Meldungsdatum: 02.09.2022

2021 geprägt von Unwettern, Trockenheit und Corona

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Ahaus

Das Jahr 2021 war für die Ahauser Feuerwehren vermehrt geprägt von Unwettern, anhaltender Trockenheit und weiterhin von der Corona-Pandemie. Dennoch waren Brandschutz und Rettungsdienst in Ahaus zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Dieses positive Fazit zog der Leiter der Ahauser Feuerwehr, Dirk Honekamp auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr am 27. August in der Ahauser Stadthalle.

Honekamp blickte zu Beginn der Versammlung auf die katastrophalen Ereignisse im Ahrtal im Juli 2021 zurück. Auch Einheiten der Ahauser Wehren waren vor Ort um zu helfen. „Es zeigte sich ein Bild der Verwüstung. Zerstörte Häuser, weggespülte Fahrzeuge und Schlamm-Massen“, erinnerte er an den Einsatz. „Es wurden Menschen aus ihren Häusern gerettet und in Sicherheit gebracht, Sachwerte geschützt. Solche Eindrücke hatten unsere Kameraden bis dahin nicht erlebt.“

Für künftige Krisensituationen müssten nicht nur auf kommunaler Ebene sichere und einheitliche Strukturen ausgebaut werden, so Honekamp weiter, auch der Kreis und der Bund seien gefragt. „In Ahaus sind wir aber bereits in vielen Bereichen gut aufgestellt.“ Beispielhaft nannte er die Sirenen, Digitalfunk oder die Modernisierung der Gerätehäuser „Gut, dass wir hier in Ahaus auf die Unterstützung von Verwaltung und Politik bauen können.“

Bürgermeisterin Karola Voß bedankte sich in ihrem Grußwort bei den Ahauser Feuerwehrleuten im Namen der Stadt für ihre wertvolle und wichtige Arbeit, für ihren Einsatz, Mut, Zeit und die Hilfe an vielen Stellen. Besonders richtete sie ihren Dank auch an Berthold Büter als Wehrführer, Josef Terhalle und Dirk Honekamp als stellvertretende Wehrführer, die teils sehr lange diese Funktion wahrgenommen haben. Es sei definitiv keine einfache, sondern vielmehr eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.

Der Personalbestand der Ahauser Feuerwehr ist im vergangenen Jahr um 5 Prozent auf 341 aktive Feuerwehrleute angestiegen, darunter 15 Frauen. An der Feuer- und Rettungswache sind 71 hauptamtliche Mitarbeiter/innen beschäftigt. Zehn Brandmeisteranwärter und acht Notfallsanitäter sind in der Ausbildung. Dirk Honekamp freut sich darüber, dass die Azubis größtenteils aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr gewonnen werden konnten. „Schön, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann!“

Die Ehrenabteilung der Feuerwehr zählt 97 Personen. In der Jugendfeuerwehr sind 31 Mädchen und Jungen vertreten. Damit bei der Jugend alles rund läuft engagieren sich 18 Gruppenbetreuerinnen und -betreuer. Somit umfasst die Feuerwehr Ahaus zur Zeit 603 Mitglieder.

Für das Jahr 2021 verzeichnet die Feuerwehr 65 Brände. 78 Prozent von ihnen konnten bereits in der Entstehungsphase erfolgreich bekämpft werden. 20 Prozent waren Mittelbrände (Wohngebäude) und es gab einen Großbrand: Bei der Vredener Firma Wefapress brannten einige Produktionshallen in voller Ausdehnung. Von der örtlichen Feuerwehr waren Einheiten aus Ahaus, Wessum, Wüllen und Ottenstein vor Ort. Die Drehleiter konnte eine weitere Ausdehnung des Brandes durch die Brandbekämpfung mit einem Wenderohr von oben verhindern. „Mit Löschgruppenfahrzeugen konnten wir bei der Brandbekämpfung und Wasserversorgung unterstützen“, erinnert sich Honekamp. „Der Messzug aus Ottenstein war im Einsatz, um Schadstoffe zu erkennen, Atemschutzgeräte aus dem Atemschutzmodul aus Wessum wurden bereitgestellt. Auch der Stab der Einsatzleitung wurde von unseren Kräften unterstützt. Eines unserer Löschfahrzeuge aus Ahaus stand für einen möglichen weiteren Einsatz in Vreden bereit. Das war ein aufwendiger und vielseitiger Einsatz auch für uns.“

