Mehr als 1.600 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine haben bislang im Landkreis Leer Zuflucht gesucht - und dank der großen Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung konnten sie auch untergebracht werden. Doch nun spitzt sich die Situation zu. Es wird es immer schwieriger, geeignete Mietwohnungen für diese Menschen zu finden.

In einer gemeinsamen Mitteilung machen der Landkreis Leer und seine Kommunen auf den Ernst der Lage aufmerksam und bitten die Bevölkerung um Unterstützung: „Es werden weiterhin Flüchtlinge zu uns kommen, und auch diese Menschen benötigen eine Unterkunft. Wir brauchen deshalb dringend zusätzlichen Wohnraum.“

Wer eine Wohnung anzubieten hat, kann sich an direkt an die Stadt- und Gemeindeverwaltungen im Kreisgebiet wenden. Angebote können aber auch an die Ehrenamtsstelle des Landkreises gemeldet werden; sie werden dann an die Kommunen weitergeleitet.

Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick: 

Welche Wohnungen werden gesucht?

Vorzugsweise sind es separate Wohnungen, die über einen eigenen Eingang verfügen. Gesucht werden zudem barrierefreie Wohnungen wie auch Wohnungen, in denen Haustiere gehalten werden dürfen. 

Muss die Wohnung kostenlos angeboten werden?

Niemand muss seinen Wohnraum kostenlos anbieten. Die Entscheidung, ob dafür eine Miete erhoben wird oder nicht, treffen die Eigentümer. Wird die Wohnung an Geflüchtete vergeben, die Sozialleistungen beziehen, darf eine angemessene Miete verlangt werden. Nähere Informationen gibt es bei den Sozialämtern der Kommunen. 

Wie lange werden die Wohnungen gebraucht?

Der Krieg in der Ukraine dauert schon ein halbes Jahr, und ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. Deshalb werden vor allem Wohnungen gesucht, die längerfristig zur Verfügung stehen. 

Wird Wohnraum auch für andere Flüchtlinge benötigt?

Die meisten Flüchtlinge kommen derzeit aus der Ukraine. Der Landkreis Leer muss jedoch weiterhin auch Geflüchtete aus anderen Ländern aufnehmen - und auch für diese Menschen wird Wohnraum benötigt.