Meldungsdatum: 07.11.2022
„Es ist eine Chance, etwas zu verbessern für die von Gewalt betroffenen Frauen; durch Information, durch Prävention und auch durch die Weiterentwicklung von Hilfsangeboten sowie der Strafverfolgung. Hier verstehen wir uns als Interessenvertretung der vielen Akteure und Akteurinnen in den bestehenden Hilfssystemen, als Sprachrohr in die Öffentlichkeit und als Netzwerkerinnen, die die Organisationen, Vereine und Behörden, Polizei, Justiz, Ärzte und Krankenhäuser zusammenbringen und die Zusammenarbeit fördern“, sagt Anna Weber. „Die Herausforderung ist es, hier erstmals Zielsetzungen des Europarates, die in einem Bundesgesetz verankert wurden, auf der kommunalen Ebene umzusetzen und gemeinsam mit den Menschen vor Ort konkrete, praktische Maßnahmen zu entwickeln“, sagt Katharina Hans.
Insofern leisten Anna Weber und Katharina Hans und auch der Kreis Recklinghausen ein Stück weit Pionierarbeit. Die Einrichtung der neuen Koordinierungsstelle geht zurück auf ein an den Menschenrechten ausgerichtetes Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, der sogenannten „Istanbul-Konvention“, die in Deutschland 2018 als Bundesgesetz in Kraft getreten ist. Als landesweit erster Kreis hat der Kreis Recklinghausen nach einem Beschluss des Kreistages im Mai 2021 mit der Schaffung und Finanzierung einer Projektstelle eine konkrete, praktische Maßnahme zur Umsetzung des Übereinkommens in die Wege geleitet. Die Ausgestaltung wurde mit den vier im Kreis tätigen Frauenberatungsstellen in Recklinghausen, Marl, Herten und Gladbeck abgestimmt. Im Juni, bzw. Juli nahmen die beiden Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle die Arbeit auf.
Anna Weber lebt in Sprockhövel. Nach dem Studium (Gender Studies und Geschichte) hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen in unterschiedlichen Projekten mit dem Schwerpunkt Chancengleichheit gearbeitet. Bereits seit 2019 ist sie als Fachkraft für Prävention gegen sexualisierte Gewalt in der Frauenberatungsstelle in Recklinghausen tätig. Hier nimmt sie auch ihre Aufgaben in der neuen Koordinierungsstelle wahr.
Katharina Hans wohnt in Recklinghausen. Sie hat sich nach ihrem Studium (Erziehungswissenschaft und Germanistik) in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität Münster unter anderem mit den Schwerpunkten Gender, Anerkennung und gesellschaftliche Machtstrukturen befasst. Sie ist in der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Marl für die Koordinierungsstelle tätig.
Beide haben Erfahrungen in der Projektkoordination und der Konzeptentwicklung. „Wir haben den gleichen Background, die gleichen Ideen, wie wir vorgehen wollen“, sagt Anna Weber. „In der Zusammenarbeit hat es von Anfang an gut funktioniert. Wir sind bereits gut vorangekommen in der Umsetzung“, bestätigt Katharina Hans. So wird es zum Beispiel Anfang Dezember eine von der Koordinierungsstelle initiierte Zukunftswerkstatt mit dem kreisweit tätigen Runden Tisch gegen Gewalt und den hier vertretenen Organisationen geben.
Kontakt:
Koordinierungsstelle Gewaltschutz für Frauen und Mädchen
Katharina Hans
Frauen helfen Frauen e.V., Marl
Paul-Schneider-Straße 27, 45770 Marl
Tel.: 0157 37350734
Anna Weber
Frauenberatung Recklinghausen e.V.
Springstraße 6, 45657 Recklinghausen
Tel.: 02361 9050450
Kontakt: Thomas König, Pressestelle Jobcenter Kreis Recklinghausen, Tel.: 02361 3067-308, kreis-presse@vestische-arbeit.de
Anna Weber (l.) und Katharina Hans sind die Mitarbeiterinnen der neu geschaffenen Koordinierungsstelle Gewaltschutz für Frauen und Mädchen im Kreis Recklinghausen.
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