Insgesamt 241 Mal rückten die Einsatzkräfte für technische Hilfeleistungen aus. Einer der Einsätze war beim Unwetter am 28. Juni 2021. „An diesem Tag bekamen wir Meldungen von mehr als 40 Einsatzstellen“, erläutert Dirk Honekamp. „Unser System zur Bewältigung von Masseneinsätzen hat sich einmal mehr bewährt. Die Koordinierung aller Einsätze wurde durch die Einsatzzentrale an der Feuer- und Rettungswache durchgeführt. Die Verteilung vor Ort an den Standorten durch die Löschzüge funktionierte sehr gut. Dirk Honekamp hob auf der Versammlung aber noch weitere Einsätze, zum Beispiel den Gefahrguteinsatz auf der Autobahn 31 und einen Einsatz in der Ahauser Innenstadt hervor.

Bei allen Feuerwehreinsätzen 2021 konnten durch die Feuerwehr Ahaus 169 Menschen gerettet bzw. in Sicherheit gebracht werden. „Darauf können wir stolz sein“, betont Honekamp. „Leider wurden durch Unfälle aber auch acht Personen getötet.“ 423 Einsätze verzeichnet die Feuerwehr für das Jahr 2021 insgesamt. 94 davon waren Fehlalarmierungen, teils auch durch böswillige Absicht.

Der Rettungsdienst der Feuerwehr leistete im vergangenen Jahr 5.926 Einsätze, rund 600 mehr als ein Jahr zuvor, also durchschnittlich mehr als 16 pro Tag. Etwa 73 Prozent dieser Einsätze waren Notfälle. Die Jahresfahrleistung lag bei mehr als 162.000 Kilometern, also bei täglich rund 450 Kilometern.

Durch die Pandemie war die Aus- und Fortbildung 2021 nur eingeschränkt durchführbar. Dennoch konnten die wiederkehrenden Pflichtfortbildungen möglich gemacht werden, wie zum Beispiel die Rettungsdienstfortbildung und Atemschutzübungen. „Die Durchführung war für unsere ehren- als auch hauptamtlichen Kräfte enorm wichtig, denn unsere Personalentwicklung, gerade im demografischen Wandel, ist ein wichtiger Bestandteil, um unsere Leistungsfähigkeit aufrechterhalten zu können“, macht Honekamp deutlich. „Teils war es möglich, die Inhalte online zu vermitteln. Den persönlichen Kontakt kann das aber nicht ersetzen.“

158 Lehrgangsplätze konnten am Standort Ahaus auf Kreisebene belegt werden. „Wir sind mit 198 Kameradinnen und Kameraden durch die Atemschutzübungsstrecke gegangen. Insgesamt waren es kreisweit 868 Teilnehmer/innen in Ahaus“, so Honekamp. „Dazu kommen die regelmäßigen Übungsabende, die online oder in festen kleinen Gruppen an verschiedenen Tagen durchgeführt worden sind.“

2021 konnten ein neues Wechselladerfahrzeug (WLF) und ein neues Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz in den Dienst genommen werden. Zusätzlich wurden neue Abbiegeassistenten für alle Großfahrzeuge angeschafft, die den toten Winkel mit Kamera und Radar überwachen. In der Schlauchwerkstatt wurden etwa 4.400 Schläuche gewaschen, in der Atemschutzwerkstatt 1.800 Masken gereinigt, desinfiziert, repariert, geprüft und bereitgestellt. Etwa 300 Einsatzgeräte sind überprüft worden, rund 1.500 Atemluftflaschen wurden mit frischer Luft gefüllt.

Auch baulich hat sich 2021 etwas getan. Das neue Feuerwehrgerätehaus in Wüllen ist fertiggestellt worden. „Dadurch sind für alle Feuerwehrtätigkeiten dort nun optimale Bedingungen gegeben, zum Beispiel aktuelle Stellplätze für die Großfahrzeuge und eine Schwarz/Weiß- und Geschlechtertrennung“, freut sich Dirk Honekamp. Er bedankte sich in dem Zusammenhang bei Politik und Verwaltung für die gute und reibungslose Zusammenarbeit beim Neubau.

