Meldungsdatum: 26.09.2022
„Kinder- und Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung!“ – unter diesem Leitsatz stand der Osnabrücker Bildungskongress, der jetzt zum siebten Mal stattfand. Rund 170 Teilnehmende folgten der Einladung ins Osnabrücker Schloss. Einen Tag lang berieten und diskutierten die Gäste darüber, wie und vor allem in welchen Bereichen der Region die Jugendbeteiligung gestärkt werden muss.
In erster Linie galt die Einladung dem geschulten Fachpersonal aus allen Bereichen der Bildungslandschaft in der Region Osnabrück sowie den zahlreichen Schülerinnen und Schülern, die sich gemeinsam mit den sogenannten Entscheidungsträgern darüber austauschen konnten, wie es um ihre Beteiligungsrechte beispielsweise in Schule oder Kita gestellt ist. Zudem verfolgten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung die Veranstaltung.
„Gute Schulen suchten immer Kooperationen“ hieß es dazu von Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel von der Technischen Universität Dortmund, die ihre Forschungsschwerpunkte rund um die Themen Demokratiepädagogik und Demokratiebildung darlegte. Dr. Bettina Lamm, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung fügte ergänzend hinzu, „Inklusion sei immer partizipativ, aber Partizipation nicht immer inklusiv“.
Dass es Wege gibt, dieser Problematik in der Praxis zu entgegnen, zeigte die Auszeichnung der Preisträger des Ideen-Wettbewerbs 2021/2022 des Netzwerks Bildung: „Unsere Demokratie? Deine Entscheidung!“ Bildungseinrichtungen und –initiativen konnten ihre Projekte beim Netzwerk Bildung hier in Osnabrück einreichen. 3.000 Euro Preisgeld erhielten jeweils die Gewinner. Darunter der Bürgerverein Neustadt, die Integrierte Gesamtschule Osnabrück und die Samtgemeinde Neuenkirchen, die unter anderem durch Projekte, wie beispielsweise der Entwicklung eines Kinder-Stadtplans, gemeinsam mit Kin-dern- und Jugendlichen, die Jury überzeugten.
Den Blick auf die lokale Jugend richteten wiederum zwei aktuelle Studien der Universität Osnabrück. Befunde der „Muntermacher“ Befragung von Prof. Dr. Sonja Nonte und Prof. Dr. Christian Reintjes vom Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Osnabrück charakterisieren in ihren Ergebnissen das Befinden von Kindern- und Jugendlichen nach den pandemiebedingten (Teil-) Schulschließungen als Herausforderung für das professionelle Handeln im Schulsystem. Die Ergebnisse dieser Studie hatten schon vor dem Kongress dazu geführt, dass Angebote vor Ort geschaffen und den Forderungen junger Menschen Rechnung getragen wurde.
In einer weiteren Osnabrücker Befragung, durchgeführt von Herrn Dr. Peter große Prues vom Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Osnabrück, erfuhren die Teilnehmenden, wie Schülerinnen und Schüler in Osnabrück aktuell ihre Möglichkeiten der Partizipation empfinden und an welchen Strukturen sie sich Verbesserungen wünschen. Aus den Schlussfolgerungen der Studie ließen sich wiederum Forderungen ableiten, speziell an Schule Projekte anzubieten, die unter anderem auch zur Demokratiebildung und Partizipation von Kindern und Jugendlichen beitragen.
Nachdem der sechste Bildungskongress in digitaler Form durchgeführt wurde, fand der siebte Osnabrücker Kongress nun endlich wieder in einer ganztägigen Präsenzveranstaltung statt. Konkret befasste sich der siebte Bildungskongress mit Beispielen und Konzepten, wie Beteiligung verwirklicht werden kann. Hierzu hatte die Planungsgruppe Bildungskongress ein handlungsorientiertes Programm zur Praxis der Kinder- und Jugendpartizipation zusammengestellt. Zur Planungsgruppe gehören Stadt und Landkreis Osnabrück, Universität und Hochschule Osnabrück, Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte sowie das Regionale Landesamt für Schule und Bildung.
Pressekontakt: Silke Brickwedde | Telefonnummer 0541/ 323-2328 | E-Mail brickwedde@osnabrueck.de
Preisträger des Ideen-Wettbewerbs 2021/2022 des Netzwerks Bildung: „Unsere Demokratie? Deine Entscheidung!“.
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