Bürgerpreisverleihung 2021 im Schloss Herten bewegt

05.09.2022 | Herten

Hertener Bürgerinnen und Bürger für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Bewegende Worte, klangvolle Unterstützung durch die Musikschule Herten und stolze Preisträgerinnen und Preisträger gab es bei der Bürgerpreisverleihung 2021. Im Schloss Herten wurde bereits zum 21. Mal der Hertener Bürgerpreis an Menschen vergeben, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich engagieren und sich für andere und für die Gemeinschaft einsetzen.

Die Erste Beigeordnete Janine Feldmann sowie die stellvertretenden Bürgermeisterinnen Silvia Godde und Nicole Barciaga fanden auf dem Podium ehrende Worte für die Preisträgerinnen und Preisträger.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Sport ist eine wichtige Komponente im sozialen Miteinander und als Integrationsmotor – so würde es auch Wolfgang Lücke unterschreiben, der mit dem Sonderpreis der Jury für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Die Jury würdigte sein außerordentliches Engagement, unter anderem beim SV TuS Herten und beim Stadtsportverband. Wolfgang Lücke hat mit zahlreichen Ideen den Vereinssport in Herten bereichert und ausgebaut. Die Jury war sich einig: Wolfgang Lücke erhält den Bürgerpreis für das Lebenswerk. Auf der Preisverleihung betonte er aber bescheiden: „Bei all meinen Tätigkeiten war das keine Einzelleistung. Alles Erreichte war immer mit einem guten Team verbunden.“

Bürgerpreise für besonderes ehrenamtliches Engagement in der Stadt Herten erhielten Argiro Kamarianaki, Gerd Lange, Heike und Klaus Koster sowie der Vorstand und das Team der Pferdesportgemeinschaft Herten e. V.

Argiro Kamarianaki kam als fünfjähriges Kind nach Herten. Als gebürtige Griechin liegt ihr eines besonders am Herzen: gelungene Integration in der Stadtgesellschaft. Seit mehr als 20 Jahren ist sie Vorsitzende des griechischen Kulturvereins „Neo Ellas“. Bis heute prägt sie den Verein mit ihrem Engagement. Das beinhaltet neben der Kulturpflege mit Tanzauftritten, Festen und Fahrten vor allem die Integrationsarbeit. Im Zuge der Wirtschaftskrise in Griechenland entschieden sich zahlreiche Griechinnen und Griechen, nach Deutschland zu emigrieren. Mit „Neo Ellas“ leistet Argiro Kamarianaki Hilfe beim Ankommen, bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen oder im Bereich von Bildung und Beruf. Ebenfalls beteiligte sie sich am Arbeitsmarktlotsenprogramm der Bundesregierung. Seit das Projekt ausgelaufen ist, führt sie die Arbeit im eigens gegründeten Verein „Interkulturelle Arbeitsmarktlotsen und -lotsinnen in der Emscher-Lippe-Region“ weiter. Argiro Kamarianaki arbeitet außerdem als stellvertretende Vorsitzende im Integrationsrat mit. Als sie den Bürgerpreis empfing, erklärte sie, wie wichtig Begegnungen zwischen anderen Kulturen für das Verständnis füreinander sind und auch, dass genau diese ihr Leben bereichert haben.

Seit 20 Jahren ist Gerd Lange Mitglied im VVN-BdA. Im Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten ist er in der Ortgruppe Herten auch als Sprecher tätig. Kriege und Verfolgungen sollen nicht vergessen werden, aus diesem Grund macht sich Gerd Lange für eine Erinnerungskultur stark. So organisiert er beispielsweise den Antikriegstag am 1. September in Zusammenarbeit mit dem DGB. Außerdem engagiert sich Gerd Lange aktiv gegen rechte Strömungen, zum Beispiel mit dem Bündnis „Herten ist bunt“. Aktiv ist er auch beim „Runden Tisch gegen Rassismus und für Demokratie“. Als Mitglied der Arras-Freunde leistet Gerd Lange auch einen großen Beitrag zur Städtepartnerschaft, indem er seit 1981 regelmäßig Kontakt mit der Partnerstadt pflegt. Während seiner Tätigkeit als Lehrer an der Rosa-Parks-Schule hat er zudem regelmäßig Schüleraustausche organisiert. „Schön ist es, in einer Stadt zu leben, in der ehrenamtliche Aktivitäten gewürdigt und unterstützt werden“, sagte er im Rahmen seiner Ehrung mit dem Bürgerpreis.