Im Anschluss an den Jahresrückblick verlieh der Erste Beigeordnete der Stadt, Hans-Georg Althoff, Feuerwehrehrenzeichen für 25 und 35 aktive Jahre im Dienst der Feuerwehr.

Die Geehrten:
Jörg Effing, 25 Jahre, Wessum
Thomas Vöcking, 25 Jahre, Wessum
Stefan Rotering, 25 Jahre, Ottenstein
Dirk Vestert, 25 Jahre, Ottenstein
Rafael Lösing, 25 Jahre, Alstätte
Martin Schwiep, 25 Jahre, Alstätte
Manuel Terhaar, 25 Jahre, Alstätte
Tobias Asbeck, 25 Jahre, Alstätte
Dennis Hörst, 25 Jahre, Alstätte
Robert Schwiep, 25 Jahre, Wüllen
Klaus Brüning, 35 Jahre, Wessum
Hans Hermann Effing, 35 Jahre, Wessum
Clemens Elskamp, 35 Jahre, Wessum
Martin Boll, 35 Jahre, Ottenstein

In seinem Grußwort hob Althoff den Bereich der kommunalen Zusammenarbeit hervor. „Bereits seit 1997 besteht eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Brandschutz und der technischen Hilfeleistung zwischen der Gemeinde Haaksbergen und der Stadt Ahaus. Durch die zeitgleiche Alarmierung der Feuerwehr Ahaus, Löschzug Alstätte und der Brandweer Haaksbergen wird eine optimierte Versorgung der niederländischen Einwohner angestrebt. Anfang des Jahres ist ein neuer Vertrag mit dem Königreich der Niederlande über die Zusammenarbeit der Feuerwehren geschlossen worden, da sich die Zuständigkeiten für die Gefahrenabwehr in den Niederlanden verändert haben. Der Vertrag gewährleistet die Fortsetzung der bisherigen guten Zusammenarbeit unter Anpassung der Einsatzbereiche.“

Bürgermeisterin Karola Voß ehrte im Anschluss den 82-jährigen Heinz Hörst aus Alstätte für 60 Jahre bei der Feuerwehr und verabschiedete einige Kameraden aus der aktiven Wehr.

Am Ende der Versammlung bedankte sich Dirk Honekamp mit dem Ausruf „112% für Ahaus!“ bei allen Feuerwehrleuten für die geleistete Arbeit und das gute Miteinander. Sein Dank ging auch an Bürgermeisterin Karola Voß, den Ersten Beigeordneten Hans-Georg Althoff und den Stadtrat. Für die Zukunft nannte er beispielhaft die nächsten Herausforderungen für die Ahauser Feuerwehr: Die Weiterführung der Realbrandausbildung, das Fahrsicherheitstraining, anstehende Fahrzeugbeschaffungen, die Ausbildung an der Drohne, die Digitalisierung innerhalb der Feuerwehr, Atemschutz und Digitalalarm sowie die Neubauten in Alstätte und Ahaus.


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Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr

©  Feuerwehr Ahaus
Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr

Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr in der Ahauser Stadthalle


Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Dirk Honekamp

©  Feuerwehr Ahaus
Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Dirk Honekamp

Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Dirk Honekamp


Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - geehrte und beförderte Feuerwehrleute

©  Feuerwehr Ahaus
Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - geehrte und beförderte Feuerwehrleute

Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - geehrte und beförderte Feuerwehrleute


Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Ehrungen 25 und 35 Jahre

©  Feuerwehr Ahaus
Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Ehrungen 25 und 35 Jahre

Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Ehrungen 25 und 35 Jahre


Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Ehrung Heinz Hörst für 60 Jahre

©  Feuerwehr Ahaus
Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Ehrung Heinz Hörst für 60 Jahre

Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Ehrung Heinz Hörst für 60 Jahre


Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Bestellung Sicherheitsbeauftragter Thorsten Schwietering

©  Feuerwehr Ahaus
Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Bestellung Sicherheitsbeauftragter Thorsten Schwietering

Jahreshauptversammlung der Ahauser Feuerwehr - Bestellung Sicherheitsbeauftragter Thorsten Schwietering