichsfaktoren abgeleitet. Neben den Immobilienmarktdaten werden weitere Rahmendaten wie Bevölkerungsentwicklung und Baugeschehen dargestellt. Somit gibt der Immobilienmarktbericht für interessierte Bürger, Sachverständige, Makler und andere Beteiligte oder Immobilieninteressierte eine gute Übersicht, sich über das Geschehen des örtlichen Grundstücksmarktes zu informieren.

 

Höchste Preissteigerung bei Einfamilienreihenhäusern

Bei den bebauten Grundstücken sind im Immobilienmarktbericht 2022 die Preisangaben getrennt für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenendhäuser sowie Reihenmittelhäuser aufgeführt. Die durchschnittlichen Preissteigerungen bei freistehenden Einfamilienhäusern liegen in 2021 bei 7,8 Prozent, d.h. sie entwickeln sich adäquat zum Verbraucherpreisindex. Einfamilienreihenhäuser haben in diesem Jahr die höchste Preissteigerungsrate mit 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht, die Kauffallzahlen in diesem Segment sind allerdings um 28 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Preissteigerung in den letzten fünf Jahren lag bei 2,5 Prozent pro Jahr.

 

Insgesamt sind die Steigerungsraten der gehandelten Objekte in allen Bereichen unterschiedlich ausgeprägt. Es sind höhere Transaktionszahlen bei Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern zu beobachten. Bei freistehenden Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften/Reihenendhäusern sind die Kauffallzahlen sogar rückläufig. Die Nachfragesituation ist nach wie vor groß, die Anzahl der Angebote jedoch nicht. Leichte pandemiebedingte Schwankungen aus dem Vorjahr sind nicht mehr gegeben. Die Gesamtkauffallzahlen liegen sogar über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre und mit 10 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Geldumsatz insgesamt liegt sogar mit 36 Prozent über dem Vorjahresniveau.

 

Kasseler Immobilienmarkt stabil

Der Immobilienmarkt der Stadt Kassel bleibt für Investoren und Eigentümer stabil. Im Vergleich zu den Jahren zuvor sind insgesamt weniger Schwankungen zu verzeichnen. Berücksichtigt man die allgemeine konjunkturelle Entwicklung, sind die Steigerungsraten sogar niedrig.

 

Im Immobilienmarktbericht 2022 werden zusätzlich Kauffallverteilungen in den einzelnen Ortsbezirken (Stadtteilen) dargestellt. So können die Kauffallzahlen nicht nur nach Teilmärkten wie unbebaute Grundstücke, bebaute Grundstücke und Eigentumswohnung nachvollzogen werden, sondern auch nach Lage der gehandelten Objekte.

 

Weiterhin kann dem Immobilienmarktbericht anhand der dargestellten Vergleichsfaktoren für unterschiedliche Wohngebäude und Eigentumswohnungen zum Zwecke einer gerechten Besteuerung überschlägig der Wert einer Immobilie entnommen werden. Die objektspezifischen Besonderheiten erfordern jedoch eine eingehende Ortsbesichtigung mit eingehender Analyse in einem Wertgutachten, die auf gesonderten Antrag durch den Gutachterausschuss kostenpflichtig erstellt werden. Der Immobilienmarktbericht 2022 sowie die Berichte der letzten zehn Jahre sind erstmalig gebührenfrei im Rahmen von open data im Stadtportal der Stadt Kassel einzusehen. Ein gebundener Farbdruck ist weiterhin gebührenpflichtig über die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses zu erwerben.

 

Der Immobilienmarktbericht kostet als Farbdruck 35 Euro. Die digitale Ausgabe ist gebührenfrei online erhältlich unter

https://www.kassel.de/service/produkte/kassel/Vermessung-und-Geoinformation/immobilienmarktbericht.php

 

Während der Öffnungszeiten wird der Immobilienmarktbericht in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Sickingenstraße 7, Zimmer 303, und zusätzlich im Kundenzentrum Geodaten, Zimmer 214, verkauft. Wir bitten um Terminvereinbarung. Darüber hinaus kann telefonisch unter 0561/787- 7002 und -6273 oder schriftlich per Fax 787-4089 sowie per Internet im Kartenshop unter www.kassel.de bestellt werden. Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Telefon 0561/787- 6271.

Pressekontakt: Michael Schwab


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Grafik 1: Kaufpreisentwicklung für Ein- und Zweifamilienhäuser

©  Stadt Kassel/Vermessung und Geoinformation
Grafik 1: Kaufpreisentwicklung für Ein- und Zweifamilienhäuser

Kaufpreisentwicklung für Ein- und Zweifamilienhäuser


Grafik 2: Kaufpreisentwicklung für Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Wohnungseigentum

©  Stadt Kassel/Vermessung und Geoinformation
Grafik 2: Kaufpreisentwicklung für Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Wohnungseigentum

Kaufpreisentwicklung für Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Wohnungseigentum


Tabelle: Die durchschnittlichen Preise für Wohnimmobilien 2021 und die Veränderung zum Vorjahr

©  Stadt Kassel/Vermessung und Geoinformation
Tabelle: Die durchschnittlichen Preise für Wohnimmobilien 2021 und die Veränderung zum Vorjahr

Die durchschnittlichen Preise für Wohnimmobilien 2021 und die Veränderung zum Vorjahr