Meldungsdatum: 21.10.2022

Netzwerk Wohnen auf den Weg gebracht

Die Verknappung und drastische Verteuerung von Energieträgern lassen viele Mieterinnen und Mieter sorgenvoll auf den kommenden Winter blicken. Die Stadt Kassel, die hier tätigen Wohnungsbaugesellschaften und Sozialträger haben sich auf eine enge Zusammenarbeit verständigt, um Betroffene bestmöglich zu beraten, Stadtteilangebote zu koordinieren und Notfallmaßnahmen zu organisieren.

„Wir brauchen zusätzliche gemeinsame Kraftanstrengungen, damit die Energiepreissteigerungen nicht immer weiter zu sozialen Verwerfungen führen“, stellen Bürgermeisterin Ilona Friedrich und Stadtbaurat Christof Nolda gemeinsam fest. „Das betrifft uns als Gesellschaft und alle politischen Ebenen. Auf kommunaler Ebene realisieren wir dazu ein Netzwerk Wohnen in Kassel. Wir sind froh, dass wir in den Wohnungsbaugesellschaften und Sozialträgern hier vor Ort ebenso kompetente wie verantwortungsbewusste Partner haben.“

Bei einem Treffen im Kasseler Rathaus standen die gemeinsame Bewertung der Entwicklung bei der Energieversorgung im Winter sowie insbesondere die Verteuerung der Wärme- und Stromversorgung im Mittelpunkt.

Die Städtischen Werke als Kassels Grundversorger zeichnen für die Versorgungslage und Kostenentwicklung ein Bild, das von kurzfristig stark steigenden und mittelfristig auf hohem Niveau stabilen Preisen für Gas und Strom geprägt ist. Anders als Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstgenutztem Wohnraum können Mietende zwar durch sparsames Verhalten, nicht aber durch die Umstellung der Haustechnik auf diese Situation reagieren. Besonders für Haushalte mit geringen Einkommen ist deshalb zu befürchten, dass sie in finanzielle Notlagen geraten.
Die Wohnungsbaugesellschaften arbeiten hier mit Hochdruck an technischen Lösungen, die die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern Erdgas und Öl reduzieren und so nachhaltig auch die Nebenkosten reduzieren. Exemplarisch für die Wohnungswirtschaft hat die Städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG auf Initiative ihres Gesellschafters Stadt Kassel ein Investitionsprogramm auf den Weg gebracht, mit dem konventionelle Gasheizungen durch Luft-Wasser-Wärmepumpen unterstützt und Anschlüsse an das Fernwärmenetz realisiert werden. Beides sind Maßnahmen, die mehr Sicherheit bei der Wärmeversorgung und Stabilität bei den Kosten ermöglichen. Derartige technische Maßnahmen sind jedoch nur ein Aspekt des aktuellen Handlungsbedarfs. Genauso wichtig sei die bürgernahe und aufsuchende Beratung von Mieterinnen und Mietern, die Bereitstellung von Treffpunkten und bei Bedarf auch die schnelle Notfallhilfe, stellten die Beteiligten des Treffens fest.
Der Austausch der Wohnungswirtschaft, der Sozialträger und -behörden, des Mieterbunds und der Stadt Kassel erwies sich als fruchtbar. Die Zusammenarbeit soll intensiviert fortgesetzt werden und zu konkreten Vereinbarungen wie Erfahrungsaustausch führen. 

Pressekontakt: Simone Scharnke