Meldungsdatum: 26.08.2022
„Die neue Emscher kommt _Sozial-ökologischer Umbau einer regionalen Stadtlandschaft“ ist ein Programm-, Projekt- und Zukunftsbuch zur Stadt- und Regionalentwicklung und zu zukünftigen Strategien und Projekten der Emschergenossenschaft als einem der größten europäischen Wasserverbände. „Die Publikation dokumentiert, was wir in den vergangenen Jahrzehnten erreicht haben. Sie zeigt gleichzeitig, wohin sich die Region entwickeln kann. Dabei wird deutlich: Trotz Abwasserfreiheit und Abschluss des Emscher-Umbaus gibt es noch sehr viel zu tun. Unsere Region steht vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Die Emschergenossenschaft als Klima- und Umweltschutzunternehmen bleibt – auch fast 125 Jahre nach ihrer Gründung – systemrelevant beim weiteren Wandel des Ruhrgebietes“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
Hauptaufgabe der Emschergenossenschaft wird es in den kommenden Jahren sein, die Emscher und ihre Nebenflüsse klimaresilient zu machen und zu revitalisieren. Eine neue blaugrüne Infrastruktur soll im Emscher-Raum entstehen. „Die neue Emscher eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten, die Region zu gestalten und vor allem ihre nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Dies wird eine unserer wichtigsten Zukunftsaufgaben sein – die wir unter Beteiligung der Bevölkerung umsetzen wollen“, erklärt Dr. Dorothea Voss, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit.
Blaugrünes Manifest
Auf rund 330 Seiten haben sich knapp 60 Autorinnen und Autoren aus den Bereichen Wissenschaft, Journalismus, Kunst sowie Politik und Gesellschaft mit dem Umbau des einstigen Schmutzwasserflusses und der Auswirkung dieser Umgestaltung auf die gesamte Region beschäftigt. „Mit der Publikation haben wir ein echtes Manifest geschaffen, dass das Mehrdekaden-Projekt Emscher-Umbau aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei wird erstmals auch das ganze Flusssystem mit allen Nebenflüssen berücksichtigt und die gesamträumlichen Verflechtungen des Emscher-Raumes in der Metropole Ruhr thematisiert“, sagt Dr. Dieter Nellen, Mitherausgeber der Publikation.
Internationale Reichweite
Der Emscher-Umbau hat Ausstrahlungseffekte mit internationaler Reichweite. „Der Umbau des einstigen Schmutzwasserlaufes gilt in ganz Europa als ein herausragendes und einmaliges Projekt zur Gewässerrevitalisierung inmitten eines Ballungsraumes. Mit der Publikation wollen wir zu einem zukunftsgerichteten Image der Region beitragen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop, ebenfalls Mitherausgeber des neuen Emscher-Buches.
Veröffentlicht wird der Band in einem international etablierten Verlagssystem. Auch eine angepasste Webversion mit Auszügen aus dem Buch ist frei verfügbar auf www.eglv.de/neueemscher.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de
Dr. Dorothea Voss, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit bei der Emschergenossenschaft, Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop, Mitherausgeber, Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft und Dr. Dieter Nellen, ebenfalls Mitherausgeber, stellten das neue Buch zur Geschichte des Emscher-Umbaus offiziell vor. Die umfangreiche Publikation beschäftigt sich mit der sozial-ökologischen Umgestaltung der Stadtlandschaft entlang der Emscher.
Am Treffpunkt von Rhein-Herne-Kanal, Emscher und Suderwicher Bach an der Stadtgrenze von Castrop-Rauxel und Recklinghausen entsteht ein Natur- und Wassererlebnispark. Der Park soll sowohl unter sozialen als auch ökologischen Gesichtspunkten als gelungenes Beispiel für die Verbindung von Stadt und Natur dienen.
Die Renaturierung der Boye-Nebengewässer ist größtenteils abgeschlossen. Die Boye selbst ist ebenfalls bereits seit 2017 abwasserfrei. Seit 2018 wird sie wieder in die Natur eingegliedert. Langsam erobert sich die Natur den Fluss zurück und der einst graue Schmutzwasserfluss wird blau bzw. blaugrün.
Nach dem Abriss eines Stahlwerks entstand in Dortmund-Hörde der Phoenix See. Zu Zeiten der Stahlproduktion floss die Emscher verroht unter dem Werksgelände. Mittlerweile hat sie eine neue Trasse nördlich des Seeufers erhalten und wurde renaturiert. Der See ist allerdings nicht nur ein Naherholungsgebiet – bei Starkregen dient er als Hochwasserrückhaltebecken und erfüllt damit eine wichtige Aufgabe beim Hochwasserschutz.
Aus grau wird blaugrün: Die Natur hat sich die Emscher in Dortmund schon zurückgeholt.
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