Meldungsdatum: 28.09.2022

Pädagogische Fachkräfte informieren sich über Schutzkonzepte

Unter dem Titel „Bei uns nicht“ trafen sich rund 60 Fachkräfte aus Kitas, Schulen, Offener Kinder- und Jugendarbeit und pädagogischen Einrichtungen zu einer Fachtagung. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Kreisjugendpflege und dem Kinder- und Jugendschutz des Jugendamtes beim Landkreis Peine in Kooperation mit der Beratungsstelle Heckenrose. Inhaltlich ging es um Schutzkonzepte gegen (sexualisierte) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.

Alle jungen Menschen haben das Recht auf ein gesundes und sicheres Aufwachsen. Dazu gehört in erster Linie der Schutz vor Gewalt jeglicher Form in der Familie, aber auch vor Gefährdungen im öffentlichen und institutionellen Raum, wie beispielweise Kindergarten, Schule oder Jugendzentrum. Dieses Recht wurde bereits vor über 30 Jahren in den UN-Kinderrechtkonventionen festgelegt.

Und dennoch kommt es tagtäglich zu Übergriffen und Handlungen (sexualisierter) Gewalt. Schutzkonzepte helfen pädagogischen Einrichtungen einen Rahmen zu schaffen, in denen Grenzüberschreitungen keine Chance haben.

Als Referentin konnte Kerstin Rehage vom Landesverband Niedersachsen des Kindeschutzbund gewonnen werden. Rehage ist Diplompädagogin, Deeskalationstrainerin, systemische Supervisorin, Traumapädagogin, selbst Mutter und arbeitet ausschließlich zum Bereich Schutzkonzepte. Auf lebendige Art und Weise führte sie die Teilnehmenden in die wesentlichen Bausteine eines Schutzkonzeptes ein. „Gewalt kann nur geschehen, weil wir Anständigen sie nicht für möglich halten“, berichtete Rehage und warb damit für eine Kultur des Hinsehens. Neben den richtigen Rahmenbedingungen und dem entsprechenden Fachwissen ist die Haltung von Fachkräften eine der Grundbedingungen für ein gelingendes Schutzkonzept. „Ist das eigene pädagogische Handeln immer von grenzwahrendem Verhalten geprägt? Oder geht man in stressigen Alltagssituationen schnell mal über die Grenzen des anvertrauten Kindes hinweg? Und was lernt das Kind daraus?“, fragte Rehage. 

Die Tagung gewährte den Fachkräften einen ersten Einblick in die vielfältigen Aspekte eines Schutzkonzeptes. Weitere vertiefende Veranstaltungen zu der Thematik sollen folgen. Information zu diesem und weiteren Themen gibt es im Jugendamt des Landkreises Peine bei Inge Will: 05171/401-1217; i.will@landkreis-peine.de und bei Heike Kubow: 05171/401-1267, E-Mail: h.kubow@landkreis-peine.de.

Pressekontakt: Fabian Laaß, Referat Kreisentwicklung, Digitalisierung und Öffentlichkeitsarbeit; f.laass@landkreis-peine; 05171/401-1105