Meldungsdatum: 06.10.2022
Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.
Die Filmreihe besteht aus einem Kurzspielfilm und mehreren dokumentarischen Filmen. In den dokumentarischen Filmen sprechen Jugendliche verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft offen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung und ihren Umgang damit.
Wie reagieren sie, wenn eine Einzelperson oder eine Gruppe beleidigt wird? Wo mischen sie sich ein und wo nicht?
Die Jugendlichen zeigen ihr Leben in einer multikulturellen Gesellschaft mit den Herausforderungen, die diese mit sich bringt. Die eigene Herkunft und die kulturelle Zugehörigkeit spielen dabei für sie in ihrem Alltag eine genauso wichtige Rolle wie kulturelle Unterschiede und Abgrenzungen. Mit wem sind sie befreundet – mit wem nicht? Was lernen sie von anderen Kulturen und wie wirkt sich kulturelle Vielfalt auf den Freundeskreis aus?
Rassistische Äußerungen = Spaß oder Beleidigung?
Bezeichnungen wie »Kartoffel« oder »Kanake« gehören für die Jugendlichen zu ihrer Sprache dazu, oft werden rassistische Äußerungen im Freundeskreis geduldet oder als Spaß gesehen. Doch wo hört der Spaß auf und wo fängt die Beleidigung an? Wann wird eine Beleidigung zur Diskriminierung oder gar zu Rassismus?
Ähnlich provokant und offen sprachen Moderator Raimund Stroick, Mehmet Turan von der Hohe-Giethorst-Schule und Sara Jrab von der Migrationsberatung des DRK auf dem Podium die Jugendlichen an und wurden mit vielen Äußerungen, Anmerkungen, Geschichten und Berichten von eigenen Erlebnissen der Jugendlichen belohnt. Eine Jugendliche berichtete, dass sie bei einem Fall von Alltagsrassismus, den sie live miterlebt hatte, nicht eingeschritten sei. Dafür schäme sie sich heute noch.
"In der regen Diskussion wurde deutlich, wie aktuell die Thematik ist und was es noch zu tun gibt hinsichtlich Toleranz und Akzeptanz", sagte Carmen Wessels vom AWO Betreuungsverein. "Ich habe mich riesig darüber gefreut, wie offen und ehrlich die Schülerinnen und Schüler sich geäußert haben", ergänzte Ricarda Leson von jusina e.V. Die Gäste verließen die Veranstaltung mit vielen Ideen und den Mut, dem Alltagsrassismus entgegenzutreten.
Hintergrund
Das Medienprojekt Wuppertal konzipiert und realisiert seit 1992 erfolgreich Modellprojekte aktiver Jugendvideoarbeit unter dem Motto »das bestmögliche Video für das größtmögliche Publikum«.
Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich das »Medienprojekt« zur größten und ambitioniertesten Jugendvideoproduktion in Deutschland. Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14–28 Jahren werden (im Rahmen von pädagogischen Institutionen oder privat organisiert) produktorientiert bei ihren eigenen Videoproduktionen unterstützt, ihre Videos im Kino, in Schulen, Jugendeinrichtungen etc. in Wuppertal präsentiert und als Bildungsmittel bundesweit vertrieben. Alle Projekte dienen der aktiven Medienerziehung und dem kreativen Ausdruck jugendlicher Ästhetiken, Meinungen und Lebensinhalte. Die Formen der Filme sind Reportagen, Spielfilme, Trickfilme, Computeranimationen, Experimentalfilme und Musikclips i.d.R. als Kurzfilme.
Pressekontakt: Integrationsbüro, Integrationsbeauftragter Bruno Wansing, Telefon: +49 2871 21765-612, E-Mail: bruno.wansing@bocholt.de
Moderator Raimund Stroick brachte die Schülerinnen und Schüler mit provokanten Aussagen zum Thema Alltagsrassismus schnell dazu, über eigene Erfahrungen zu berichten. jusina e.V., AWO Jugendmigrationsdienst, DRK , der Deutsch-Syrische Verein und das Integrationsbüro der Stadt Bocholt hatten im Rahmen der interkulturellen Woche zu diesem Event eingeladen - Foto: Judith Volmering
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