Meldungsdatum: 14.11.2022

“Alex Webb – The Suffering of Light” – Neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Iserlohn wird am Freitag eröffnet

Die Städtische Galerie Iserlohn (Theodor-Heuss-Ring 24) lädt ab Freitag, 18. November, alle Interessierten herzlich ein zum Besuch der Ausstellung „Alex Webb – The Suffering of Light“.
Im vergangenen Sommer fand zum zweiten Mal das vielbeachtete internationale Festival der Straßenfotografie „Observations“ statt. Viele der ausstellenden Fotografinnen und Fotografen zeigten dabei Arbeiten, deren Stil den Einfluss eines renommierten, stilprägenden Klassikers verriet – Alex Webb. Mit „The Suffering of Light“, der ersten großen Werkschau des amerikanischen Magnum-Fotografen findet das Festival-Jahr nun seinen Abschluss.

“Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden.“ Alex Webb hat einen Ausschnitt aus Goethes berühmtem Diktum der Farbenlehre als Titel für seine Retrospektive gewählt. Ihn verbindet die systematische Suche nach den sinnlich erfahrbaren Erscheinungen mit dem deutschen Klassiker, weniger aus naturwissenschaftlicher als aus phänomenologischer Perspektive. Farbe erwächst aus der Spannung zwischen Licht und Dunkelheit.

1952 in San Francisco geboren, studierte Alex Webb zunächst Geschichte und Literatur an der renommierten Harvard Universität und ab 1972 Fotografie unter anderem bei Charles Harbutt. Nach ersten erfolgreichen Veröffentlichungen in LIFE, GEO und dem NY Times Magazine wurde Webb 1976 assoziiertes Mitglied bei Magnum und 1979 Vollmitglied. Reportagen wie über den amerikanisch-mexikanischen Grenzraum machten ihn früh weltweit bekannt, wobei er sich weniger in der Rolle des typischen Dokumentarfotografen und Bildjournalisten verortet als in der Rolle des Straßenfotografen, der den Rhythmus des Lebens auf den Straßen in sich aufnimmt, um die Welt zu erkunden.
Webbs Veröffentlichungen beziehen sich in der Regel auf Orte, häufig in den Tropen, wo die Farben besonders intensiv leuchten. „The Suffering of Light“ bezieht sich auf die Zeit, versammeln die Ausstellung und die gleichnamige Publikation doch Aufnahmen aus rund vier Jahrzehnten, die an ganz unterschiedlichen Orten entstanden sind. Diese Überblicksschau zeichnet den künstlerischen Weg nach.

Bei Alex Webb verdichtet sich das ewige Ringen zwischen Form und Inhalt zu einem vielschichtigen enigmatischen Vexierspiel zwischen Spannung und Gleichgewicht, Licht und Schatten. Die Betrachtenden sind gefordert, das komplexe Geflecht aus den verschiedenen Gestaltungs- und Bedeutungsebenen zu entwirren. Webb sagt selbst, dass er immer noch nach etwas mehr sucht, dem kleinen Extra und Detail auf der Grenze zum Chaos. Seine Meisterschaft besteht darin, komplexe Situationen tatsächlich in ebenso komplexe visuelle und ikonographisch aufgeladene Bilder zu übersetzen, um seine Bildvision zu transportieren. Der Schatten-Soziologe, wie Webb einmal bezeichnet wurde, rahmt klar abgegrenzte Bilder im Bild, und schafft damit jene abstrahierende Ebene, wo Linien und Formen mehrdeutig werden, weil sie einerseits einen Gegenstand umreißen und andererseits als abstrakte und autonome Flächenzeichen innerhalb einer Flächenkomposition fungieren. Der Fotograf greift damit auf eine bildnerische Tradition zurück, die sich bereits im 19. Jahrhundert in der Kunst am Übergang zur Moderne auf ähnliche Weise finden lässt. Neben den markanten Schattenlinien ist es das besondere Kolorit, das Alex Webbs Arbeiten so unverwechselbar, einzigartig und faszinierend macht.
Die Ausstellung „The Suffering of Light“ umfasst 63 Arbeiten und ist bis zum 6. Februar 2023 in den Räumen der Städtischen Galerie Iserlohn zu sehen.

Die Vernissage ist am Freitag, 18. November, um 19.30 Uhr. Die Einführung übernimmt Andréa Holzherr, Global Cultural Director, Magnum Photos.

Die Städtische Galerie ist geöffnet mittwochs bis freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro (ermäßigt zwei Euro), Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt.

Weitere Infos unter www.galerie-iserlohn.de.