Meldungsdatum: 15.09.2022

Forschungsprojekt ESSEM zur empfundenen Fahrradsicherheit startet in Osnabrück Emotionsmessungen

Das Forschungsprojekt Emotion Sensing für (E-) Fahrradsicherheit und Mobilitätskomfort, kurz ESSEM, des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr geht der Frage nach der empfundenen Sicherheit beim Fahrradfahren nach. Die Stadt Osnabrück wirkt dabei als Modellkommune mit. Nach der erfolgreich abgeschlossenen ersten Datenerhebung geht das Projekt in Osnabrück in die nächste Phase: das sogenannte Emotion Sensing startet. Die 30 Teilnehmenden werden mit Sensoren ausgestattet, um beim Fahrradfahren in Osnabrück das Stresslevel messen zu können. „Mit der Teilnahme an dem Forschungsprojekt können wir in Osnabrück das gefühlte Wissen um objektive Daten ergänzen“, erklärt Stadtbaurat Frank Otte.

Beim Pressetermin am Donnerstag, 15. September, erhielten zwei Teilnehmende der Studie, Rebekka Hoffmann und Philip Erpenbeck aus Osnabrück, ihre Armbänder, die die Hautleitfähigkeit und die Temperatur erfassen. Alle Fahrten und die Emotionen werden in zwei Messphasen, vom 12. bis 25. September, und vom 26. September bis 9. Oktober, anonymisiert erhoben. Smartphones dienen dabei als Fahrtentagebuch. Dr. Peter Zeiler, Senior Researcher des Karlsruher Instituts für Technologie: „Wir finden in Osnabrück ein hervorragendes Umfeld, um zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung neuartige Sensordaten zu generieren und zu neuen Erkenntnissen zu kommen.“ Gesamtprojektleiter Nicolaj Motzer, Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement, Universität Stuttgart, ergänzt: „Wir freuen uns, dass ESSEM in Osnabrück endlich losgeht. Das gesamte Projektteam ist schon sehr auf die Ergebnisse der Datenerhebung gespannt.“ „Als Radfahrclub der Alltagsradler*innen weiß der ADFC um die Wichtigkeit subjektiver Sicherheit. Dennoch sind objektive Daten wichtig, um effektiv die Radfahrbedingungen zu verbessern. Wir freuen uns, durch Mitarbeit in diesem Projekt beides zusammenbringen zu können. Damit Radfahren für alle Altersgruppen und Fitnesslevel möglich wird“, sagt Carolina Mazza, Projektkoordinatorin beim Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC).

Wie geht es weiter? Die Ergebnisse werden in den Wintermonaten von den wissenschaftlichen Partnern, Universität Stuttgart, Paris Lodron Universität Salzburg, Karlsruher Institut für Technologie, aufbereitet. Verschiedene Teams in der Stadtverwaltung können die Ergebnisse dann für ihre Planungen nutzen: So könnte unter anderem das Team Rad der Stadt Osnabrück die Informationen für die Identifikation von Maßnahmen in der Infrastrukturplanung verwenden. Die Radverkehrsplanung kann dann neben Daten zur objektiven Sicherheit (Unfallzahlen), fachlichen Vorgaben (Richtlinien, Empfehlungen, Standards) und Ideen aus der Bevölkerung (Runder Tisch Radverkehr, Bürgerforen) auf Daten zur subjektiven Sicherheit wie zum Beispiel Stress bei engem Überholen zurückgreifen. Durch Kartierung der Stresshotspots könnten bereits geplante Maßnahmen zusätzlich begründet oder bisher unbekannte Stresspunkte identifiziert werden.

Pressekontakt: Nina Hoss | Telefon: 0541/323-4681 | E-Mail: hoss.n@osnabrueck.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

ESSEM Studienteilnehmerin

©  Stadt Osnabrück, Nina Hoss
ESSEM Studienteilnehmerin

Rebekka Hoffmann, Teilnehmerin an der ESSEM-Studie, hat ihr Armband für die Emotionsmessungen erhalten, um Stressorte beim Fahrradfahren in Osnabrück zu identifizieren.


ESSEM Armband für Emotionsmessung

©  Stadt Osnabrück, Nina Hoss
ESSEM Armband für Emotionsmessung

Das Armband misst die Emotionen beim Fahrradfahren, so dass Stresspunkte in Osnabrück identifiert werden können.