Meldungsdatum: 11.10.2022

Baustein 4 der Kulturstrategie 2020/2030, „Musikstandort Osnabrück“

Ist Osnabrück ein Musikstandort oder vielleicht sogar eine Musikstadt? Dieser Frage stellte sich der Fachbereich Kultur der Stadt Osnabrück nach Anregungen aus der Bürgerschaft und einem akuten Proberaumnotstand. Nun liegen die Ergebnisse eines umfangreichen Beteiligungsprozesses vor, der mit Best Practice Recherchen in anderen Städten ergänzt wurde. Das Ergebnis: Ja, Osnabrück ist ein Musikstandort und kann eine Musikstadt werden, wenn Musik als Thema in die strategische Entwicklung des Standorts einbezogen wird.

Was zeichnet den Musikstandort aus? Zunächst einmal ist Osnabrück ein bemerkenswerter Ausbildungsstandort: Der größte Jazz-Standort in Deutschland, der zweite Standort für Pop nach Mannheim, einer von vier für Musical. Hinzu kommen wissenschaftliche und Lehramtsstudiengänge. Mit dem Institut für Musikpädagogik und Musikwissenschaft an der Universität sowie dem Institut für Musik an der Hochschule befindet sich ein Pool von über 600 Musikstudierenden in der Stadt. Immer mehr dieser Studierenden bleiben in Osnabrück, machen sich selbständig oder gründen Unternehmen.

Lebendige Musikszenen in Pop/Rock, Jazz und Klassik ermöglichen ihnen ebenso wie den professionellen Solo-Selbständigen und etablierten mittelständischen Musikunternehmen eigene Projekte voranzutreiben. „In Osnabrück gibt es Platz für musikbezogene Startups und Gelegenheiten für erfolgreiche Investitionen, wie der Erfolg des Lauten Speichers bereits zeigt“, so Wolfgang Beckermann, Erster Stadtrat und Vorstand für Bildung, Kultur und Familie.

Weitere etablierte Institutionen wie das Symphonieorchester Osnabrück oder die städtische Musik- und Kunstschule geben Musikerinnen und Musikern verlässliche Arbeitsmöglichkeiten und bilden Nachwuchs aus. Die festangestellten Musikerinnen und Musiker geben vielfältige innovative Impulse in die Musikkulturen. Die große Rolle der Musik wird seit 2020 auch architektonisch sichtbar. Dazu Patricia Mersinger, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kultur: „Der Laute Speicher im Kreativquartier Hafen und der Neubau des Instituts für Musik setzen weithin sichtbare Zeichen für die Stärke der Musik in Osnabrück und sorgen bereits jetzt für eine deutlich verstärkte Wahrnehmung als Musikstandort.“

Gerahmt wird dies von der besonderen Lage des Musikstandorts Osnabrück: die zentrale Lage in der Peripherie der Metropolen. Viele Zentren der Musik sind innerhalb eines halben Tages zu erreichen: Berlin, Hamburg, Köln, Amsterdam. So können Netzwerke in mehreren Metropolen von Osnabrück aus gepflegt werden. Hinzu kommt die zunehmende Attraktivität des Standorts durch Digitalisierung: Beide Faktoren verstärken sich: Durch online vernetztes Arbeiten wird die zentral gelegene Peripherie immer attraktiver.

Osnabrück kann von einem starken Musikstandort zu einer Musikstadt werden. Um die Potentiale als Musikstadt zu realisieren schlägt der Baustein Maßnahmen in folgenden Bereichen vor: Vernetzung, Vermarktung, Räume und Förderung. Manches setzt der Fachbereich Kultur in der laufenden Arbeit bereits um, größere Maßnahmen bedürfen einer Prüfung und einer Diskussion in der Politik und der Bürgerschaft.

Seit Anfang des Jahres arbeitet der Fachbereich Kultur bereits in zwei Netzwerkprozessen für die Klassik und Pop/Rock/Jazz mit vielen Akteuren zusammen. Ein Ergebnis ist das von verschiedenen Akteuren gemeinsam geplante Festival mit Konferenz Furios 3000 am 22. Oktober in der Lagerhalle und dem Haus der Jugend. Mehr Informationen sind unter https://furios3000.de zu finden.

Eine zentrale, zum jetzigen Zeitpunkt ideale Maßnahme wäre eine Bewerbung der Stadt Osnabrück als UNESCO City Of Music. Mit Baustein 4 ist ein Großteil der nötigen Vorarbeiten zur Erfassung der musikbezogenen Aktivitäten bereits geleistet, zudem wurden bereits Unterstützungsmaßnahmen initiiert. Als Kreativwirtschaftliches Label, das die Völkerverständigung zum Ziel hat, passt die UNESCO City Of Music sehr gut zur Friedensstadt Osnabrück.

Eines steht fest: Für die Entwicklung zur Musikstadt ist eine strategische Planung notwendig. Baustein 4 der Kulturstrategie liefert hierfür eine solide Grundlage.

Die Broschüre Baustein 4 der Kulturstrategie 2020/2030, „Musikstandort Osnabrück“ ist als PDF unter www.osnabrueck.de/kulturstrategie zu finden. Die Druckfassung kann per E-Mail an kultur@osnabrueck.de angefordert werden.

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de