Meldungsdatum: 11.11.2022
"Stellt die Pfaffen an die Wand - die Österreichische Legion im Münsterland 1935-1938" - das ist der Titel des Vortrages, zu dem die VHS und das Stadtarchiv Bocholt am 17. November ins Medienzentrum einladen.
Zur Österreichischen Legion gehörten rund 1.400 aus Österreich emigrierte Nationalsozialisten, für die Anfang 1935 im heutigen Bocholter Stadtwald ein Barackenlager entstand. In den kommenden drei Jahren machten sie aus ihrer kirchenfeindlichen und gewaltbereiten Haltung keinen Hehl. Sie schändeten kirchliche Symbole und schreckten vor Angriffen auf Katholikinnen und Katholiken nicht zurück. Als die noch junge NS-Führung ihre Macht konsolidieren wollte, schien die Reichsregierung in den Augen der Bevölkerung als für Sicherheit und Ordnung sorgende Staatsmacht zu versagen. Schließlich gelang es nicht einmal Interventionen der NSDAP-Reichsleitung oder des Reichsinnenministers, den gewaltaffinen Legionären Einhalt zu gebieten. Dr. Lange zeigt auf, wie sehr sich das Leben der Bocholterinnen und Bocholter durch die Stationierung dieser Nationalsozialisten änderte und welche Rückschlüsse sich aus dem Verhalten der NS-Führung auf die Funktionsweise der NS-Diktatur ableiten lassen.
Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Die von VHS und Stadtarchiv veranstaltete Vortragsreihe „Gesprächskreis Bocholter Stadtgeschichte“ findet in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes e.V. statt.
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
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