Heike und Klaus Koser nehmen seit 30 Jahren Pflegekinder mit Handicap bei sich auf. „Sie dürfen so lange bleiben, wie sie möchten und müssen nicht gehen, wenn sie qua Gesetz keine Pflegekinder mehr sind“, betont Heike Koser. so lange, wie Heike Koser auf dem Bürgerpreis betont, „wie sie es wünschen und nicht, wenn sie qua Gesetz keine Pflegekinder mehr sind“. Das erste Pflegekind Phillip wurde Teil der Familie, als die eigene Tochter ein Jahr alt ist. Im Laufe der Jahre folgten Frederik, Lukas, Max, Alejandro und Felicia. Heike Koser engagierte sich elf Jahre lang auch als Vorsitzende des Fördervereins der Christy-Brown-Förderschule. Besonders wichtig sei ihr, so erläutert sie, dass kein Mensch zurückgelassen wird und wies auf die Gefährlichkeit von Alkohol- und Drogenkonsum in der Schwangerschaft hin, die zu Schädigungen des Nachwuchses führen.

Großen Einsatz für die Pflege und Umsorgung von Tieren zeigt die Pferdesportgemeinschaft Herten. Das bekannte Sprichwort: „Das Glück dieser Erde liegt auf den Rücken der Pferde“ würden auch die rund 840 Mitglieder sicherlich so unterschreiben. Die Pferdesportgemeinschaft Herten wurde nun mit dem Hertener Bürgerpreis 2021 ausgezeichnet, weil sie sich nicht nur um die Tiere, sondern auch um die Menschen kümmert. Denn Reiten, so ist der Anspruch der Pferdesportgemeinschaft Herten, sollte kein Elitesport sein, sondern soll allen Interessierten möglich gemacht werden. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen ist zudem ein Ziel der Pferdesportgemeinschaft. Das gemeinschaftliche Miteinander und der Teamgeist zähle zu den Stärken des Vereins, betonte auch Vorsitzende Andrea Ahlschläger. Sie fügt beim Bürgerpreis hinzu: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und danken allen Mitgliedern der PSG, die sich so engagiert einsetzen.“

Für die musikalische Unterstützung sorgte der Jugendchor „Unitune“ der Musikschule mit Luisa Herold, Bianca Schulz, Lea Pulina, Yannik Thiel und Dominik Mergelmeyer, unter der Leitung von Marcel Sander. Zudem begeisterte Elnur Misirli mit der Querflöte aus der Ausbildungsklasse von Sascha Schiefer mit Begleitung am Klavier von Kristina Hoxhaj das Publikum.

Hintergrund

Seit 2001 wird jährlich der Bürgerpreis der Stadt Herten verliehen. Erstmalig in diesem Jahr gab es keine festen Kategorien. Der Bürgerpreis wird nach den neuen Richtlinien an Bürgerinnen und Bürger der Stadt Herten verliehen werden, die sich ehrenamtlich und in vorbildlicher Weise besonders verdient gemacht haben und deren Einsatz zu Gunsten Dritter deutlich das Normalmaß übersteigt. Bei der Verleihung wird das ehrenamtliche Engagement in allen Bereichen gesellschaftlichen bzw. gemeinschaftlichen Lebens berücksichtigt werden. Auch nachhaltige und innovative Ehrenamtsprojekte sowie besondere Nachbarschaftshilfe finden Beachtung.

Eine Jury entscheidet über die Vergabe der Preise. Zur Jury zählen der Bürgermeister, die stellvertretenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, der Geschäftsführer der Hertener Stadtwerke sowie zwei Vertretungen der örtlichen Presse. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten als Auszeichnung eine Urkunde, eine Skulptur des Künstlers Ekkehard Arens sowie ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Zudem dürfen sie sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Vorschläge für den Bürgerpreis können immer bis Ende des laufenden Jahres an den Bürgermeister gerichtet werden.

Pressekontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Jana Putze, Telefon: 02366 303-393, j.putze@herten.de



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Verleihung des Hertener Bürgerpreises 2021