Meldungsdatum: 18.11.2022

Münsters umstrittener Fürstbischof

Deutsch-niederländische Sichtweisen auf Christoph Bernhard von Galen / Fachgespräch im Stadtarchiv am 24. November

Münster (SMS) Ein Fachgespräch aus zwei Sichtweisen über den umstrittenen Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen bietet das Stadtarchiv zusammen mit dem Stadtmuseum am Donnerstag, 24. November. Beginn ist um 18 Uhr. Verfolgt werden kann dieser Austausch entweder im Stadtarchiv in der Speicherstadt oder online.

In den Niederlanden bietet der Sieg von 1672 gegen den münsterschen Fürstbischof Christoph Bernhard im Jahr 2022 einen Grund zum Feiern: Der noch junge niederländische Staat bewahrte vor 350 Jahren seine Unabhängigkeit und konnte sich einen Platz unter den europäischen Mächten sichern.

In Münster fällt der Blick zurück auf die Herrschaft Christoph Bernhard von Galens zwischen 1650 und 1678 wenig positiv aus. Das einschneidende Jahr für die Stadtgeschichte stellte das Jahr 1661 dar. Nach mehreren erfolglosen Belagerungen gelang es den Truppen Christoph Bernhards in dem Jahr endgültig, die Stadt Münster gewaltsam zu unterwerfen.

Die erweiterten bürgerlichen Freiheiten und die städtische Selbstständigkeit, die der Kaiser dem Tagungsort des Westfälischen Friedens verliehen hatte, gingen an den absolutistischen Herrscher verloren. Eine Zitadelle sollte den Fürstbischof fortan vor Feinden von außen und vor der Bevölkerung in der Stadt schützen. Mit dem Schlossplatz und dem Schlossgarten sind bis heute diese Befestigungen noch erkennbar.

Obwohl die Perspektiven unterschiedlich ausfallen, wird das Jubiläumsjahr in den Niederlanden auch in Münster zum Anlass genommen, die Geschichte der deutsch-niederländischen Beziehungen in den Blick zu nehmen und den Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen als Protagonisten kritisch einzuordnen. Die deutsche Perspektive vertritt der Landeshistoriker Dr. Gerd Dethlefs, die niederländische Dr. Renger E. de Bruin, Senior Researcher an der Utrecht University. Den grenzüberschreitenden Austausch moderiert Prof. Jacco Pekelder, Direktor des Zentrums für Niederlande-Studien an der Universität Münster. Oberbürgermeister Markus Lewe begrüßt die Experten aus den beiden Nachbarländern.

Die Teilnehmendenzahl vor Ort im Stadtarchiv ist begrenzt. Daher ist eine Anmeldung notwendig – per E-Mail an archiv@stadt-muenster.de. Der Vortrag wird außerdem ab 18 Uhr live im Internet übertragen. Der direkte Zugang erfolgt über www.stadt-muenster.de/archiv oder über www.twitch.tv/stadtarchivms.

Foto: Christoph Bernhard von Galen, umstrittener Fürstbischof von Münster zwischen 1650 und 1678, hier als Kupferstich von 1675. Im Hintergrund wird die Belagerung Münsters dargestellt. Foto: Stadtarchiv Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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Kupferstich Christoph Bernhard von Galens

©   Stadtarchiv Münster
Kupferstich Christoph Bernhard von Galens

Christoph Bernhard von Galen, umstrittener Fürstbischof von Münster zwischen 1650 und 1678, hier als Kupferstich von 1675. Im Hintergrund wird die Belagerung Münsters dargestellt.