Meldungsdatum: 19.09.2022

Der Brahms-Freund Julius Otto Grimm in Münster

Musikgeschichtlicher Themenabend am 22. September / Stadtarchiv überträgt Vortrag auch ins Internet

Münster (SMS) „Im ganzen gefällt es mir hier ganz gut. Allerdings ist der Blödsinn hier wohl etwas dichter gesäet als anderswo, aber das erträgt sich.“ Diese wenig schmeichelhaften Worte lassen erahnen, dass Julius Otto Grimms erster Eindruck von der Westfalenstadt Münster und ihren Einwohnerinnen und Einwohnern nicht der Beste war. Grimm schrieb sie im Februar 1861 in einem Brief an seinen engen Freund Johannes Brahms – noch ganz zu Beginn seiner bis 1900 währenden Karriere als Musikdirektor in Münster. Den aus dem livländischen Pernau stammenden Komponisten und Dirigenten stellen Musikwissenschaftlerin Anna Maria Plischka und Musikwissenschaftler Dr. Peter Schmitz beim nächsten Themenabend am Donnerstag, 22. September, ab 18 Uhr im Stadtarchiv (An den Speichern 8) vor.  

Julius Otto Grimm erhielt seine Musiker-Ausbildung am Leipziger Konservatorium. Nach einer Zeit als Dirigent in Göttingen kam er 1860 nach Münster, um seine neue Aufgabe als Musikdirektor des Musikvereins aufzunehmen. Über 40 Jahre prägte er das Musikleben Münsters maßgeblich. Grimm trug nicht nur als Musikdirektor, sondern auch als Leiter der münsterschen Liedertafel oder als Lektor für Musiktheorie und Gesang an der Königlichen Akademie wesentlich zur Professionalisierung des Konzertbetriebs bei. Er gab viele eigene Konzerte und lud neben Johannes Brahms weitere Musikprominenz wie Clara Schumann oder auch Franz Wüllner zu Auftritten ein. 

An Grimm erinnern aktuell noch ein 1905 enthülltes Denkmal an der Kreuzschanze und eine Straßenbenennung im Kreuzviertel aus dem Jahre 1916. Der Vortrag wird sich der spannenden Komponistenbiographie des heute wenig bekannten Julius Otto Grimm widmen. Für ihr aktuelles Forschungsprojekte zu Julius Otto Grimm haben Referentin und Referent auf den im Stadtarchiv Münster aufbewahrten umfangreichen Grimm-Nachlass zurückgegriffen. Die darin enthaltenen Briefwechsel dokumentieren Grimms freundschaftlichen Kontakte mit Johannes Brahms und weiteren namhaften Künstlerinnen und Künstlern seiner Zeit.  

Am Themenabend im Stadtarchiv gibt es nur eine begrenzte Platzzahl. Deshalb ist eine Anmeldung per E-Mail an archiv@stadt-muenster.de erforderlich. Der Vortrag wird außerdem wieder ab 18 Uhr live im Internet übertragen. Der direkte Zugang erfolgt über www.stadt-muenster.de/archiv oder über www.twitch.tv/stadtarchivms.

Foto: Gemälde von Julius Otto Grimm von C. Bertling, 1896. Foto: Stadtarchiv Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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